25,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Ja, das muss gefeiert werden: 100 Jahre ist es her, dass engagierte Frauen in Deutschland und Österreich für sich und alle nachfolgenden Generationen das Wahlrecht erkämpft haben. Viel hat sich seitdem verändert: das Selbstbestimmungsrecht, das Scheidungsrecht, die sexuelle Revolution, Arbeitsverträge ohne Erlaubnis des Ehemannes, Frauenfußball ... Frauen sind selbstbewusst geworden. Trotzdem stoßen sie noch immer gegen die "gläserne Decke", die sie meistens von den Spitzenpositionen in der Gesellschaft trennt, sie werden immer noch schlechter für dieselbe Arbeit bezahlt als Männer und…mehr

Produktbeschreibung
Ja, das muss gefeiert werden: 100 Jahre ist es her, dass engagierte Frauen in Deutschland und Österreich für sich und alle nachfolgenden Generationen das Wahlrecht erkämpft haben. Viel hat sich seitdem verändert: das Selbstbestimmungsrecht, das Scheidungsrecht, die sexuelle Revolution, Arbeitsverträge ohne Erlaubnis des Ehemannes, Frauenfußball ... Frauen sind selbstbewusst geworden. Trotzdem stoßen sie noch immer gegen die "gläserne Decke", die sie meistens von den Spitzenpositionen in der Gesellschaft trennt, sie werden immer noch schlechter für dieselbe Arbeit bezahlt als Männer und erfahren immer wieder die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Kampf geht also weiter. Zur Ermutigung haben 60 engagierte Frauen von heute insgesamt 100 ganz besonderen Frauen ein "Denkmal" gesetzt. Auch textlich gibt dieses wunderschöne Künstlerbuch Einblick in 100 Jahre Frauenemanzipation.
Autorenporträt
Kranz, Sabine
Sabine Kranz hat an der Kunsthochschule Kassel und an der Kunstakademie Stuttgart studiert und arbeitet als freiberufliche Illustratorin und Designerin. Ihre Bilder sind vom französischen Comic sowie von der Malerei, dem Design und den Filmen der 50er und 60er Jahre inspiriert. Sie lebt mit ihrer Familie in Frankfurt am Main.Ritter, Annegret
Annegret Ritter, geb. 1964, studierte Spielzeugdesign an der Burg Giebichenstein. Nach der Wende reiste sie erst einmal ausgiebig herum, bis sie sich in Hessen niederließ. Seither arbeitet sie freiberuflich als Illustratorin und Grafikerin und gibt Kurse für Kinder und Jugendliche., weiß
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.12.2018

Die Zukunft ist weiblich oder es gibt sie nicht
Hundert Porträts von Frauen, die um ihre Rechte kämpfen
Starker Appellcharakter zeichnet sie aus, die neue feministische Jugendliteratur. Mit ihrem Schwerpunkt auf Frauenbiografien macht sie aber auch deutlich, warum mit dieser Art der Darstellung die wirklichen Probleme der Gleichberechtigung kaum angesprochen werden und gesellschaftliche Verbesserungen für Frauen nur schleppend vorankommen. Schon Anita Augspurg – sie gründete mit ihrer Lebensgefährtin Lida Heymann 1902 den deutschen Verein für Frauenstimmrecht – schrieb: „Die Frauenfrage ist in allererster Linie eine Rechtsfrage, weil nur von der Grundlage verbürgter Rechte an ihre sichere Lösung überhaupt gedacht werden kann.“
Von diesem Ziel, das nur gemeinsam erreicht wird, ist in den üblichen Biografien kaum etwas zu lesen, die Frauen werden als Einzelkämpferinnen dargestellt. In ihrem Titel „100 Frauen und 100 Jahre Frauenwahlrecht“ gehen die Herausgeberinnen Sabine Kranz und Annegret Ritter einen Schritt weiter. Was verband zum Beispiel mehr als die Wahlrechtsfrage den politischen Kampf von Clara Zetkin mit der Arbeit der Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé und der Schriftstellerin Ricarda Huch? Für alle drei galt seit 1900 das bürgerliche Gesetzbuch, das „dem Ehemann das Entscheidungsrecht in allen Fragen des Ehe- und Familienlebens zugestand.“ Die Entwicklung und Veränderung dieses Gesetzes begleitet und ergänzt in diesem Band als laufende Fußnote die chronologisch angeordneten Biografien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Der Zeitbogen beginnt bei Minna Cauer, die 1888 den Verein „Frauenwohl“ in Berlin gründete, obwohl es Frauen von 1850 bis 1908 verboten war, Mitglied in politischen Parteien zu sein. Ihre Forderung „Die Frau gehört nicht ins Haus, sie gehört in den Reichstag“ ist höchst aktuell, schließlich hat der Bundestag eine Frauenquote von 30,7 Prozent. Die Lebensgeschichten von Beate Klarsfeld, Angela Merkel, Claudia Roth, Petra Pau und Hildegard Hamm-Brücher bekommen so eine besondere Bedeutung. Auch um das Arbeitsrecht für Frauen, um Mutterschutz und Schwangerschaftsunterbrechung wird bis heute gekämpft. Und die Warnung von Claudia Roth, dass einmal erworbene Rechte auch wieder zurück genommen werden können, bestätigt gerade die Politik der populistischen Regierung in Italien.
Natürlich kommen auch bekannte Künstlerinnen zu Wort, und ihre Appelle wirken oft wie Weckrufe für eine bessere Welt. „Ich wünschte mir, ich könnte einen Satz sagen für alle, denen man in Diktaturen alle Tage bis heute die Würde nimmt“. schreibt Herta Müller. Doch die Essenz dieses Buches formuliert die streitbare Margarete Mitscherlich: „Die Zukunft ist weiblich oder es gibt sie nicht.“
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Sabine Kranz und Annegret Ritter (Hrsg): 100 Frauen und 100 Jahre Frauenwahlrecht. Mit Texten von Nicola T. Stuart und zahlreichen Illustrationen. Jacoby & Stuart, Berlin 2018. 192 Seiten, 22 Euro.
Freiheit
wird einem nicht
gegeben,
man muss
sie sich nehmen
Meret Oppenheim
Clara Zetkin und die vier Politikerinnen, die im Parlamentarischen Rat das Grundgesetz für die Bundesrepublik
erarbeiteten. Illustrationen aus Sabine Kranz und Annegret Ritter (Hrsg): 100 Frauen, und 100 Jahre Frauenwahlrecht

DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Roswitha Budeus-Budde lobt den von Sabine Kranz und Annegret Ritter herausgegebenen Band. Für sie gehen die Herausgeberinnen in der Frauenfrage einen Schritt weiter, indem sie zum Beispiel das Thema Wahlrecht zum verbindenden Glied machen zwischen der Arbeit von Clara Zetkin, Lou Andreas-Salomé und Ricarda Huch. Im Hintergrund der Biografien im Band läuft die Entwicklung des Gesetzes und der politische Kampf für die Rezensentin immer mit. Weiterhin aktuell und bedenkenswert findet sie die Forderungen der Frauen im Buch - von Minna Cauer über Margarete Mitscherlich bis zu Claudia Roth und Herta Müller.

© Perlentaucher Medien GmbH