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Ein knappes Jahrzehnt bevor Leonard Cohen und Bob Dylan sich aufmachten, die Welt zu erobern, betrat ein nicht mehr ganz junger Belgier mit demselben Ziel die Bühnen von Paris: ein schlaksiger Barde namens Jacques Brel. Bald lag die Welt des Chansons dem beeindruckenden Sänger mit der expressiven Mimik zu Füßen. Brel bezirzte das Publikum durch seine Darbietung und sein Repertoire, in dem er neben seltenen Ausflügen in die Melancholie raue MatrosenRomantik zelebrierte, sich über Spießer mokierte oder zarte Worte
für das Altern und die Zerbrechlichkeit der Liebe fand. 1967, auf dem Höhepunkt
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Produktbeschreibung
Ein knappes Jahrzehnt bevor Leonard Cohen und Bob Dylan sich aufmachten, die Welt zu erobern, betrat ein nicht mehr ganz junger Belgier mit demselben Ziel die Bühnen von Paris: ein schlaksiger Barde namens Jacques Brel. Bald lag die Welt des Chansons dem beeindruckenden Sänger mit der expressiven Mimik zu Füßen. Brel bezirzte das Publikum durch seine Darbietung und sein Repertoire, in dem er neben seltenen Ausflügen in die Melancholie raue MatrosenRomantik zelebrierte, sich über Spießer mokierte oder zarte Worte

für das Altern und die Zerbrechlichkeit der Liebe fand. 1967, auf dem Höhepunkt seines Ruhmes, beendete er völlig unerwartet seine Bühnenkarriere.

Als habe er geahnt, wie wenig Zeit ihm noch blieb, frönte er jenseits des Rampenlichts umso exzessiver seinen Leidenschaften: den Frauen, dem Filme machen, dem Fliegen und dem Segeln. Seine monatelangen Segeltouren führten Brel schließlich ans Ende der Welt: nach Polynesien. Hier lebte er gemeinsam mit seiner letzten Gefährtin Maddly Bamy, verdingte sich als fliegender Briefträger und schien endlich angekommen. - Bis er, mit nur 49 Jahren viel zu früh, auf 'seiner' Insel Hiva Oa die letzte Ruhe fand.

Mit großer Kennerschaft und Einfühlung nähert sich der Musikwissenschaftler und Frankreich-Spezialist Jens Rosteck dem facettenreichen Leben und Schaffen des Ausnahmekünstlers Jacques Brel. Er beleuchtet den oft widersprüchlichen, umtriebigen Charakter des großen Zweiflers, liefert feinsinnige Interpretationen einiger ausgewählter Chansons und erweckt auf gewohnt intelligente und kurzweilige Weise Musikgeschichte zum Leben
Autorenporträt
Jens Rosteck, 1962 geboren, lebte viele Jahre in Paris und an der Côte d'Azur, wo er neben Essays zur Musik- und Literaturgeschichte eine Reihe von literarischen Biografien verfasste, u. a. über Paul Bowles, Kurt Weill, Oscar Wilde und Bob Dylan. Zuletzt publizierte er viel beachtete Monografien über Hans Werner Henze und Édith Piaf. Der promovierte Musikwissenschaftler, Kulturgeschichtler, Pianist und Autor mehrerer Städteporträts wohnt heute im Badischen. Für mare schrieb er, neben zahlreichen Aufsätzen, sein Inselbuch »Mein Ibiza« (2013).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Jens Rosteck Biografie über den unangepassten, ruhelosen Chansonnier Jacques Brel mag zwar "anschaulich" geschrieben sein und gewiss kommt ihr zupass, dass der Autor als Musikwissenschaftler in der Lage ist, Leben und Werk Brels analytisch miteinander zu verbinden, schreibt Laura Aha. Doch für den Geschmack der Rezensentin fischt das Buch dann doch zu sehr in den Gefilden süßlicher Hagiografie: Brel werde "glorifiziert", überdies im "blumigen Ton", überhaupt klebe viel nostalgische Sehnsucht nach den 50ern und 60ern an dem Text, der sich noch dazu mit Brels Macho-Allüren eine Spur zu sehr verbrüdere. Immerhin, so das Fazit der Kritikerin, bleiben damit eben auch die weniger schönen Seiten Brels nicht ausgespart.

© Perlentaucher Medien GmbH