Críticas:
In Zaslavsky Lebensgeschichten erfährt der Leser den immanenten Zynismus eines totalitären Systems, das im Großen wie im Kleinen die Bedürfnisse des Individuums im bürokratischen Dschungel ad absurdum führt. [...] Auch wer sich nur für das heutige Russland interessiert, sollte unbedingt dieses Buch lesen. (Friedmar Apel, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Man verschlingt die Erzählungen geradezu und fragt sich am Ende wie ein Süchtiger: Gibt es denn nicht noch mehr davon? Das Geheimnis von Zaslavsky: Er kann erzählen. (Detlev Claussen, taz (sonntaz))
Selbst für tragische Geschichten findet er einen sanften, fast humorvollen Ton und enthüllt wie beiläufig die ihnen innewohnenden Absurditäten und Details sowjetischer Lebensrealitäten. Auch das macht den Sog der Lektüre so groß. (Olga Hochweis, deutschlandradio.de)
Reseña del editor:
Kann jemand, der aus einer jüdischen Familie kommt, ein guter Sowjetbürger sein? Und was tun, wenn die Vorfahren aus der Bourgeoisie stammen? Was passiert, wenn man eine alte Lehrerin so lange ärgert, bis sie sich zu einem konterrevolutionären »barmherziger Gott« hinreißen lässt? Was, wenn der Trotzkimörder Bibliotheksnachbar ist? Ist es opportun, den Kontakt zu seinem in Ungnade gefallenen Professor, dem man so viel zu verdanken hat, aufrechtzuerhalten? Victor Zaslavsky erzählt wunderbar einfach, fast beiläufig und dabei nicht selten komisch von den Menschen, die bei scheinbar alltäglichen Entscheidungen und Begegnungen an einen Wendepunkt ihres Schicksals geraten. Sollen sie ihrem Gewissen oder den undurchschaubaren Dogmen der Partei folgen? Es sind Erinnerungen an seine Kinder- , Jugend- und Studentenzeit, eine Serie von Anekdoten, in denen unversehens große Lebensgeschichten abgebildet werden. So entsteht das Portrait eines Russlands, das nach dem richtigen kommunistischen Weg sucht und dabei absurden Windungen folgt, ohne Rücksicht auf den Einzelnen. Ein Russland, an das Putin heute gerne wieder anknüpfen möchte.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.