Blicke von Außen. Österreichische Literatur im internationalen Kontext - Hardcover

... interessant und profund ... ((Daniela Strigl, Falter))

... spannende Blicke auf die österreichische Literatur, die diskutiert werden sollten. Cornelius Hell, Die Furche Der abgeklärte Blick aus der Ferne räumt mit den süssen Klischees der österreichischen Selbstwahrnehmung ebenso auf, wie er Dinge erkennt, die wenig ersprießlich sind. Oft genug liegt das alpenländische Kulturschaffen unter der Wahrnehmungsschwelle fremder Öffentlichkeiten. Und wo es doch ins Blickfeld rückt, sind es am ehesten die nimmermüden Mythen der Monarchie, die den Eindruck prägen. In äusserst materialreichen Einzelessays und gemeinsamen Gesprächen erörtern Haas, Schlösser und Zeyringer die Phänomene aus getrennter Sicht. Wie sehr dabei die Nachbarschaft zum Fetisch der Selbstdefinition werden kann, macht vor allem Hermann Schlössers brillanter Aufsatz über die verwickelte Beziehung zwischen Deutschland und Österreich klar. (Paul Jandl, NZZ)

Und was kommt dabei heraus, wenn drei Spezialisten für die zeitgenössische österreichische Literatur versuchen, diese auf ihre EU-Kompatibilität zu befragen? Das eher negative Ergebnis wird manchen provozieren, doch das gehört zum Thema: Wir scheinen mehr von unserer Literatur zu halten als das restliche Europa ... mehrere Ursachen für dieses Missverhältnis zwischen Selbst- und Fremdnwahrnehmung werden genannt: ein offenkundiger Solipsismus der heimischen Autorenschaft sowie ein Austrozentrismus, der vom Leser eine überhöhte Kompetenz in österreichischen Affären voraussetzt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen beschreiben die Blicke von Außen eine selbstzufriedene Regionalliteratur, deren Protagonisten nur durch ihre Heimatschelte zeitweilig überregionale Aufmerksamkeit erlangten. (Alfred Pfabigan, Die Presse)

Blicke von außen befasst sich erstmals auf literaturwissenschaftlicher Basis und essayistisch ausgeformt mit der österreichischen Literatur seit 2000. Dabei geht es nicht in erster Linie um eine Rezeptionsgeschichte, sondern um einen Versuch, österreichische Literatur vor anderen Hintergründen zu sehen - vor dem Hintergrund eines italienischen, deutschen, französischen literarischen Systems und der dort geführten Debatten, der dort gängigen Vorstellungen und Wertungen. Das Buch liefert somit literatursoziologisch fundierte Analysen aktuellster österreichischer Literatur im internationalen Kontext und zugleich exemplarische Aufrisse des literarischen Lebens in Europa.