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Auf den Straßen der Ewigen Stadt durch 2000 Jahre römische Geschichte
Die junge niederländische Althistorikerin Willemijn van Dijk lädt den Leser ein, sich der über 2000-jährigen Geschichte der Stadt Rom auf einem ungewöhnlichen Weg zu nähern: Sie hat 50 Straßen und Plätze gewählt, die von den Zeiten des sagenhaften Gründers Romulus bis zu den Zeiten Mussolinis und die Gegenwart führen. Neben so bekannten Sehenswürdigkeiten wie die Piazza Navona oder den Trevibrunnen besucht sie auch abgelegenere und unbekanntere Orte, die alle auf Ihre Weise ein Stück Stadtgeschichte erzählen. Ein idealer…mehr

Produktbeschreibung
Auf den Straßen der Ewigen Stadt durch 2000 Jahre römische Geschichte

Die junge niederländische Althistorikerin Willemijn van Dijk lädt den Leser ein, sich der über 2000-jährigen Geschichte der Stadt Rom auf einem ungewöhnlichen Weg zu nähern: Sie hat 50 Straßen und Plätze gewählt, die von den Zeiten des sagenhaften Gründers Romulus bis zu den Zeiten Mussolinis und die Gegenwart führen. Neben so bekannten Sehenswürdigkeiten wie die Piazza Navona oder den Trevibrunnen besucht sie auch abgelegenere und unbekanntere Orte, die alle auf Ihre Weise ein Stück Stadtgeschichte erzählen. Ein idealer Begleiter für die nächste Rom-Reise!

Ausstattung: mit Karten
Autorenporträt
Dijk, Willemijn vanWillemijn van Dijk, geboren 1984, ist Althistorikerin und Journalistin. Daneben studierte sie die italienische Sprache und Literatur. Seit vielen Jahren lebt sie in Rom. Sie schreibt einen Blog über die Antike und verfasst Reiseführer.

Lemmens, NathalieNathalie Lemmens, geboren 1976, stammt aus dem deutschsprachigen Teil Belgiens. Sie studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf und übersetzt seitdem aus dem Französischen, Englischen und Niederländischen, u.a. Jean-Christophe Rufin, Adam Zamoyski und Gustaaf Peek.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.01.2018

Die Geschichte der Ewigen Stadt entlang ihrer Straßen und Plätze

So könnte es gewesen sein: Zwei Dandys, die hier auf der Piazza Colonna an einem lauen Sommerabend aufeinandertreffen. Der eine, den Arm auf dem Rücken, die Schnürsenkel offen, kommt vom Norden, vom Palazzo Chigi her. Sein Name ist Gabriele D'Annunzio, und er hält sich in der Tat für eine Verkündigung. Er ist der politisch einflussreichste Schriftsteller des gerade vereinten Italiens. Nur kurz will er einen Weißwein trinken, in einem der vielen Cafés rund um die Piazza.

Aber gerade als er diese überqueren will, stößt er auf Höhe der zu Ehren Marc Aurels errichteten Säule, lateinisch: colonna - daher der Name, auf seinen niederländischen Dandy-Kollegen Louis Couperus. Er, der sich selbst für einen "reinkarnierten Römer aus der Kaiserzeit" hält, trägt seinen eben erschienenen Roman "Schicksal" unter dem Arm. Zwischen den Seiten steckt eine Postkarte, auf der Oscar Wilde ihm berichtet, wie stark das Buch seinen "Dorian Gray" beeinflusst hat. Mit einer Mischung aus stolzer Verachtung und plapperndem Vertrauen unterhalten sich die beiden Männer ein paar Minuten, stehen im Schatten der Säule, wiegen die Hüfte vor und zurück. Dann geht jeder wieder seiner Wege.

Das Ambiente bringt auf solche Gedanken: Das Sonnenlicht, die Kriegsszenen auf der Siegessäule, der technische Fortschritt handgreiflich in den elektrischen Straßenleuchten - die Zukunft gehört uns, denken die Männer und wissen nicht, welches Unheil sehr bald über sie kommen wird. Wie sehr sie es - zumindest im Falle von D'Annunzio - selbst mit anrichten. Mussolini sei nichts als ein schwächlicher Plagiator, sagt er später. Aber kein Schriftsteller der Zeit hat den Faschistenführer so stark animiert wie der zum nationalistischen Kriegshelden mutierende D'Annunzio.

Die Begegnung zwischen ihm und Couperus ist nicht verbürgt, könnte aber gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts so stattgefunden haben - auf der Piazza Colonna, wo sich zu jener Zeit die Bürger der Stadt trafen und die wie keine andere die "römische Variante der französischen belle époque" repräsentiert. Jedenfalls in den Augen der jungen Althistorikerin und Blogautorin Willemijn van Dijk, die eine kurzweilige, notgedrungen etwas oberflächliche Geschichte Roms entlang seiner Plätze und Straßen geschrieben hat. Von ersten etruskischen Spuren auf der Via del Velabro bis zur Via Michelangelo Caetani, wo am 9. Mai 1978 im Kofferraum eines roten Renaults der von Kugeln durchsiebte Leichnam des christ-demokratischen Ministerpräsidenten Aldo Moro gefunden wurde: die Ewige Stadt, zu der alle Wege führen, hat selbst eine Menge Wege zu bieten. Wer auf ihnen wandelt, den begleiten stets die abenteuerlichsten Geschichten aus vergangener Zeit. Gesammelt sind sie in diesem Buch - zum Nachgang ausdrücklich empfohlen.

SIMON STRAUSS.

Willemijn van Dijk: "Via Roma".

Die Geschichte Roms in 50 Straßen.

Aus dem Niederländischen von Nathalie Lemmens. Deutsche Verlagsanstalt, München 2017. 288 S., Abb., geb., 20,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Auch wer vieles kennt und schon oft in Rom gewesen ist, wird großes Vergnügen mit diesem Buch haben, weil es zu weiteren Entdeckungen animiert.« Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung