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Der Wunsch nach ewigem Leben ist so alt wie die Menschheit - aber nach tausend Jahren muss es auch mal genug sein, findet Alfie Monk. Die Wikinger in England? Alfie erinnert sich, als wäre es gestern gewesen. In den letzten tausend Jahren hat er als ewig Elfjähriger so einiges erlebt. Doch als seine Mutter, eine Nimmertote wie er, bei einem tragischen Unfall doch stirbt, muss er sein abgeschottetes Leben aufgeben und sich der modernen Welt stellen - inklusive Smartphones und Schulfieslingen. Zum Glück kann er sich auf seine neuen Freunde Aidan und Roxy verlassen, denn die Mission, die nun auf…mehr

Produktbeschreibung
Der Wunsch nach ewigem Leben ist so alt wie die Menschheit - aber nach tausend Jahren muss es auch mal genug sein, findet Alfie Monk. Die Wikinger in England? Alfie erinnert sich, als wäre es gestern gewesen. In den letzten tausend Jahren hat er als ewig Elfjähriger so einiges erlebt. Doch als seine Mutter, eine Nimmertote wie er, bei einem tragischen Unfall doch stirbt, muss er sein abgeschottetes Leben aufgeben und sich der modernen Welt stellen - inklusive Smartphones und Schulfieslingen. Zum Glück kann er sich auf seine neuen Freunde Aidan und Roxy verlassen, denn die Mission, die nun auf ihn wartet, birgt jede Menge Abenteuer: Er muss einen Weg finden, sein ewiges Leben loszuwerden.Nach "Zeitreise mit Hamster" und "Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist" ein neuer hinreißender Kinderroman vom britischen Autor Ross Welford
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Ewig leben, das kann Alfie Monk nicht empfehlen - er hat  schließlich schon 1000 Jahre auf dem Buckel. Seit er sich 1014 n. Chr. nach einem Überfall panisch eine magische Lebensperle in die Blutbahn injizierte, ist er wie seine Mutter ein Nimmertoter, gefangen im Körper eines Elfjährigen. Ein Fluch: Ob Normannen, Charles Dickens oder Weltkriege, der endlose Wechsel von Ereignissen und Menschen hat Alfie beziehungslos und müde gemacht. Immer auf der Hut lebt er mit seiner Mutter in einer Hütte im Wald, in die die winzige und vorwitzige Roxy stolpert. Im Schlepptau hat sie den neu in die Siedlung gezogenen Aidan, dem sie eine richtige Hexe zeigen will. Als dann noch ein furchtbarer Brand passiert und Alfies Mutter stirbt, katapultiert es den alten Jungen in die Jetztzeit - samt Polizei, Sozialarbeiterin und viel zu vielen Fragen. Zum Glück findet Alfie in Roxy und Aidan richtig gute Freunde, die ihm auch bei seinem letzten, verrückten Plan helfen: Die Lebenspille aus ihrem Insel-Versteck  holen und den bösen Zauber rückgängig machen?… Drei Außenseiter in einem außergewöhnlichen Abenteuer, das immer mehr Fahrt aufnimmt, abwechselnd und mit vielen Rückblenden von Alfie und Aidan erzählt.

© BÜCHERmagazin, Marion Klötzer

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.06.2019

Der Nimmertote von Whitley Bay
Die letzte Lebensperle ist der größte Schatz
für einen Jungen, der endlich normal sterblich werden will
VON SIGGI SEUSS
Alles ist da, was Zweifel am Wahrheitsgehalt der Geschichte beseitigen hilft, wenn man mit Google Maps die Feinheiten heranzoomt: Newcastle upon Tyne. Die Mündung des Flusses in die Nordsee. South Shields, wo alles anfing, damals, im Jahr 1014. Whitley Bay, wo in Ross Welfords Roman „Der 1000-jährige Junge“ die drei Helden leben, Alfie und Aidan und das Mädchen Roxy, alle so um die elf Jahre alt.
Ja, sogar Coquet Island existiert, die geheimnisvolle Insel vor dem Küstenort Amble. Dort, wo versteckt in einem mit Schafwolle ausgepolsterten Kästchen, ein unglaublicher Schatz lagert: die letzte Lebensperle, die, wenn man ihre bernsteinfarbene Flüssigkeit in eine offene Wunde träufelt, ewiges Leben ohne Alterung ermöglicht, sofern man nicht höherer Gewalt zum Opfer fällt oder eines unnatürlichen Todes stirbt. Jetzt gibt es nur noch eine Perle. Und die bräuchte Alfi, der Nimmertote, wenn er wieder ein Normalsterblicher werden wollte.
Woher das die Leser wissen? Weil sie – in der vorzüglichen Übersetzung von Petra Knese – gebannt den wechselseitigen Erzählungen von Alfie und Aidan, ja, man kann fast sagen: lauschen. Alfie nämlich, der früher Alve hieß, ist in höchster Not. Er möchte nicht länger – wie seine soeben bei einem Brand gestorbene Mam – ein Nimmertoter sein. Wie er glaubt: der letzte dieser Art. Er möchte mit seinen neuen Freunden alt werden. Als Elfjähriger hat er sich einst die Lebensflüssigkeit ins wunde Fleisch gerieben und seinen Kater versehentlich der gleichen Prozedur unterzogen. Mutter und Sohn und Kater – der Vater kam unter ungeklärten Umständen ums Leben – wanderten mehr schlecht als recht durch die Jahrhunderte, durch Kriege und Friedenszeiten. Immer auf der Flucht vor Entdeckung ihres Geheimnisses. Dass sie dabei auch Personen der Weltgeschichte nahekamen – keine Frage. Charles Dickens, zum Beispiel, hat „dem lieben Alve“ sogar die komplette Erstausgabe seiner Werke signiert.
Warum diese ausführliche Beschreibung der unglaublichen Vorgeschichte? Weil sie der britische Autor so glaubhaft in den ganz normalen Alltag von Heranwachsender in Whitley Bay integriert, dass selbst fantasyferne Leser das Buch bis zur letzten Seite nicht aus der Hand legen wollen. Es duftet gleichermaßen nach Schafskäse, Seehundfellen und Schiffsteer wie nach Bohnerwachs in britischen Schulfluren und Fish and Chips im nächstgelegenen Hafenpub. Ross Welford erzählt mit Witz, Weisheit und Liebe für seine Charaktere von den Nöten Elfjähriger, denen auch ein tausendjähriger Junge nicht entgeht. Egal, ob er über die Blüten des Geschichtsunterrichts den Kopf schüttelt oder dem Wüten von Fieslingen ausgesetzt ist: Er muss seine unendliche Lebenserfahrung stets im Zaume halten. Von den Mühen, der Umgangssprache im 21. Jahrhundert und der Bedienung eines Smartphones gerecht zu werden, ganz zu schweigen.
Bei so viel unerwarteten Querverbindungen zwischen Mittelalter und Moderne, zwischen uralten Ängsten und frischgebackenen Bedürfnissen, darf am Ende ein dramatischer Showdown auf den Klippen von Coquet Island nicht fehlen. Dort also, wo seit tausend Jahren die letzte Lebensperle versteckt liegen sollte. (ab 10 Jahre)
Ross Welford: Der 1000-jährige Junge. Aus dem Englischen von Petra Knese. Coppenrath Verlag, Münster 2019. 384 Seiten, 16 Euro.
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