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Eines der bedeutendsten Werke der russischen Gegenwartsliteratur, vielfach ausgezeichnet
Es beginnt mit der Erschaffung der Welt - in einem Abteil der Belebeier Schmalspurbahn, tief in der russischen Provinz. Und damit, dass Alexander Wassiljewitsch, gestandener Provinzadvokat und Anwalt der Erniedrigten und Beleidigten, seinen Lebenslauf fürs Kompendium der Gerichtsrede zu schreiben hat. Daraus erwächst eine große Abrechnung, etwas wie Russlands Jüngster Tag. Im Zeugenstand die hohe Literatur: von Tolstois »Auferstehung«, dem berühmtesten aller russischen Gerichtsromane, über Dostojewskis…mehr

Produktbeschreibung
Eines der bedeutendsten Werke der russischen Gegenwartsliteratur, vielfach ausgezeichnet

Es beginnt mit der Erschaffung der Welt - in einem Abteil der Belebeier Schmalspurbahn, tief in der russischen Provinz. Und damit, dass Alexander Wassiljewitsch, gestandener Provinzadvokat und Anwalt der Erniedrigten und Beleidigten, seinen Lebenslauf fürs Kompendium der Gerichtsrede zu schreiben hat. Daraus erwächst eine große Abrechnung, etwas wie Russlands Jüngster Tag. Im Zeugenstand die hohe Literatur: von Tolstois »Auferstehung«, dem berühmtesten aller russischen Gerichtsromane, über Dostojewskis »Verbrechen und Strafe« bis hin zu Olga, Katja, Mascha, Larissa, all den tapfer beharrenden und tragisch vergehenden Frauen im Roman wie im Leben. Und immer wieder schieben sich die Erlebnisse eines jungen Mannes dazwischen, der Michail Schischkin heißt und vom chaotischen Moskau der 1990er Jahre einen langen Abschied nimmt.

Ein Roman, der sich aufschwingt durch Zeiten und Räume und die russische Geschichte von ihren wüsten Anfängen bis ins betrübliche Heute erfasst. Ein monumentales Werk von einem »mächtig ausgreifenden Erzähler und Wortgläubigen mit Klassikerpotenz, wie man ihn schon lange nicht mehr sah in der russischen Weltliteratur« (NZZ am Sonntag).
Autorenporträt
Michail Schischkin ist einer der meistgefeierten russischen Autoren der Gegenwart. Er wurde 1961 in Moskau geboren, studierte Linguistik und unterrichtete Deutsch. Seit 1995 lebt er in der Schweiz. Seine Romane »Venushaar« und »Briefsteller« wurden national und international vielfach ausgezeichnet, u.a. erhielt er als einziger alle drei wichtigen Literaturpreise Russlands. 2011 wurde ihm der Internationale Literaturpreis Haus der Kulturen der Welt in Berlin verliehen. Sein Roman »Die Eroberung von Ismail« wurde u.a. mit dem Booker-Prize für das beste russische Buch des Jahres ausgezeichnet.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Nach "Venushaar" und "Briefsteller" erscheint nun auch dieser bereits vor 20 Jahren verfasste Schischkin-Roman auf Deutsch. Ein Kompendium von menschlichem Leid, Schönheit und Abgründen, das sich als Abrechnung liest. Ein Abbild der jüngeren Geschichte Russlands wird abgelöst von einem biografischen Teil. Als Schischkin sein Werk auf der lit.COLOGNE vorstellt, berichtet er, dass beim Schreiben permanent etwas gestört habe, nämlich das eigene Leben. Also habe er irgendwann mit dem Roman aufgehört und das Leben beschrieben, hieraus wurde ein langer Epilog. Schischkin selbst bekundet, er habe kein gutes Verhältnis zur Sprache. Diese Aussage überrascht, denn ihm gelingt, was er als besondere Schwierigkeit anspricht: Vieles passiere auf einer Ebene, auf der es keine Wörter gebe. Als Schriftsteller müsse man es dennoch in Wörter übersetzen. Wenn es als schwierig empfunden wird, einen Zugang zu diesem komplexen Werk zu finden, wird dies aber nicht auf die sprachliche Ebene zurückzuführen sein. Schischkin flicht Mythen, Gedichte und andere Erzählungen in seinen Text ein. Die knapp 500 Anmerkungen des Übersetzers machen zwar viele der Verweise explizit, sind aber oft nur ein erster Anhaltspunkt. Ein Blick in die Marginalien zum Roman auf der Verlagswebsite lohnt sich.

© BÜCHERmagazin, Melanie Schippling

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Für Ulrich M. Schmid hebt Michail Schischkin den russischen Roman auf eine neue Stufe, indem er seine eigene Biografie in einer Reihe unterschiedlicher, teils historisch belegter Erzählungen spiegelt und diese wieder kunstvoll mit literarischen Vorbildern, mit Turgenjew und Tschechow verschränkt. Diese Sinnschaffung scheint Schmid für den Text fundamental. Dass die deutsche ("kongeniale") Übersetzung so lange gedauert hat, wundert den Rezensenten nicht. Derart ungewöhnlich in der Verschränkung der Genres und derart komplex findet er den Text. Der Schlüssel zum Ganzen steckt im Epilog, verrät Schmid und meint: Der Autor meistert die Aufgabe, "das Mängelwesen Mensch in eine sinnerfüllte Welt zu führen".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Michail Schischkin ist ein Sprachvirtuose.« Frankfurter Allgemeine Zeitung