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3 Kundenbewertungen

Ein großer Roman über ein unbekanntes Stück afrikanischer Kolonialgeschichte, fiktionalisiert zu einer spannenden Abenteuerreise - erzählt von einer der aufregendsten Stimmen unserer Gegenwart.
Seit ihrer Jugend ist Petina Gappah von der Geschichte um David Livingstone besessen - dem berühmten schottischen Missionar und Afrikaforscher, der sich des großen geografischen Rätsels seiner Zeit verschrieben hatte, der Entdeckung der Nilquellen. Aus Faszination wurde ein Roman: Als Livingstone 1873 auf der Suche stirbt, will seine treue Gefolgschaft seinen Leichnam in seine Heimat zurückbringen.…mehr

Produktbeschreibung
Ein großer Roman über ein unbekanntes Stück afrikanischer Kolonialgeschichte, fiktionalisiert zu einer spannenden Abenteuerreise - erzählt von einer der aufregendsten Stimmen unserer Gegenwart.

Seit ihrer Jugend ist Petina Gappah von der Geschichte um David Livingstone besessen - dem berühmten schottischen Missionar und Afrikaforscher, der sich des großen geografischen Rätsels seiner Zeit verschrieben hatte, der Entdeckung der Nilquellen. Aus Faszination wurde ein Roman: Als Livingstone 1873 auf der Suche stirbt, will seine treue Gefolgschaft seinen Leichnam in seine Heimat zurückbringen. So machen sich 69 Gefährten auf den wagemutigen Weg, ihn quer durch Afrika zu tragen, angeführt von einer jungen Frau - Halima, Livingstones scharfzüngiger Köchin.

Es ist eine abenteuerliche und lebensbedrohliche Reise über 1.000 Meilen, auf der ihnen Hunger, Krankheit und Tod begegnen - und immer wieder die Frage: Wie weit sind wir bereit für unsere Freiheit zu gehen?

»'Aus der Dunkelheit strahlendes Licht' leiht denjenigen eine Stimme, die bislang bloße Fußnoten in der Geschichte waren, aber deren letzter, mutiger Akt der Loyalität maßgeblich ihren Lauf veränderte. Ein unglaubliches und wichtiges Werk einer meisterhaften Erzählerin.« Yaa Gyasi, Autorin von 'Heimkehren'

»Mit enormer Rechercheleistung und beeindruckender Vorstellungskraft schlägt Petina Gappah eine Schneise durch einen Kontinent am Scheideweg von Kolonialisierung, Aberglaube und Sklaverei - und beleuchtet dabei die Widersprüche, die unser aller Leben innewohnen.« Anthony Doerr, Pulitzer-Preisträger von 'Alles Licht, das wir nicht sehen'
Autorenporträt
Petina Gappah, 1971 in Sambia, im ehemaligen Rhodesien, geboren und in Harare, Simbabwe, aufgewachsen, studierte Jura in Cambridge und Graz und arbeitete über zehn Jahre als Anwältin für internationales Handelsrecht bei der Welthandelsorganisation in Genf. Danach war sie für Simbabwes Regierung und andere Länder als internationale Handelsberaterin tätig. 2009 wurde sie für ihren Erzählband ¿An Elegy for Easterly¿ mit dem Guardian First Book Award ausgezeichnet. 2015 folgte ihr Romandebüt ¿Die Farben des Nachtfalters¿, 2016 die Erzählungen ¿Die Schuldigen von Rotten Row¿. Ihr aktueller Roman ¿Aus der Dunkelheit strahlendes Licht¿ entstand während ihrer Zeit im renommierten Künstlerprogramm des DAAD in Berlin. Gappa pendelt derzeit zwischen Harare, Edinburgh und Genf. Anette Grube, geboren 1954, lebt in Berlin. Sie ist die Übersetzerin von Arundhati Roy, Vikram Seth, Chimamanda Ngozi Adichie, Mordecai Richler, Kate Atkinson, Monica Ali, Manil Suri, Richard Yates u.a.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.10.2019

Der lange Weg nach Hause
Petina Gappah erzählt die Geschichte der 70 Schwarzen, die David Livingstones Leiche durch den Dschungel transportierten
Am Anfang von Petina Gappahs Roman „Aus der Dunkelheit strahlendes Licht“ steht eine scheinbar überflüssige, weil unbeantwortbare Frage: „Was wäre gewesen, wenn wir damals gewusst hätten, was wir heute wissen?“ Mit „wir“ sind die 70 Personen gemeint, die ab Mai 1873 die Leiche des an Ruhr gestorbenen schottischen Forschers David Livingstone an die afrikanische Ostküste transportierten. Livingstone hatte seit Mitte des 19. Jahrhunderts Afrika bereist und eindrückliche Reiseberichte veröffentlicht, seine Missionsarbeit und Gegnerschaft zur Sklaverei machten ihn berühmt. Der Transport seiner Leiche durch Afrika dauerte 258 Tage, an ihrem Ende wurde der von seinen Organen befreite und getrocknete Leichnam Livingstones nach England verschifft, wo er unter großen Ehren begraben wurde.
Diese Ehre kam seinen Begleiterinnen und Begleitern nicht zu, genannt werden in der Regel lediglich James Chuma, der von Livingstone aus der Sklaverei befreit wurde, und Abdullah Susi. Mit ihrem Buch übt Gappah nicht nur Gerechtigkeit an jenen, die mit Chuma und Susi unterwegs waren, sondern hat auch ein Dokument ihrer seit zwanzig Jahren währenden Faszination für die letzte Reise Livingstones geliefert. Mit der Geschichte des Missionars, der unter anderem davon besessen war, die bei Herodot erwähnten Nilquellen in Afrika aufzuspüren, beschäftigte sich die in Sambia geborene Petina Gappah auch schon zu der Zeit, als sie noch als Handelsjuristin arbeitete. Das Buch enthält ihrer ausführlichen Recherche entsprechend einen richtigen kleinen Apparat, zu dem neben einem Glossar auch eine Bibliografie gehört, als Nachweis ihrer gründlichen Arbeit.
Doch nicht ihre Recherche stand zuletzt in der Diskussion, sondern eine Beratertätigkeit für den Präsidenten Simbawes, Emmerson Mnangagwa (SZ vom 10. 9. 2019). Dessen Zeit als Sicherheitsminister unter Robert Mugabe, in die auch Massaker an Oppositionellen fielen, macht ihn zu einem Arbeitgeber, zu dem Fragen an Gappah entstehen, die sie bislang für viele unzufriedenstellend beantwortet hat. Unzufriedenstellend wohl auch deshalb, weil der Wunsch besteht, Weltliteratur lesen zu können, die zwar von der Welt handelt, deren Autorinnen und Autoren aber offenbar nicht in die Ungereimtheiten, Ambiguitäten und Unverständlichkeiten eben dieser Welt verstrickt sein sollen.
Petinah Gappah bringt diejenigen zum Sprechen, die Fragen an die letzte Expedition Livingstones stellen können, die bislang niemanden ausreichend interessiert haben: Hätten die treuen Gefährten auch dann ihre Treue bewiesen, hätten sie gewusst, dass sie lediglich als namenlose Truppe mit dem Hauptmerkmal Loyalität zu einem Weißen in die Geschichte eingehen würden? Im Prolog zum Roman spricht noch genau jenes undefinierte „Wir“ über die entbehrungsreiche Reise, auf der etliche der Gefährten starben: „Doch aus dieser tiefen und beunruhigenden Dunkelheit entsprang helles Licht. Unsere Opfer verliehen dem Ruhm seines Lebens den letzten Schliff.“
Der hohe Ton dieser Einleitung wird gleich im ersten Kapitel des Romans gebrochen, in dem Livingstones Köchin Halima das Wort ergreift, deren Bericht des Todes von Livingstone und der Vorbereitung der Reise den ersten Teil des Buches ausmacht. Sie sieht sich keineswegs als bloße Erfüllerin des Schicksals von Bwana Daudi, wie Livingstone genannt wird, sondern eher als pragmatische Tonangeberin der Gruppe, in der Nickeligkeiten zwischen den weiblichen Mitgliedern, miese Laune und Konkurrenz zwischen den Männern immer wieder vorkommen. Halima ist es auch, die die anderen überreden kann, Livingstones Organe seiner Leiche zu entnehmen und in Chitambo zu begraben, anstatt andere Methoden der Konservierung zu wählen. Der Treck, der sich an die Ostküste aufmacht, besteht also aus 70 sehr eigensinnigen Schwarzen und einem weißen Dörrleichnam, dessen Redezeit sich auf Einträge aus seinen Tagebüchern und Szenen beschränkt, die in der Erinnerung der Erzählerin stattfinden.
Ihre Perspektive wird ergänzt durch diejenige Jacobs Wainwrights, einem von Livingstone zum Christentum bekehrten befreiten Sklaven, dessen sehnlichster Wunsch es ist, mit seinem toten Herrn England zu erreichen und dort endlich ein richtiger Priester werden zu können.
Seine Tagebucheinträge beginnen im Stil von Kapiteleinleitungen in Romanen des 19. Jahrhunderts mit kurzen Zusammenfassungen („9. Oktober 1873. Siebzehnter Eintrag im Tagebuch des Jacob Wainwright, geschrieben in Baula; in dem die Expedition sich aufteilt, in tiefer Trauer versinkt und vergeblich nach einem verlorenen Gefährten sucht“). Überhaupt bedient sich Petina Gappah vor allem der Figurenrede, die häufig dazu dient, die Handlung des Buches und das Verhalten der Weißen zu ironisieren.
Die Köchin und Analphabetin Halima plappert sich unbekümmert durch ihren Teil der Geschichte, für sie ist beispielsweise ganz unerheblich, dass sich Livingstone als Schotte versteht: Er spricht wie andere Weiße Englisch, das reicht als Merkmal völlig aus. Jacob Wainwrights Anteile sind ein nicht enden wollender, von der eigenen Würde schwer ergriffener Sermon, den er von denen übernommen hat, die ihn befreit haben – der Eindruck einer Überassimilation bleibt den ganzen Roman über erhalten. Hervorzuheben ist hierbei insbesondere die Arbeit der Übersetzerin Anette Grube, die diese Differenzierungen im Deutschen erhalten und die vielen Einsprengsel aus Suaheli so eingearbeitet hat, dass ein kohärentes Sprachbild entstanden ist.
Nichts ändern kann die Übersetzung jedoch daran, dass die Geschichte, deren Ausgang ja von vornherein bekannt ist, auf 450 Seiten zwar durch den Atem der vielen sprechenden Figuren sehr lebendig ist, aber eben auch sehr langatmig wird. Die vielen Verluste, Konflikte und den Hunger, die der Treck erleidet, bleiben durch die Schilderung durch Jacob Wainwright eben immer Berichte aus zweiter Hand, die zu seinem Möchtegern-Priester Ton passen müssen.
Der Anteil Halimas hingegen ist in der ausdauernden Darstellung eines anderen, eines schwarzen Blicks wenigstens hilfreich dabei, ein Hauptanliegen Gappahs zu verstehen: Sie stellt die Beschreibung der Livingstone-Expedition vom Kopf auf die Füße. So verdienstvoll das ist, so schnell ist es durchschaut, die Lektüre des Buches dauert im Vergleich dazu erheblich viel länger.
Dass Gappah für ihren Roman geehrt wird und als Vertreterin afrikanischer Literatur das diesjährige Internationale Literaturfestival Berlins eröffnete, wurde nicht auf Grund der Qualität ihrer Literatur problematisiert, sondern allein auf Grund ihrer Biografie. Dabei wäre es allerdings nicht nur gut zu wissen, dass Gappah Beraterin von Mnangagwa war, sondern vor allem, welche Gründe sie selbst dafür angibt. Noch steht das aus. Um irgendetwas aus Antworten, die noch unbekannt sind, ableiten zu können, wäre es sicherlich notwendig, zuvor noch etwas mehr zu lesen: Zum Beispiel von Autorinnen und Autoren, die etwas über Simbawe und seine Geschichte zu sagen haben, vor allem aber von Petina Gappah selbst.
HANNA ENGELMEIER
Die Begleiter sehen sich
nicht einfach als
Erfüllungsgehilfen des Schicksals
Die Geschichte ist lebendig, aber
langatmig, zumal man
weiß, wie sie ausgehen wird
Petina Gappah: Aus der Dunkelheit strahlendes Licht. Roman. Aus dem Englischen von Anette Grube. S. Fischer, Frankfurt am Main 2019. 428 Seiten, 24 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hanna Engelmeier würde gern mehr wissen über die Beratertätigkeit der Autorin Petina Gappah für den Sicherheitsberater von Robert Mugabe. Gappahs penibel recherchierten Roman über die letzte Reise des Leichnahms des schottischen Forschers David Livingstone und seiner afrikanischen Begleiter hätte Engelmeier möglicherweise voruteilsfreier lesen können. Dass der Roman trotz seiner vor allem sprachlichen Lebendigkeit seine Längen hat, da die Autorin sich durchgängig Schilderungen aus zweiter Hand bedient, vermag Engelmeier allerdings auch so mitzuteilen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.12.2019

Dr. Livingstones Köchin, nehme ich an?
Petina Gappahs historischer Roman "Aus der Dunkelheit strahlendes Licht"

Als David Livingstone sich aufmachte, die Quellen des Nils zu finden, bei seinen Pioniertaten für die britische Kolonisation und christliche Mission Afrikas: Hatte er da, möchte man mit Bertolt Brecht fragen, nicht wenigstens einen Koch bei sich?

Es war eine Köchin, Halima, von Livingstone als Sklavin gekauft und seinem Vertrauten Amoda als "Frau für unterwegs" zugeeignet. Der Afrika-Forscher selbst schildert sie in einem Tagebuch als "sehr ergeben", aber ungeheuer geschwätzig. In ihr hat die Schriftstellerin Petina Gappah, 1971 in Zimbabwe geboren, die Erzählerin für ihren Roman "Aus der Dunkelheit strahlendes Licht" gefunden, der mit Livingstones Tod einsetzt: eine naheliegende, aber nicht die beste Entscheidung - und zum Glück für das Buch nicht die einzige Stimme.

Als Livingstone am 1. Mai 1873 im heutigen Sambia starb, hatte er die von Herodot beschriebenen Quellen nicht gefunden, seine Expeditionen allerdings in seinen Tagebüchern gut dokumentiert. Sein Herz wurde begraben, wo er gestorben war, sein Leichnam, heißt es in der Encyclopedia Britannica knapp, sei von seinen afrikanischen Dienern in einer schwierigen, neun Monate währenden Reise an die Küste gebracht worden, um schließlich am 18. April 1874 in Westminster Abbey beigesetzt zu werden.

Um diese zweihundertfünfundachtzig Tage geht es Petina Gappah: um die Entscheidung für diese beschwerliche Reise ebenso wie um die Begegnungen unterwegs, um die Spannungen innerhalb der Gruppe wie um die mit den verschiedenen Stämmen auf ihrem mehr als tausendfünfhundert Meilen langen Weg, auf dem man dem bunt zusammengewürfelten, bewaffneten, oft genug entkräfteten Haufen Menschen, der einen Leichnam mit sich führte, nicht immer mit der wünschenswerten Aufgeschlossenheit und Gastfreundschaft begegnet ist.

Erst lässt die Autorin Halima erzählen, mit großer Inbrunst und beschränktem Blick, dann Jacob Wainwright, einen jungen Mann, der von den Briten aus Sklavenhändlerhand befreit, getauft und in einer Missionarsschule in Indien erzogen worden war. Auch er berichtet inbrünstig und beschränkt, allerdings im Gegensatz zu Halima voller missionarischem Eifer und im festen Glauben, seine Gebete hätten eine Reihe schicksalhafter Wendungen zum Guten bewirkt, voller Hochmut also und Einfalt. Mit seinem Blick, mit seiner Stimme findet die Autorin die Balance aus erschütterndem Bericht und Satire, die ihren Roman schließlich zum beeindruckenden Leseerlebnis werden lässt.

Jacob Wainwright hat tatsächlich Tagebuch geführt. Während das englischsprachige Original hundertfünfzig Jahre lang als verloren galt, war lediglich eine deutsche Übersetzung bekannt. Erst im Frühjahr 2019 veröffentlichte das David Livingstone Birthplace Museum im schottischen Blantyre Manuskriptauszüge und Transkriptionen. Wainwrights Tagebuch soll eine der Attraktionen des im kommenden Jahr nach Renovierung neu öffnenden Museums werden.

FRIDTJOF KÜCHEMANN

Petina Gappah: "Aus der Dunkelheit strahlendes Licht". Roman.

Aus dem Englischen von Anette Grube. Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main 2019. 432 S., geb., 24,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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der Blick ist historisch-kritisch und transzendiert das eindimensionale Narrativ der Weißen, sprengt es aus dem Chor der multiplen afrikanischen Stimmen. Susanne Mayer Die Zeit 20191205