18,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Eine Arche für die Vergessenen, eine Rettung bis ins Heute. Außer Atem steht Alef am Ufer. Er sieht gerade noch, wie Noahs Arche am Horizont verschwindet. Alef ist nicht der einzige, der immer wieder vergessen wird. Dem Einhorn, den Zentauren, dem Drachen und anderen Fabelwesen ergeht es nicht anders. »Wir brauchen eine zweite Arche«, sagt Alef. Alle bauen mit, jeder auf seine Weise. Die Fahrt dauert lange. Als das Wasser abfließt, landet die Arche im Heute, mitten in der Stadt. Die Fabelwesen zerstreuen sich in alle Windrichtungen, und Alef geht unter die Menschen. Sie alle werden immer da sein, in der Mitte und am Rand, sichtbar und unsichtbar.…mehr

Produktbeschreibung
Eine Arche für die Vergessenen, eine Rettung bis ins Heute. Außer Atem steht Alef am Ufer. Er sieht gerade noch, wie Noahs Arche am Horizont verschwindet. Alef ist nicht der einzige, der immer wieder vergessen wird. Dem Einhorn, den Zentauren, dem Drachen und anderen Fabelwesen ergeht es nicht anders. »Wir brauchen eine zweite Arche«, sagt Alef. Alle bauen mit, jeder auf seine Weise. Die Fahrt dauert lange. Als das Wasser abfließt, landet die Arche im Heute, mitten in der Stadt. Die Fabelwesen zerstreuen sich in alle Windrichtungen, und Alef geht unter die Menschen. Sie alle werden immer da sein, in der Mitte und am Rand, sichtbar und unsichtbar.
Autorenporträt
Heinz Janisch geboren 1960, hat in Wien Germanistik und Publizistik studiert. Unter seinen zahlreichen Veröffentlichungen sind viele Kinder- und Jugendbücher. Heinz Janisch erhielt den österreichischen Staatspreis für Kinderlyrik, den Bologna Ragazzi Award, den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis und viele andere Auszeichnungen. Heute lebt er im Burgenland und in Wien.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.06.2019

Gut gemacht, Alef
Er hat Noahs Arche verpasst, also baut er mit seinen Gefährten eine zweite, darauf ist Platz
für viele, für Einhorn, Vogel Greif und andere Fabelwesen
VON HILDE ELISABETH MENZEL
Noah ist mit seiner Arche abgefahren und hat Alef vergessen, der wieder einmal zu langsam war. „Alef war einer, den man leicht übersah.“ Aber er ist nicht der Einzige, der Noahs Arche nicht mehr erreicht hat. Am Strand versammelt sich eine Gruppe seltsamer Gestalten, darunter ein Einhorn, zwei Zentauren, ein geflügeltes Pferd, ein kleiner Drache und eine Sphinx. Und später gesellt sich noch ein Vogel Greif dazu, Fabelwesen allesamt, prächtig anzusehen!
Schon gleich auf den ersten Seiten zeigt sich, dass die für Hannes Binders Bildsprache so charakteristische Schabkarton-Technik sich ganz wunderbar für den Mythos von der Sintflut eignet. Dabei wird eine weiße Grundplatte mit schwarzer Tusche bedeckt. Anschließend kratzt der Künstler die weißen Linien wieder mit einem Messer heraus. So kann er die feine Struktur des strömenden Regens, die Bewegung der Wellen und die sich wandelnden Figuren der Wolken mit unzähligen feinen Strichen variationsreich gestalten. Um seinen Illustrationen die besondere Stimmung zu geben, färbt der Künstler seine Schwarz-Weiß-Bilder dann mit Lasurfarben ein. Selten hat man schönere Wasserbilder gesehen wie in diesem Bilderbuch!
Farbe bringen auch die archaischen Fabelwesen in die Bilder. Auf Alefs Ankündigung, eine zweite Arche bauen zu wollen, sind sie sofort bereit, ihm zu helfen. Als der Regen stärker wird, haben sie es geschafft, und nachdem alle an Bord gegangen sind, setzt sich die zweite Arche in Bewegung. Ein Zyphius, halb Fisch, halb Drache, verspricht, sie unter Wasser zu begleiten. „Alef sprach gern mit allen auf der Arche. Es gab viel zu erzählen, und alle hatten Respekt voreinander.“
Nach vierundvierzig Tagen und Nächten lässt der Regen nach und die Arche landet auf festem Grund. „Gut gemacht, Alef, sagte eine Stimme, die aus der Luft zu kommen schien.“ Und Alef dankt für die sanfte Landung. Hannes Binders Bilder werden hell, und die Sonne vertreibt die düsteren Wolken. Ja, auf den letzten vielfarbigen Bildern ist sogar blauer Himmel zu sehen, und die Bäume im Park werfen prächtige Schatten.
Beim Abschied von seinen Mitreisenden sagt Alef den Schlüsselsatz der Geschichte: „Wir sind anders als die anderen, und das ist gut so. Sie brauchen uns.“ Mit diesem Plädoyer für Toleranz und Fantasie beendet Heinz Janisch seine mythische Erzählung. Alef kehrt zu den Menschen zurück, und die ungewöhnlichen Passagiere dieser zweiten Arche zerstreuen sich in alle Richtungen, für die Menschen unsichtbar, in Heinz Janischs Deutung aber durchaus eine Bereicherung für sie. (ab 5 Jahre und Erwachsene)
Heinz Janisch: Die zweite Arche. Mit Illustrationen von Hannes Binder. Atlantis Verlag, Zürich 2019. 32 Seiten, 14,95 Euro.
Illustrationen aus Heinz Janisch / Hannes Binder: „Die zweite Arche“.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
Gut gemacht, Alef

Er hat Noahs Arche verpasst, also baut er mit seinen Gefährten eine zweite, darauf ist Platz
für viele, für Einhorn, Vogel Greif und andere Fabelwesen

VON HILDE ELISABETH MENZEL

Noah ist mit seiner Arche abgefahren und hat Alef vergessen, der wieder einmal zu langsam war. „Alef war einer, den man leicht übersah.“ Aber er ist nicht der Einzige, der Noahs Arche nicht mehr erreicht hat. Am Strand versammelt sich eine Gruppe seltsamer Gestalten, darunter ein Einhorn, zwei Zentauren, ein geflügeltes Pferd, ein kleiner Drache und eine Sphinx. Und später gesellt sich noch ein Vogel Greif dazu, Fabelwesen allesamt, prächtig anzusehen!

Schon gleich auf den ersten Seiten zeigt sich, dass die für Hannes Binders Bildsprache so charakteristische Schabkarton-Technik sich ganz wunderbar für den Mythos von der Sintflut eignet. Dabei wird eine weiße Grundplatte mit schwarzer Tusche bedeckt. Anschließend kratzt der Künstler die weißen Linien wieder mit einem Messer heraus. So kann er die feine Struktur des strömenden Regens, die Bewegung der Wellen und die sich wandelnden Figuren der Wolken mit unzähligen feinen Strichen variationsreich gestalten. Um seinen Illustrationen die besondere Stimmung zu geben, färbt der Künstler seine Schwarz-Weiß-Bilder dann mit Lasurfarben ein. Selten hat man schönere Wasserbilder gesehen wie in diesem Bilderbuch!

Farbe bringen auch die archaischen Fabelwesen in die Bilder. Auf Alefs Ankündigung, eine zweite Arche bauen zu wollen, sind sie sofort bereit, ihm zu helfen. Als der Regen stärker wird, haben sie es geschafft, und nachdem alle an Bord gegangen sind, setzt sich die zweite Arche in Bewegung. Ein Zyphius, halb Fisch, halb Drache, verspricht, sie unter Wasser zu begleiten. „Alef sprach gern mit allen auf der Arche. Es gab viel zu erzählen, und alle hatten Respekt voreinander.“

Nach vierundvierzig Tagen und Nächten lässt der Regen nach und die Arche landet auf festem Grund. „Gut gemacht, Alef, sagte eine Stimme, die aus der Luft zu kommen schien.“ Und Alef dankt für die sanfte Landung. Hannes Binders Bilder werden hell, und die Sonne vertreibt die düsteren Wolken. Ja, auf den letzten vielfarbigen Bildern ist sogar blauer Himmel zu sehen, und die Bäume im Park werfen prächtige Schatten.

Beim Abschied von seinen Mitreisenden sagt Alef den Schlüsselsatz der Geschichte: „Wir sind anders als die anderen, und das ist gut so. Sie brauchen uns.“ Mit diesem Plädoyer für Toleranz und Fantasie beendet Heinz Janisch seine mythische Erzählung. Alef kehrt zu den Menschen zurück, und die ungewöhnlichen Passagiere dieser zweiten Arche zerstreuen sich in alle Richtungen, für die Menschen unsichtbar, in Heinz Janischs Deutung aber durchaus eine Bereicherung für sie. (ab 5 Jahre und Erwachsene)

Heinz Janisch: Die zweite Arche. Mit Illustrationen von Hannes Binder. Atlantis Verlag, Zürich 2019. 32 Seiten, 14,95 Euro.

Illustrationen aus Heinz Janisch / Hannes Binder: „Die zweite Arche“.

DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de

…mehr