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Waren die Deutschen in ihren Kolonialkriegen besonders gewalttätig? Ist bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Völkermord bewusst als militärische Mittel eingeplant worden? In ihrer großen empirischen Untersuchung zum Boxerkrieg in China 1900/01, dem Herero- und Namakrieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-07 sowie dem Majimajikrieg 1905-08 in Deutsch-Ostafrika zeigt die Autorin, dass Form und Ausmaß der Gewalt in jenen Kriegen aus der Situation vor Ort erwachsen sind. Es entwickelte sich jeweils eine eigene, nicht vorhersehbare Dynamik. Damit liefert sie einen eigenständigen Beitrag zur Genozid-Forschung.…mehr

Produktbeschreibung
Waren die Deutschen in ihren Kolonialkriegen besonders gewalttätig? Ist bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Völkermord bewusst als militärische Mittel eingeplant worden? In ihrer großen empirischen Untersuchung zum Boxerkrieg in China 1900/01, dem Herero- und Namakrieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-07 sowie dem Majimajikrieg 1905-08 in Deutsch-Ostafrika zeigt die Autorin, dass Form und Ausmaß der Gewalt in jenen Kriegen aus der Situation vor Ort erwachsen sind. Es entwickelte sich jeweils eine eigene, nicht vorhersehbare Dynamik. Damit liefert sie einen eigenständigen Beitrag zur Genozid-Forschung.
Autorenporträt
Kuß, SusanneJahrgang 1965; 1984-91 Studium der Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft in Freiburg und Berlin; 1992-94 Mitarbeiterin am Ostasiatischen Seminar der Freien Universität Berlin; 1994-2008 in verschiedenen Positionen am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg tätig; 1998 Promotion, 2012 Habilitation an der Universität Bern. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kolonialgeschichte und zur deutsch-chinesischen Geschichte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.04.2011

Erschreckende Brutalität
Deutsche Soldaten auf kolonialen Kriegsschauplätzen: "Strafexpeditionen"

"Pardon wird nicht gegeben!" So verabschiedete Wilhelm II. nach der Ermordung des deutschen Gesandten in China das Expeditionskorps im Sommer 1900 von Bremerhaven aus nach Fernost. Diese Parole, die bald sogar fester Bestandteil eines eigens komponierten martialischen Soldatenliedes war, gilt bis heute zu Recht als Beleg dafür, dass der Kaiser nicht zuletzt wegen seiner häufig unüberlegten Reden völlig ungeeignet war, seiner Stellung als Monarch gerecht zu werden. Weitaus wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass einige Kolonialhistoriker in derartigen Äußerungen den Beweis für die spezifische Ausprägung einer "militärischen Kultur" in Deutschland gefunden zu haben glauben. Diese habe den "ultimativen Tabubruch", die Vernichtung ganzer Ethnien wie der Hereros, nicht nur zu denken gewagt, sondern ihren Vollzug auch schon vor 1914 erlaubt. Die Verbrechen des NS-Regimes und der Wehrmacht seien insofern nur die radikalste Variante einer Politik, die erstmals in den Kolonialkriegen in China, Deutsch-Südwest- und Deutsch-Ostafrika systematisch praktiziert worden sei.

Was auf den ersten Blick schlüssig sein mag, also die berühmt-berüchtigte Proklamation des Generals von Trotha zur faktischen Vernichtung der Hereros in eine Linie mit Befehlen von Wehrmachtsgeneralen zu stellen, ist letztlich problematisch. Diesen Schluss legt die Studie von Susanne Kuß nahe. Auf der Grundlage vielfach neuer Quellen versucht sie aufzuzeigen, dass der Rekurs auf Motive und Absichten der Militärs oder mentale und psychische Dispositionen der Soldaten zu kurz greifen. Erst wenn man die Wirksamkeit verschiedener Faktoren, zu denen sie die geographischen Bedingungen, die sozialen Interaktionen und die Vorstellungen der Akteure zählt, berücksichtige und deren Abhängigkeit voneinander herausstelle, sei es möglich, die Ausübung extremer Kriegsgewalt zu erklären. Auch der Rezeption und der Reaktion im Ausland sowie im Reichstag und in der Militärpublizistik misst sie einen großen Stellenwert zu.

Ein solcher Ansatz hilft zu erklären, was es bedeutete, fernab der Heimat unter unwirtlichen Bedingungen in unbekannten und kaum erschlossenen Gegenden Krieg gegen Gegner zu führen, die sich an die gewohnten "Regeln" der Kriegsführung nicht hielten, oder welche Folgen die latente Beobachtung durch die Heimat haben konnte. Die erregten Debatten im Reichstag angesichts des Hererokrieges sollten diesbezüglich nicht unterschätzt werden. Zugegeben: Die Thesen von Frau Kuß klingen nicht nur sehr theoretisch, sondern auch apologetisch. Ihre schonungslose Darstellung der Realität der Kolonialkriege zeigt jedoch, dass von Apologie keine Rede sein kann. Es ist schon erschreckend, zu sehen, mit welcher Brutalität deutsche Soldaten bei der Niederschlagung von Aufständen vorgingen: Plünderungen, Niederbrennen ganzer Dörfer, Vernichtung der Ernten, Vertreibung der ansässigen Bevölkerung, langjährige Internierungen, drakonische Strafen, willkürliche Hinrichtungen und auch Vergewaltigungen gehörten zum Alltag dieser "Strafexpeditionen".

Da die Regelungen der Haager Landkriegsordnung nur für den Krieg zwischen "zivilisierten" Staaten galten, entfielen dabei alle Hemmungen zu töten. Im Gegenteil: ungehemmte Brutalität schien eine notwendige Begleiterscheinung der "Zivilisierungsmission" zu sein. Selbst altgediente Kolonialoffiziere konnten ihre Abscheu darüber, dass manche Angehörige der Schutztruppe den Krieg mit der Jagd verwechselten, nicht verbergen. "Der Freiherr von Erffa hat wieder 2 Feinde erlegt; der Mann erschießt mir etwas zu viel Hereros, seit er nicht mehr unter meinen Augen ficht." Die Zahl der Opfer war dementsprechend hoch: Fast ein Drittel der Nama und Herero starb nach vorsichtigen Schätzungen im Krieg oder an dessen Folgen; in Ostafrika wird die Zahl der Opfer auf 180 000 geschätzt.

Ob die Autorin ihre kritische Position hinsichtlich der Kontinuitätsthese aufrechterhalten kann, wird die weitere Diskussion zeigen. Gleichwohl: Ihr Versuch, den kolonialen Kriegsschauplatz stärker in den Mittelpunkt zu rücken, und ihre aus einer komplexen Analyse abgeleitete These, der Weg von Windhuk nach Auschwitz sei weiter gewesen als von manchen angenommen, hat trotz der Bereitschaft, Strafexpeditionen "notfalls" zum Genozid eskalieren zu lassen, manches für sich. Der Unterschied zwischen dem kolonialen Rassismus deutscher Weltpolitiker, die - so zynisch dies klingen mag - die einheimische Bevölkerung als "wichtigsten Aktivposten im kolonialen Wirtschaftsleben" betrachteten, und der von vornherein auf systematische rassische Vernichtung zielenden NS-Ideologie war mehr als nur gradueller Natur.

Gleichermaßen ist es bisher nicht gelungen, personelle Kontinuitäten oder die gezielte Auswertung der Kolonialkriege für die Kriegsführung im Osten nachzuweisen. Schließlich sollte angesichts des Verhaltens anderer Kolonialmächte nicht übersehen werden, dass es in der Kolonialpolitik genauso wenig einen deutschen "Sonderweg" gegeben hat wie im Bereich der politischen Kultur. Dies heißt freilich nicht, dass die Suche nach den spezifischen Ursachen für die "deutsche Katastrophe" nicht weitergehen müsste.

MICHAEL EPKENHANS

Susanne Kuß: Deutsches Militär auf kolonialen Kriegsschauplätzen. Eskalation von Gewalt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ch. Links Verlag, Berlin 2010. 500 S., 49,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.08.2011

Nicht
typisch deutsch
Vorbereitung der NS-Vernichtungskriege? Susanne Kuß’
erhellende Studie der Kolonialkriege im Kaiserreich
Waren die Kolonialkriege des deutschen Kaiserreichs ein Vorbild für die Vernichtungskriege des Dritten Reichs? Immer wieder ist auf die Kontinuitäten in der Kriegführung hingewiesen worden. Susanne Kuß gelangt zu einem anderen Urteil. Ihre grundlegende Untersuchung des Boxerkrieges 1900/01, des Herero- und Namakrieges 1904 – 1907 und des Majimajikrieges 1905 – 1908 zeigt, dass diese drei großen Kolonialkriege weder Experimentierfelder noch Voraussetzung für den von den Nationalsozialisten knapp vierzig Jahre später geführten rassischen Vernichtungskrieg waren.
Für das Ausmaß der militärischen Gewalt im Zeitalter des Imperialismus macht die Freiburger Historikerin neben Rassismus, Nationalismus und Militärkultur weitere wesentliche Faktoren verantwortlich: die Herkunft der Soldaten und ihr fehlendes Wissen um die Guerillakriegführung; die Konfrontation mit einem fremden Gegner und dessen Kultur; die unbekannten klimatischen und geographischen Bedingungen, die zu Krankheit und Tod führten; sowie die Akzeptanz der gewählten Kriegführung sowohl in der deutschen Heimat als auch bei den Militärs anderer imperialistischer Mächte wie Großbritannien und Frankreich. Insbesondere Gewalt gegen die einheimische Bevölkerung galt allen Kolonialmächten als selbstverständliches und legitimes Herrschaftsmittel.
Die Autorin macht gegenüber den Kolonialkriegen wesentliche Veränderungen bei den Vernichtungsfeldzügen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg aus: Erstens waren die Soldaten, die 1939 in den Krieg gegen Polen und 1941 gegen die Sowjetunion zogen, im Unterschied zu den Kolonialsoldaten des Kaiserreichs sowohl einer rassistischen Staatsdoktrin als auch einer jahrelang systematisch indoktrinierenden Propaganda ausgesetzt gewesen. Zweitens unterschied sich der auf Vernichtung zielende Rassismus und Antisemitismus des Nationalsozialismus mit seiner „Rückeroberung“ ursprünglich „deutschen Raums und Bodens“ in Osteuropa vom kolonialen Rassismus europäischer Prägung – auch wenn das deutsche Kaiserreich und das nationalsozialistische Deutschland in den Zielvorstellungen von einer rassisch homogenen Nation und einer expansiven Außenpolitik weitgehend übereinstimmten. Drittens war keiner der drei deutschen Kolonialkriege explizit in der Absicht begonnen worden, bestimmte Ethnien auszulöschen.
Schon aus Altersgründen sollten schließlich nur wenige der ehemaligen deutschen Kolonialsoldaten selbst am Zweiten Weltkrieg teilnehmen. Auf einen Kolonialkriegsdiskurs verzichtete das Militär in der Zwischenkriegszeit; Analysen des Ersten Weltkrieges standen im Vordergrund. Das bedeutet für Kuß allerdings nicht, dass die koloniale Erfahrung, und damit nicht nur die Kolonialkriege allein, keinen Beitrag zu einem essentialistischen Rassismus geleistet hätten. Jedoch ist eine direkte Linie in Form der Tradierung militärischer Gewaltlehren oder Verhaltensgrundsätze von den deutschen Kolonialkriegen zum NS-Vernichtungskrieg nach den tiefgehenden Studien von Kuß nicht auszumachen.
Welche Eigenarten wiesen die kolonialen Kriegsschauplätze gegenüber den Einsatzgebieten der Wehrmacht auf? Im Gegensatz zu den kolonialkriegserfahrenen Mächten wie Großbritannien, Frankreich oder den Niederlanden verfügte das wilhelminische Kaiserreich nicht über eine professionelle Kolonialarmee. Zwar waren die in den Kolonien eingesetzten deutschen Soldaten in den streng hierarchisch strukturierten Institutionen des Kaiserreichs sozialisiert und militärisch ausgebildet worden. Aber zugleich waren sie äußerst heterogen zusammengesetzt. Kuß zählt zu ihnen die Schutztruppe, Matrosen, Marineinfanterie, Freiwillige des Heeres, Söldner und einheimische Kontingente. Entsprechend spielten Gruppenbildungen und -bindungen, Gemeinschaftssinn und eine spezifisch kolonialmilitärische Professionalität bei der deutschen Kriegführung kaum eine Rolle. Vielmehr zeigte insbesondere die aus schwarzen Soldaten bestehende Truppe in Deutsch-Ostafrika die Durchlässigkeit angeblich fester rassischer Grenzen zwischen Schwarzen und Weißen in der Situation des Krieges.
Die Kolonialkriege wiesen nicht nur gegenüber dem nationalsozialistischen Vernichtungskriegen, sondern auch untereinander große Unterschiede auf. So wichen allein schon Zahl und Zusammensetzung der einheimischen Bevölkerung in den jeweiligen Kriegsgebieten deutlich voneinander ab – mit gravierenden Folgen. War wie im Fall Chinas ihre Anzahl besonders groß – 66 Millionen Chinesen in den beiden Kriegsprovinzen gegenüber 90 000 alliierten Soldaten –, so erübrigten sich nach Kuß’ Analyse alle Vernichtungsphantasien. Hingegen machte in Deutsch-Südwestafrika die geringe Bevölkerungszahl bei gleichzeitig steigender Größe der kolonialen Truppenkontingente – dreißig- bis sechzigtausend Herero und Nama gegenüber maximal 14 000 Soldaten – die Vernichtung von Ethnien zu einer realisierbaren Option. Schließlich verhielten sich die deutschen Truppen angesichts der in beiden afrikanischen Kolonien geführten Guerillakriege sehr unterschiedlich: In Deutsch-Südwestafrika griffen sie zu Hetz- und Ermattungsstrategien, in Deutsch-Ostafrika zu Zerstörungs- und Verwüstungsstrategien.
Hierfür macht Kuß nicht zuletzt die geographischen Gegebenheiten verantwortlich. So war die in den Kolonial-kriegskompendien geforderte schädigende und zerstörende Strategie, mit der die Unterwerfung der Widerständigen erzwungen werden sollte, nur anwendbar, wenn Siedlungen und Ressourcen wie in den beiden chinesischen Kriegsprovinzen und in Ostafrika reichlich vorhanden waren. Hingegen wurde in dem von Steppe und Wüste geprägten subtropischen Deutsch-Südwestafrika allenfalls extensive Weidewirtschaft betrieben. Wenn wie dort Ressourcen knapp waren, dann mussten sie besonders geschützt und gesichert werden. Denn ihre Zerstörung hätte nicht nur die militärische Einsatzfähigkeit der Kolonialtruppen in Frage gestellt, sondern jegliches Überleben an sich. Und da sich das Militär in Südwestafrika – entsprechend dem sorgsam gepflegten Bild des multifunktionalen Kolonialsoldaten – nicht nur als kämpfende, sondern auch als kolonisatorische Truppe verstand, wären nachhaltige Zerstörungen von zukünftigem Siedlungsland kontraproduktiv gewesen.
Kuß bringt die Charakteristik des deutschen Kolonialkrieges im Fazit ihrer luziden Untersuchung auf den Punkt: Extreme Gewaltausübung war üblich, die Praktizierung eines Genozids immer möglich, wenn auch nicht eindeutig determiniert. Insofern waren die deutschen Kolonialkriege kontingent, als ein Genozid weder unmöglich noch notwendig war, was wiederum auch für die im Zeitalter des Imperialismus geführten Kolonialkriege anderer Nationen galt. Daher erkennt Kuß in der hier ausgeübten Gewalt keine Folge einer mental angelegten genozidalen – typisch deutschen – Form der Kriegsführung, die sich immer wieder zwingend durchsetzte, sondern der von ihr überaus differenziert betrachteten und beschriebenen Handlungsbedingungen der eingesetzten Soldaten. Deutschlands historische Verantwortung für dieses blutige Kapitel seiner Geschichte schmälern Susanne Kuß’ aufschlussreiche Erkenntnisse allerdings in keiner Weise. THOMAS SPECKMANN
SUSANNE KUSS: Deutsches Militär auf kolonialen Kriegsschauplätzen. Eskalation von Gewalt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Christoph Links Verlag, Berlin 2010. 500 Seiten, 49,90 Euro.
Deutschlands historische
Verantwortung für die Bluttaten
wird keineswegs verringert
Gewalt gegen die Einheimischen
galt allen Kolonialmächten
als legitimes Herrschaftsmittel
Der Aufstand der Herero und Nama führte 1904 bis 1907 in Deutsch-Südwestafrika zu einem verheerenden Vernichtungskrieg der deutschen Schutztruppen unter Generalleutnant Lothar von Trotha – hier ein verharmlosendes zeitgenössisches Werbebild. Foto: oh
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Studie der Freiburger Historikerin Susanne Kuss entnimmt Thomas Speckmann die Erkenntnis, dass zwischen den deutschen Kolonialkriegen und dem rassischen Vernichtungskrieg der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg kein kausaler Zusammenhang besteht. Kuss zeigt ihm, welche Faktoren außer Rassismus, Nationalismus und "Militärkultur" (seltsames Wort) noch bedeutsam waren für die imperialistische militärische Gewalt in den drei großen deutschen Kolonialkriegen (Boxerkrieg, Herero- und Namakrieg, Majimajikrieg). Geografie, Klima, Kultur, Herkunft des Gegners, sein Guerillakampf und andere unwägbare Momente erkennt Kuss als entscheidend für die Kolonialkriege. Rassismus und Propaganda seien dagegen bedeutsam für die Kriege Deutschland gegen Polen und die Sowjetunion 1939 und 1941. So differenziert Kuss die Handlungsbedingungen für die Soldaten analysiert, so klar ist dem Rezensenten doch eines: Die historische Verantwortung für die deutschen Kolonialkriege bleibt bestehen.

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