Críticas:
Es ist ein nachdenkliches und stilles Buch, das in die Zeit eines gescheiterten Aufbruchs zurückführt und den seelischen Schäden nachspürt, die Verhöre und eine gezielt betriebene psychische Zersetzung hinterlassen haben. Nach Jahren der Verdrängung hat sich die Autorin nun ihre Hafterfahrung vom Leib geschrieben und eine Vergewisserung darüber versucht, welche seelischen Verwundungen ihr die ausgefeilten Methoden der psychischen Folter zugefügt haben. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Dies ist eine Geschichte von Mut und Verzweiflung, von Erniedrigung und Größe.(...) Sibylle Plogstedt erzählt von sich und den Menschen, die im Sinne einer pervertierten Idee verletzt wurden und mit großer Kraft versuchen, mit den Narben zu leben. Und sie widerspricht damit auch der landläufigen Ansicht, dass die Zeit alle Wunden heilt. (Süddeutsche Zeitung)
Wenn der Begriff »Ästhetik des Widerstandes« einen Sinn hat, dann bei diesem Protokoll einer Selbstbefreiung, das Sibylle Plogstedt geschrieben hat. Mit dem üblichen Memoiren-Kunstgewerbe hat das nichts zu tun. Hier ist eine Geschichte gelungen, deren Sog man sich dank ihrer psychologischen Kriminalistik nicht entziehen kann. Zugleich nehmen wir teil an einer Fahrt mit der Geisterbahn durch ein politisches Räderwerk. (Radio Bremen)
Reseña del editor:
Sibylle Plogstedt ist 24, als sie von der Staatssicherheit der Tschechoslowakei 1969 verhaftet wird. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Petr Uhl war sie in der Opposition gegen den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes tätig. Eineinhalb Jahre ist sie in Haft. 30 Jahre bleibt sie gefangen in ihren Erinnerungen, erst dann kann sie sich der Vergangenheit stellen. Warum willigte sie, gegen ihre ursprüngliche Absicht, in die Ausweisung ein und verließ Petr und Prag? Was hatte es mit Marta auf sich, mit der sie die längste Zeit eine Zelle teilte? War sie psychisch krank oder Instrument der Staatssicherheit? Sibylle Plogstedt versteht es, Geschichte an der eigenen Geschichte zu erzählen vom Prager Frühling über die Aktionen der westdeutschen Linken von 1968 bis zur heutigen Debatte über den Umgang mit Geheimdienstakten.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.