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Was ist überhaupt toxische Männlichkeit?
Welche Vorstellung haben wir von Männlichkeit? Und kann dieses Männlichkeitsverständnis schädigend sein? Was hat sich in der Debatte seit #metoo verändert? Dieses Debattenbuch setzt sich auf intelligente & provokante Weise mit ethischen Fragen & kontroversen Themen rund um das Patriarchat & Geschlechterrollen auseinander. Vier Kapitel analysieren in kompakter Form die heutigen Entwicklungen & Gefahren und schaffen eine fruchtbare Grundlage für spannende Diskussionen. Bereit für die Debatte?
Aktuelle Themen zum Diskutieren mit #dkkontrovers
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Produktbeschreibung
Was ist überhaupt toxische Männlichkeit?

Welche Vorstellung haben wir von Männlichkeit? Und kann dieses Männlichkeitsverständnis schädigend sein? Was hat sich in der Debatte seit #metoo verändert? Dieses Debattenbuch setzt sich auf intelligente & provokante Weise mit ethischen Fragen & kontroversen Themen rund um das Patriarchat & Geschlechterrollen auseinander. Vier Kapitel analysieren in kompakter Form die heutigen Entwicklungen & Gefahren und schaffen eine fruchtbare Grundlage für spannende Diskussionen. Bereit für die Debatte?

Aktuelle Themen zum Diskutieren mit #dkkontrovers
Originell, kritisch, modern und anschaulich beschäftigt sich diese DK-Reihe intensiv mit den spannendsten Herausforderungen unserer heutigen Gesellschaft. Das innovative Lesekonzept verschafft Ihnen einen schnellen Überblick zu den großen Fragen des 21. Jahrhunderts, gibt interessante Denkanstöße und unterstützt Sie bei Ihrer eigenen Meinungsbildung. Diskutieren Sie aktiv mit bei denbrodelnden Themen unserer Zeit - egal ob im Freundes-, Bekannten- und Familienkreis oder auf Social Media unter dem Hashtag #dkkontrovers.

Alles rund um die Geschlechterdebatte in #dkkontrovers auf einen Blick:
- Topaktuelle Themen: Vier Kapitel beschäftigen sich prägnant mit unterschiedlichen Vorstellungen von Männlichkeit und wägen zwischen den Vorzügen moderner Männlichkeit und den Nachteilen traditioneller Rollenklischees ab.
- Provokante Fragen beleuchten die Schattenseiten der männlichen Geschlechtsidentität und regen zum Nachdenken und Diskutieren an.
- Innovatives Lesekonzept: Unterschiedliche Schriftgrößen, übersichtliche Absätze und eindrückliche Abbildungen ermöglichen Ihnen ein qualifiziertes und effizientes Querlesen in nur 30 Minuten.

Prägnant, smart und provokant - nehmen Sie aktiv teil am modernen gesellschaftlichen Diskurs mit #dkkontrovers!
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Freundlich und knapp bespricht Benjamin Ansari dieses Buch. Er sieht darin ein "Handbuch", das vor allem eine Orientierung zum Thema gibt. Andrew Smiler fasst zusammen, wie das Bild der Männlichkeit sich historisch gewandelt hat und welche Gefahren - auch für die Männer selbst - die alten Virilitäts-Bilder enthalten. Dann aber weise der Autor auch auf erfreulichere Entwicklungen hin, nämlich die Vielfältigkeit der heutigen Männlichkeitsbilder, die der Rezensenten durchaus beschwingt zur Kenntnis nimmt (anders als es die Unterzeile zur Überschrift behauptet).

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.09.2020

Sanfte Entgiftung
Andrew Smiler macht es sich mit seinem Rollenbild zu einfach
Traditionelle Männlichkeitsideale sind in der Krise: Rechtsextreme Politiker zelebrieren sie unreflektiert, einflussreiche Hollywood-Produzenten missbrauchen sie, misogyne Internet-Subkulturen pervertieren sie. Sie alle stehen für sogenannte toxische Männlichkeit. Gleichzeitig setzt sich aber die Erkenntnis doch immer mehr durch, dass Rollenbilder soziale Konstrukte sind, die sich historisch verändern und kulturell variieren.
Der Psychotherapeut Andrew Smiler nennt sich „Amerikas führender Experte für das männliche Ich“. Er ist spezialisiert auf die therapeutische Arbeit mit Männern und hat mehrere Bücher zu dem Thema veröffentlicht. Sein neues Buch „Ist Männlichkeit toxisch?“ erscheint in Deutschland in einer Sachbuchreihe, die sich bewusst polarisierender Themen annimmt: Veganismus, Kapitalismus. Smilers Buch steht da nun für die virulente Debatte um Gender und Männlichkeit. Die findet sich auch im Bücherregal: 2019 legte der Matthes-und-Seitz-Verlag Klaus Theweleits „Männerphantasien“ mehr als 40 Jahre nach der Erstveröffentlichung wieder auf. Ein Epochalwerk, das man als Beginn der Männerforschung in Deutschland sehen kann. Nach JJ Bolas „Sei kein Mann“ (Hanser, siehe Interview) wird in diesem Herbst auch Susanne Kaisers Buch „Politische Männlichkeit: Wie Incels, Fundamentalisten und Autoritäre für das Patriarchat mobil machen“ bei Suhrkamp erscheinen.
Diese Bücher setzten unterschiedliche Schwerpunkte, und Smilers „Ist Männlichkeit toxisch?“ ließe sich als eine Art Handbuch lesen, das einen Schritt zurückgeht, einordnet und einen Überblick verschafft.
Smiler beleuchtet verschiedene Männlichkeitsideale, von der griechischen Antike über das mittelalterliche Japan bis ins postindustrielle Zeitalter. Zum Beispiel zeigt er, wie der europäische Landadel des 16. und 17. Jahrhunderts den „guten Hirten“ zum Rollenvorbild erhob: Ein Mann, der für Land, Vieh und Familie sorgt, gute Manieren hat und ein moralisches Vorbild ist. Befeuert von Kapitalismus, Industrialisierung und Urbanisierung, entstand dann die heute gültige westliche Definition von Maskulinität: Smiler nennt sie „Manbox“.
Sie verleite Männer dazu, nach Geld und Macht zu streben, als weiblich konnotierte Verhaltensweisen und starke Gefühle – außer Zorn und Wut – zu meiden. Dieses Rollenbild, so Smiler, verstärke männliche Gewalt und perpetuiere eine „hegemoniale Männlichkeit“, die dominanten Männern eine höhere soziale Stellung garantiere. Dieses Ideal schade Frauen und anderen Geschlechtsidentitäten, aber auch den Männern selbst: Weltweit sterben sie früher als Frauen, in Deutschland fast fünf Jahre, in Russland zehn. In fast allen Ländern begehen Männer häufiger Suizid als Frauen – Symptome einer toxischen Kultur, die Emotionen verdrängt, anstatt sie zu ergründen; die Mut fordert, ohne Unsicherheit zu akzeptieren. Das männliche Opfer hat im kollektiven Bewusstsein keinen Platz.
Gleichzeitig weist Smiler darauf hin, dass Männlichkeit heute fluider ist, mehrere Modelle nebeneinander existierten, darunter sanftere Varianten wie der feinfühlige New-Age-Mann, der Metrosexuelle, der Softboy, der Rebell oder der Nerd. Vertraten Denker wie Marx, Engels und de Tocqueville im 19. Jahrhundert noch die Zwei-Sphären-Lehre, die den Geschlechtern aufgrund biologischer Unterschiede verschiedene Aufgaben zuwies, geht die Wissenschaft heute eher davon aus, dass Männlichkeit und Weiblichkeit soziale Konstrukte sind, die Gesellschaft und Kultur beeinflussen und umgekehrt.
So zeigte sich die Feminisierung von Männern hoher Schichten im 18. Jahrhundert beispielsweise in der verspielten Rocaille-Ornamentik des Rokoko. Und in neuerer Zeit konnte man an Werbekampagnen beobachten, wie sich Männerbilder verändern: Lange waren die meisten Marlboro-Konsumenten Frauen – bis die Zigarettenmarke 1954 den Marlboro Man erfand und seine ins Cowboy-Kostüm gegossene Virilität inszenierte.
So weit diese historischen Einsichten reichen, so gewöhnungsbedürftig ist das didaktische Konzept von Smilers Buch: Fünf Schriftgrößen sollen kursorisches Lesen ermöglichen, die größte Schrift in nur 30 Minuten informieren. Je kleiner die Schrift, als desto nachrangiger stuft der Autor die Information ein. Was wohl auf die Aufmerksamkeitsspanne des Zielpublikums zugeschnitten sein soll, überfrachtet die mit unzähligen Bildern und lexikalischen Ergänzungen versehenen Seiten aber vollends.
Obwohl weniger polemisch, als der Buchtitel vermuten lassen mag, macht Smiler es sich in seinen Analysen oft zu einfach, erklärt dafür aber Begriffe wie „sich produzieren“ oder „Hausmann“. Selbst im Fazit verwahrt er sich gegen endgültige Antworten auf die Titelfrage: Zweifellos wirke sich das heute gültige Männerbild oft negativ aus, allerdings ordneten sich die meisten Männer diesem nicht völlig unter. Was es bräuchte, seien neue Standards für den Durchschnittsmann, verschiedene Idealbilder nebeneinander zuzulassen, ohne zu werten.
Diese differenzierte, unideologische Herangehensweise zeichnet Smilers Buch aber auch aus. Wären da nur nicht so viele umständliche Plattitüden: „Wenn Menschen mit dem jeweils anderen Geschlecht besser vertraut sind, nimmt das Verständnis zu, und durch Fremdheit bedingte Antipathien nehmen ab.“ Gut, dass zumindest das geklärt wäre.
BENJAMIN ANSARI
Marlboro erfand den
rauchenden Cowboy, um
den Verkauf anzukurbeln
Wären da
nur nicht so viele
Plattitüden
Andrew Smiler: Ist
Männlichkeit toxisch? Große Fragen des 21. Jahrhunderts. Aus dem Englischen von Wiebke Krabbe. Dorling Kindersley, München 2020.
144 Seiten, 12,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Fundiert & provokant
Esquire, November 2020

Die überaus polarisierende Titelfrage trifft in diesem Buch auf eine beeindruckend informierte, ausgewogen sachliche Auseinandersetzung, die zu keinem Zeitpunkt polemisch oder verkürzt daherkommt.
MDR Wissen, 04.10.2020