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Dieses Buch zeichnet die Geschichte der Sklaverei in den USA nach, vom Sklavenhandel über die Sklavenjäger bis zur »Underground Railroad«. Zu dieser Geschichte gehört die von Harriet Tubman, die eine amerikanische Nationalheldin ist - jedenfalls für schwarze Amerikaner und für weiße, die es wirklich ernst damit meinen, dass alle Menschen dieselbe Würde haben. Sie selbst wollte nichts als frei sein, und floh unter Lebensgefahr aus der Sklaverei in den Südstaaten der USA. Danach half sie als Teil der »Underground Railroad«, eines geheimen Netzwerks der Sklavereigegner, viele andere Sklaven zu…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch zeichnet die Geschichte der Sklaverei in den USA nach, vom Sklavenhandel über die Sklavenjäger bis zur »Underground Railroad«. Zu dieser Geschichte gehört die von Harriet Tubman, die eine amerikanische Nationalheldin ist - jedenfalls für schwarze Amerikaner und für weiße, die es wirklich ernst damit meinen, dass alle Menschen dieselbe Würde haben. Sie selbst wollte nichts als frei sein, und floh unter Lebensgefahr aus der Sklaverei in den Südstaaten der USA. Danach half sie als Teil der »Underground Railroad«, eines geheimen Netzwerks der Sklavereigegner, viele andere Sklaven zu befreien. Im Amerikanischen Bürgerkrieg kämpfte sie an der Seite der Nordstaaten, deren Sieg zur Sklavenbefreiung führte. Dennoch musste sie mit ansehen, dass die meisten Schwarzen weiter in Armut lebten und im System der Rassentrennung unter sich bleiben mussten. Erst vor 70 Jahren wurde die Rassentrennung in den Südstaaten aufgehoben, und noch heute sind Schwarze viel häufiger als Weiße Opfer von Polizeigewalt. Und derselbe Präsident, der Bundestruppen gegen Black-Lives-Matter- Demos in Marsch gesetzt hat, war es auch, der verhinderte, dass heute das Bild von Harriet Tubman die 20-Dollar-Note ziert.
Autorenporträt
Fleur Daugey ist Autorin, Journalistin und Verhaltensforscherin. Als junge Frau war sie Aktivistin in der Umweltbewegung, bevor sie sich dem journalistischen Schreiben und dem Schreiben von Büchern widmete. Ihr Kindersachbuch Vögel auf Weltreise ist in Frankreich wie in Deutschland vielfach ausgezeichnet worden.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensentin Franziska Augstein muss ihre Vorbehalte gegen Fleur Daugeys Jugendbuch umgehend verwerfen. Denn nicht pädagogisch-belehrend, sondern sehr "einfühlsam" und auch für Erwachsene aufschlussreich, so Augstein, erzähle die Autorin vom Leben der Harriet Tubman, die der Sklaverei entkam und anderen Sklaven zur Flucht aus den Süd- in die Nordstaaten verhalf. Wo Trump der Widerständlerin die Anerkennung verwehrte (er verhinderte einen neuen 20-Dollar-Schein mit Tubman-Motiv), zollt dieses Buch ihr den gebührenden Respekt, schließt die Rezensentin anerkennend.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.03.2021

Die undankbare Nation
Harriet Tubman rettet sich und viele andere aus der Sklaverei
Es gibt sie noch: die bebilderten, für Gemüt und Verstand verfassten Erklärungsbücher für Jugendliche und – wie sich bei der Lektüre erweist – auch für Erwachsene. Die Rezensentin gibt zu, die ersten paar Seiten des Buchs von Fleur Daugey, „Freiheit“, mit gewissen Vorbehalten betrachtet zu haben. Der erste Vorbehalt: Oha, hier soll politisch korrektes Denken Jugendlichen pädagogisch eingebimst werden. Weit gefehlt! Das Buch erzählt knapp und anschaulich, und von Olivier Charpentier gut bebildert, anhand der Vita von Harriet Tubman vieles, was auch Eltern über die Sklaverei in den Vereinigten Staaten von Amerika noch nicht wissen.
Harriet Tubman kam in der ersten Hälfte der 1820er-Jahre in den Südstaaten von Amerika zur Welt, als Kind einer Sklavin. Schon im Alter von fünf Jahren wurde sie an Nachbarn zum Arbeiten „ausgeliehen“. Wenn ihre Herrschaft mit ihr sprach, so geschah es in brüllendem Ton. Sie wurde geschlagen. Sie war nichts wert. Als sie älter wurde, wollte sie nicht mehr so behandelt werden. Sie floh. Sie war gottesgläubig und meinte, Gott stehe auf ihrer Seite. Auf ihrer Seite im Diesseits – praktischerweise – standen vor allem Quäker, die bei der Flucht in die Nordstaaten halfen. Von dort aus half nun sie in den folgenden Jahren vielen anderen Sklaven bei der Flucht aus den Südstaaten. Während des Bürgerkriegs zwischen den Nord- und den Südstaaten (1861 bis 1865) arbeitete sie neben ihrer Hilfe für Verletzte sogar als Spionin. Und beklagte sich später, im Alter: „Obwohl ich während des Sezessionskriegs
als Krankenschwester und Kämpferin gedient habe, ist es mir nie gelungen, die Pension zu erhalten, die den Kriegsteilnehmern zusteht. Die Schreiben und Dokumente, die ich vorgelegt habe, um meinen Einsatz zu belegen, waren nie hinreichend. Die amerikanische Nation ist ziemlich undankbar.“ Bis zu ihrem Tod 1931 erhielt sie keine staatliche Unterstützung.
Das Leben der Harriet Tubman ist beispielhaft. Es ist in diesem Buch einfühlsam erzählt. Daneben finden sich gute Erklärungen dazu, wie die Sklaverei in den USA funktionierte. Ehen waren selbstverständlich gern gesehen: Die Ehepartner hatten weniger Anlass zur Flucht. Die Ehe galt aber nicht vor dem Gesetz: Einen Ehepartner zu verkaufen war legal, war legitim, war üblich. Die Sklaven ordentlich ernähren, das galt als vernünftig, weil sie ausgemergelt schlecht arbeiteten. Lesen lernen: nichts für Sklaven, Bildung macht aufmüpfig.
Unter Barack Obama sollte der 20-Dollar-Schein auf der Vorderseite mit dem Bild von Harriet Tubman versehen werden. Donald Trump hat das verhindert. Bis 2026 wird der Sklavenhalter und Ureinwohner-Mörder Präsident Andrew Jackson auf der Vorderseite des 20-Dollar-Scheins bleiben. Das Buch von Fleur Daugey über das Leben von Harriet Tubman kann man jetzt schon lesen. (ab 12 Jahre)
FRANZISKA AUGSTEIN
Fleur Daugey: Freiheit. Harriet Tubman, eine amerikanische Heldin. Mit Illustrationen von Olivier Charpentier. Aus dem Französischen von Edmund Jacoby. Jacoby & Stuart Verlag, Berlin 2020. 54 Seiten, 16 Euro.
Illustration aus Fleur Daugey und Olivier Charpentier:
Freiheit. Harriet Tubman, eine amerikanische Heldin.
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