Críticas:
»Vogels Ausführungen sind kenntnissreich und wohl durchdacht. Sie tragen dazu bei, über die gegenwärtigen Entwicklungen zu reflektieren und zugleich das Politische wiederzugewinnen,d.h. die (positiven) Handlungsmöglichkeiten staatlichen Handelns zu verdeutlichen.« (Z-Pol)
»Vogel knüpft mit seiner Analyse an Robert Castels viel beachtete Studie über 'Die Stärkung des Sozialen' an. Er präzisiert und politisiert, wo dieser noch im Allgemeinen blieb. Abstiegsvermeidung bedeutet für ihn Aufstiegsermöglichung. Aufstiegsermöglichung ist neben der Gewährleistung von Fairness und Sicherheit das Kriterium guten Regierungshandeln. Mit seiner produktiven Wendung vermeidet Vogel das Dilemma einer soziologischen Diagnostik, die sich in der Klage über Normenverletzungen erschöpft, aber keine Handlungsanleitung mehr zu bieten vermag.« (Dieter Rulff, Frankfurter Rundschau)
Reseña del editor:
Gesellschaftliche Ungleichheit, die Frage nach dem Oben und dem Unten, nach dem Zentrum und der Peripherie des Sozialen ist auf die Tagesordnung der öffentlichen Rede über den Zustand und die Zukunft unseres Gemeinwesens zurückgekehrt. Politik und Publizistik werfen einen Blick auf die bedrängten und besorgten Mittelschichten, auf das »abgehängte Prekariat« und die deklassierten Randlagen, aber auch die Verantwortung und Solidarbereitschaft der Oberklasse wird unter dem Stichwort »Reichensteuer« zum Thema. Diese Auseinandersetzung mit der Verschärfung sozialer Ungleichheiten wird von der Debatte um die Zukunft des Wohlfahrtsstaates, seiner Institutionen und Sicherungssysteme, seiner Infrastrukturen und Vorsorgeeinrichtungen umrahmt.
Mag einem Gutteil der Gesellschaftswissenschaften der Staat im Laufe der Jahre aus dem Blick geraten sein, der Gesellschaft ist der Staat jedenfalls nicht abhanden gekommen. Staatliches Handeln berührt auf politischem und ordnet auf rechtlichem Weg die vielfältige Lebenswirklichkeit weiter Kreise der Bevölkerung. Die institutionelle Architektur, die finanzielle Ausstattung und die normative Kraft des Staates haben sich fraglos in grundlegender Weise verändert. Doch der Wohlfahrtsstaat als ein formativer sozialer Prozess, der Ungleichheiten schafft, ordnet und dämpft, hat an mentaler und struktureller Präsenz nicht verloren. Vieles spricht daher dafür, die sozialen Veränderungen stärker vom Staat her zu denken.
Berthold Vogel untersucht die Staatsbedürftigkeit der Gesellschaft und diskutiert vor dem Hintergrund verschärfter sozialer Ungleichheit die Frage, ob es nicht lohnenswert sein könnte, neuerlich die Kunst der politischen Verwaltung zum Gegenstand öffentlicher Debatten zu machen.
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