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Ein neuer Blick auf den Zweiten Weltkrieg
Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust kosteten 3,5 Prozent der Weltbevölkerung das Leben: 28 Millionen Sowjetbürger, 15 Millionen Chinesen, 8 Millionen Deutsche, 6 Millionen europäische Juden starben. Es war der verheerendste Krieg der Geschichte. Wie konnte es dazu kommen? Wie kann man eine solche Katastrophe begreifen, die jede Vorstellung sprengt?
Der Historiker Jean Lopez und sein Team machen die großen Zusammenhänge der Zeit anhand von mehr als 300 Infografiken und Karten verständlich. Anschaulich erklären sie die entscheidenden politischen
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Produktbeschreibung
Ein neuer Blick auf den Zweiten Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust kosteten 3,5 Prozent der Weltbevölkerung das Leben: 28 Millionen Sowjetbürger, 15 Millionen Chinesen, 8 Millionen Deutsche, 6 Millionen europäische Juden starben. Es war der verheerendste Krieg der Geschichte. Wie konnte es dazu kommen? Wie kann man eine solche Katastrophe begreifen, die jede Vorstellung sprengt?

Der Historiker Jean Lopez und sein Team machen die großen Zusammenhänge der Zeit anhand von mehr als 300 Infografiken und Karten verständlich. Anschaulich erklären sie die entscheidenden politischen Entwicklungen und stellen die immensen wirtschaftlichen und industriellen Aufwendungen der Kriegsparteien dar. Sie erörtern Strategien, Waffenentwicklung und Feldzüge. Und sie führen vor Augen, welche Wunden der Krieg Europa und der Welt beibrachte.

- Großformat
- Durchgehend vierfarbig gestaltet

Autorenporträt
JEAN LOPEZ, geb. 1952,  ist Historiker und Herausgeber des Magazins 'Guerres et histoire', Preisträger der Academie Française und Autor einer Vielzahl von Büchern über den Zweiten Weltkrieg.  
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.06.2019

Schlachten und
Schweißnähte
Wie Jean Lopez den Weltkrieg
mit Grafiken erklären will
Dieses Buch setzt auf eine klar definierte Zielgruppe. Auf der Titelseite des aus dem Französischen übersetzten Werkes steht „Den Zweiten Weltkrieg verstehen“ und darunter erinnert eine Landungsskizze an den 6. Juni 1944, den D-Day in der Normandie. Dann folgt ein doppelseitiger Bilderbogen wie ihn männliche Militaria-Fans mögen: zu sehen sind ein Torpedoboot, Kampfflugzeuge und Panzer der Alliierten oder der Achsenmächte. Verfasst hat dieses großformatige „Nachschlagewerk“ (ohne Register) der Historiker Jean Lopez, unterstützt von zwei Experten für Militärgeschichte. Der Clou bei den 53 Themenblöcken sind die Illustrationen; 357 Infografiken und Karten des Daten-Designers Nicolas Guillerat füllen den meisten Platz.
Eine ausführliche Vorgeschichte zum Zweiten Weltkrieg, wie sie etwa der britische Historiker Ian Kershaw kürzlich in seinem Meisterwerk „Höllensturz“ geliefert hat, findet sich hier nicht. Gleich auf den ersten Seiten ist unter der Überschrift „Mobilisierung, Produktion und Ressourcen“ vom Kriegsbeginn 1939 die Rede. Die restlichen drei Kapitel beschäftigen sich mit „Armeen und Waffen“, „Schlachten und Feldzügen“ bzw. mit verlustreichen „Bilanzen und Brüchen“. Schon damit wird deutlich, welche inhaltlichen Akzente die Autoren gesetzt haben und was Nicolas Guillerat mit Hilfe von Symbolen, Formen und Farben grafisch darstellt.
Aus der Fülle an Informationen nur ein Beispiel, die Doppelseite „Panzer und Panzerabwehr: Schwert und Rüstung des Krieges“. Nach einem knappen Textblock werden darunter verschiedene Besonderheiten in stilisierter Manier präsentiert: etwa die fünfköpfige Mannschaft im deutschen Panther-Kampfwagen aus der Vogelperspektive, die Schweißnaht des russischen T-34 oder millimetergenau die Hauptgeschützkaliber im US-Panzer M4 Sherman. Dass bei so vielen Details gelegentlich ein Wort nicht übersetzt („hiver 1944“) oder fehlerhaft gedruckt wurde („Heersgrupe“), ist zu verzeihen.
Nicht aber der Mangel an fundierten historischen Erklärungen zu den Ursachen des Weltkriegs. Dieses Defizit lässt sich zum Beispiel an einem internationalen Vergleich der Nobelpreisträger 1901/39 ablesen; hier hat Lopez zwar die deutschen Physiker Philipp Lenard und Johannes Stark berücksichtigt, erwähnt allerdings nicht ihren Antisemitismus und ihre „Deutsche Physik“, die gegen Albert Einstein gerichtet war. Damit hätte man freilich exemplarisch die Einstellung vieler Wissenschaftler hierzulande beschreiben können, die ja auch für die aggressive Politik der Nazis waren. Diese Mentalität von völkischen Geistesgrößen und all den Mitläufern zu charakterisieren, wäre wichtiger gewesen als manche Grafiker-Skizze von Munitionskisten, Maschinengewehren oder Schlachtfeldern.
WERNER HORNUNG
Jean Lopez, Nicolas Aubin, Vincent Bernard (Texte) / Nicolas Guillerat (Illustrationen): Den Zweiten Weltkrieg verstehen. 1939-1945 in Infografiken. Aus dem Französischen von Martin Bayer. dtv, München 2019. 188 Seiten, 30 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Eine verblüffende Arbeit, die auch für Kenner Aha-Effekte bereithalten dürfte. Stuttgarter Zeitung, 0
Schlachten und
Schweißnähte

Wie Jean Lopez den Weltkrieg
mit Grafiken erklären will

Dieses Buch setzt auf eine klar definierte Zielgruppe. Auf der Titelseite des aus dem Französischen übersetzten Werkes steht „Den Zweiten Weltkrieg verstehen“ und darunter erinnert eine Landungsskizze an den 6. Juni 1944, den D-Day in der Normandie. Dann folgt ein doppelseitiger Bilderbogen wie ihn männliche Militaria-Fans mögen: zu sehen sind ein Torpedoboot, Kampfflugzeuge und Panzer der Alliierten oder der Achsenmächte. Verfasst hat dieses großformatige „Nachschlagewerk“ (ohne Register) der Historiker Jean Lopez, unterstützt von zwei Experten für Militärgeschichte. Der Clou bei den 53 Themenblöcken sind die Illustrationen; 357 Infografiken und Karten des Daten-Designers Nicolas Guillerat füllen den meisten Platz.

Eine ausführliche Vorgeschichte zum Zweiten Weltkrieg, wie sie etwa der britische Historiker Ian Kershaw kürzlich in seinem Meisterwerk „Höllensturz“ geliefert hat, findet sich hier nicht. Gleich auf den ersten Seiten ist unter der Überschrift „Mobilisierung, Produktion und Ressourcen“ vom Kriegsbeginn 1939 die Rede. Die restlichen drei Kapitel beschäftigen sich mit „Armeen und Waffen“, „Schlachten und Feldzügen“ bzw. mit verlustreichen „Bilanzen und Brüchen“. Schon damit wird deutlich, welche inhaltlichen Akzente die Autoren gesetzt haben und was Nicolas Guillerat mit Hilfe von Symbolen, Formen und Farben grafisch darstellt.

Aus der Fülle an Informationen nur ein Beispiel, die Doppelseite „Panzer und Panzerabwehr: Schwert und Rüstung des Krieges“. Nach einem knappen Textblock werden darunter verschiedene Besonderheiten in stilisierter Manier präsentiert: etwa die fünfköpfige Mannschaft im deutschen Panther-Kampfwagen aus der Vogelperspektive, die Schweißnaht des russischen T-34 oder millimetergenau die Hauptgeschützkaliber im US-Panzer M4 Sherman. Dass bei so vielen Details gelegentlich ein Wort nicht übersetzt („hiver 1944“) oder fehlerhaft gedruckt wurde („Heersgrupe“), ist zu verzeihen.

Nicht aber der Mangel an fundierten historischen Erklärungen zu den Ursachen des Weltkriegs. Dieses Defizit lässt sich zum Beispiel an einem internationalen Vergleich der Nobelpreisträger 1901/39 ablesen; hier hat Lopez zwar die deutschen Physiker Philipp Lenard und Johannes Stark berücksichtigt, erwähnt allerdings nicht ihren Antisemitismus und ihre „Deutsche Physik“, die gegen Albert Einstein gerichtet war. Damit hätte man freilich exemplarisch die Einstellung vieler Wissenschaftler hierzulande beschreiben können, die ja auch für die aggressive Politik der Nazis waren. Diese Mentalität von völkischen Geistesgrößen und all den Mitläufern zu charakterisieren, wäre wichtiger gewesen als manche Grafiker-Skizze von Munitionskisten, Maschinengewehren oder Schlachtfeldern.

WERNER HORNUNG

Jean Lopez, Nicolas Aubin, Vincent Bernard (Texte) / Nicolas Guillerat (Illustrationen): Den Zweiten Weltkrieg verstehen. 1939-1945 in Infografiken. Aus dem Französischen von Martin Bayer. dtv, München 2019. 188 Seiten, 30 Euro.

DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de

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