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Durch Migrationsprozesse, aber auch im Rahmen zunehmender funktionaler Ausdifferenzierung und der Pluralisierung von Lebensstilen haben sich gerade die Großstädte zu multikulturellen Formationen - nicht nur in ethischer Hinsicht - entwickelt. Auch ist der öffentliche Diskurs in Politik und Wissenschaft häufig von einem Lamento über den Zerfall der Städte, der Rede von dem "Scheitern der multikulturellen Gesellschaft" sowie der Hervorhebung ethnisch-kultureller Differenzen als einem zentralen gesellschaftlichen Problem geprägt. Diesem Ansatz setzen die Autoren einen erweiterten…mehr

Produktbeschreibung
Durch Migrationsprozesse, aber auch im Rahmen zunehmender funktionaler Ausdifferenzierung und der Pluralisierung von Lebensstilen haben sich gerade die Großstädte zu multikulturellen Formationen - nicht nur in ethischer Hinsicht - entwickelt. Auch ist der öffentliche Diskurs in Politik und Wissenschaft häufig von einem Lamento über den Zerfall der Städte, der Rede von dem "Scheitern der multikulturellen Gesellschaft" sowie der Hervorhebung ethnisch-kultureller Differenzen als einem zentralen gesellschaftlichen Problem geprägt.
Diesem Ansatz setzen die Autoren einen erweiterten Multikulturalismusbegriff entgegen, der sich auf die städtische Vielfalt im weitesten Sinne bezieht. Zugleich wird hier vertreten, dass es trotz Konflikten und Risiken, trotz Ausgrenzung und Rassismus sehr wohl ein funktionierendes lebenspraktisches Miteinander, eine Selbstverständlichkeit im städtischen Alltagsleben, gibt, dass gerade die urbane Bevölkerung Kompetenzen entwickelt hat, trotz spezifischer "privater" Differenzen "öffentlich" miteinander umgehen zu können.
Autorenporträt
Prof. em. Dr. Wolf-Dietrich Bukow lehrte bis 2010 Erziehungs- und Kultursoziologie an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, wo er die Forschungsstelle für Interkulturelle Studien (FiST) und das Center for Diversity Studies (CEDIS) leitete.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Mit dem Klischee, dass Migranten zum Ärger im Alltag und Zerfall des Gemeinwesens einer Stadt beitragen, setzt sich eine Studie der Forschungsstelle für Interkulturelle Studien (FiSt) am Beispiel des Kölner Viertels Ehrenfeld auseinander - und räumt auch gleich damit auf. Mit einem effektvollen Perspektivenwechsel, wie Rezensent Mark Terkessidis findet, zeigen die Autoren, dass das Viertel - darin beispielhaft für andere - in Wirklichkeit einer Art "sozialer Grammatik" folgt, auch ohne "hohe Ausländeranteile", die schließlich oft zur Rechtfertigung sozialer Konflikte herangezogen werden. Somit kratzt die Studie, wie Terkessidis lobend bemerkt, an dem in vielen Köpfen herumspukenden "Ausländermythos" und leitet, eingereiht in eine Folge mehrerer neuer engagierter Studien, einen längst fälligen Wechsel der Blickwinkel ein, der die Forschung "endlich doch noch vom Kopf auf die Füße" fallen lässt, wie der Kritiker hoffnungsvoll verkündet.

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