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Kaum eine intellektuelle Gruppierung des 20. Jahrhunderts hat eine vergleichbare Wirkung und Faszinationskraft entfaltet wie das Collège de sociologie, das 1937 von Georges Bataille zusammen mit Roger Caillois und Michel Leiris gegründet wurde. Den Mitgliedern des Collège geht es im Anschluß an die Religionssoziologie von Durkheim und Mauss um die Etablierung einer Soziologie des Sakralen, das aus seinen religionswissenschaftlichen und ethnologischen Bezügen gelöst und für eine allgemeine Wissenschaft moderner Gesellschaften fruchtbar gemacht werden soll. Einer sich rapide individualisierenden…mehr

Produktbeschreibung
Kaum eine intellektuelle Gruppierung des 20. Jahrhunderts hat eine vergleichbare Wirkung und Faszinationskraft entfaltet wie das Collège de sociologie, das 1937 von Georges Bataille zusammen mit Roger Caillois und Michel Leiris gegründet wurde. Den Mitgliedern des Collège geht es im Anschluß an die Religionssoziologie von Durkheim und Mauss um die Etablierung einer Soziologie des Sakralen, das aus seinen religionswissenschaftlichen und ethnologischen Bezügen gelöst und für eine allgemeine Wissenschaft moderner Gesellschaften fruchtbar gemacht werden soll. Einer sich rapide individualisierenden Gesellschaft, deren atomistischer und anomischer Zustand sie besonders anfällig für faschistische Propaganda macht, setzen die Collègiens die Schaffung frei wählbarer Gemeinschaften entgegen, die durch Erfahrungen der kollektiven Ekstase, von Festen und Mythen zusammengehalten werden.Die reich kommentierte Edition von Denis Hollier hat den Diskussionszusammenhang des Collège de sociologie erstmals erschlossen und zeitlich nachvollziehbar gemacht. Zahlreiche Texte sind nur in dieser Ausgabe zugänglich; nun liegt sie erstmals in vollständiger deutscher Übersetzung vor. Editorisch bearbeitet und mit einem Nachwort von Irene Albers und Stephan Moebius.
Autorenporträt
Hollier, DenisDenis Hollier lehrt Französische Literatur an der New York University.

Brühmann, HorstHorst Brühmann, geboren 1951 in Borken, studierte Philosophie, Politik- und Literaturwissenschaft in Frankfurt am Main. Er war als Lehrbeauftragter an der Universität in Frankfurt am Main und Lektor im wissenschaftlichen Lektorat tätig. Heute arbeitet er hauptberuflich als Übersetzer für wissenschaftliche Texte.

Moebius, StephanStephan Moebius ist Universitätsprofessor für Soziologische Theorie und Ideengeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz und Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.12.2012

Vom Heiligen muss man sich infizieren lassen
Versuchte Ordensbildung vor bewegtem politischem Hintergrund: Denis Holliers große Dokumentation des "Collège de Sociologie" liegt nun auch auf Deutsch vor

"Drei Hauptmotive leiten die Forschung; die Macht, das Sakrale und die Mythen. Um diese Probleme zu lösen, sind nicht nur Informationen und Exegese vonnöten; ihre Lösung muss vielmehr die gesamte Aktivität des Seins umfassen." So steht es in der 1937 in einer kleinen Pariser Zeitschrift namens "Acéphale" erschienenen Präsentation eines "Collège de Sociologie". Man sieht schon, klein wurde hier nicht gedacht und mitunter auch mit herrischem Gestus. Für den war der junge Roger Caillois, der diese Präsentation verfasste, der richtige Mann. Von der Kühnheit ist bei ihm die Rede, die es brauche, um die Ergebnisse der Wissenschaft vom Menschen auf die aktuelle Gesellschaft anzuwenden. Auf eine Gesellschaft "in Gärung", womit zum einen die Zerreißproben auf dem politisch-sozialen Feld dieser Vorkriegsjahre anvisiert waren und zum anderen der "intellektuelle Wirbel", der auf diese Verwerfungen reagierte. Gründendes und Kantiges sollte nun her an Stelle von schnell wieder zerbröselnden Vorschlägen.

Und dieses Gründende bekam auch gleich einen Namen: Sakralsoziologie. Er brachte zum Ausdruck, was die geteilte Ansicht der ansonsten nach ihrem Habitus recht unterschiedlichen Gründungsmitglieder dieses "Collège" war: Es brauche die eigentlich für das Studium vormoderner Gesellschaften entwickelte Kategorie des "Sakralen", um die virulenten gesellschaftlichen Prozesse der Gegenwart in den Blick zu bekommen. Insbesondere auch, um die Anziehungskraft faschistischer Gruppierungen zu verstehen. Wobei die so ins Auge gefasste Präsenz sakral geprägter, also aus dem Alltäglichen herausfallender Erlebnisse auf dem politischen Feld bereits einen diagnostischen Anteil hatte: dass man es nämlich mit der Resonanz tief verankerter individueller Erlebnisformen auf dem Terrain kollektiver Erregungen zu tun habe. Weshalb es Ausnahmezustände wie Rituale, Feste, Spiele und Kriege im Blick zu halten galt.

Bis hierher könnte man meinen, es eben mit einer ungewöhnlichen, das akademische Reservat hinter sich lassenden Gruppe zu tun zu haben, die mit der Anwendung von Religionssoziologie auf den Spuren von Durkheim und ethnographisch gefärbter religionswissenschaftlicher Studien auf ihre Gegenwart experimentierte. Aber das Programm war noch entschieden merkwürdiger. Denn es sollte tatsächlich auch darum gehen, wiedergewonnene echte Formen des hohen Erlebens - wofür das "Sakrale" wie der "Mythos" standen - in die Gesellschaft zu implementieren. Wie das genau gehen sollte, blieb zwar offen. Aber eine Form der fruchtbaren "Infektion" mit dem gefährlichen kollektiven Erregungsstoff war verlangt, "eine Art schwindelerregender Übertragung", so formulierte es Caillois später einmal. Und Georges Bataille, neben Caillois der zweite führende Kopf bei der Gründung des "Collège", brachte diese Verpflichtung zum "Aktivismus" auf die verwegensten Ideen. Selbst wenn er sie eher im Rahmen der assoziierten "Geheimgesellschaft" Acéphale auslebte, wo man sich - nach späteren und etwas verlegenen Berichten - zuweilen nachts bei einer zerschmetterten Eiche im Forst von Marly treffen konnte, um mit Ritus und Opfer dann allerdings doch nicht ganz Ernst zu machen.

Es war den Gründern also weniger darum zu tun, die Mythen aufzulösen. Ihnen schwebte eher - mit Seitenblick auf die jungen Tübinger Stiftler Schelling, Hölderlin und Hegel formuliert - eine neue Mythologie vor. Wofür sie von einem Philosophen, bei dem sie gerade ihren existentiell ausgelegten Hegel kennengelernt hatten, nämlich Alexandre Kojève, den Namen "die Zauberlehrlinge" erhielten, verknüpft mit dem Hinweis, dass echte Thaumaturgen niemals über das von ihnen selbst ausgelöste Sakrale in Taumel geraten. Andere Beobachter urteilten mitunter noch härter, und auch der Vorwurf kam auf, der politischen Rechten in die Karten zu spielen.

Fatale Folgen zog das über zwei Jahre laufende intellektuelle Experiment aber nicht nach sich. Und selbst wenn die Ausstrahlungskraft des Collège in dieser Zeit beträchtlich war - in Pariser Kreisen, aber auch auf Exilanten wie Hans Mayer oder Walter Benjamin -, kann man kaum sagen, dass es als Gruppenprojekt für die Entwicklung nach dem Krieg von besonderer Bedeutung gewesen ist.

Die wirkliche Wiederentdeckung des "Collège" setzte erst viel später ein. Mit der hingebungsvollen Rekonstruktion der in seinem Rahmen auf den Weg gebrachten Texte und gehaltenen Vorträge - samt einer Fülle von dienlichen Erläuterungen zu Texten, Büchern wie Personen -, die der Literaturwissenschaftler Denis Hollier zum ersten Mal 1979 vorlegte und in folgenden Auflagen noch erweiterte. Nun ist diese umfangreiche Dokumentation auch auf Deutsch erschienen.

Zweifellos erhält das beste Bild dieses Experiments, wer sich bei der Lektüre an die chronologische Darstellung hält. Aber angesichts von fast neunhundert Seiten bieten sich auch durchwegs Querwege durch das Geflecht an, hat man einmal die programmatischen Präsentationen - jene von 1937 und die ein Jahr später in der "Nouvelle Revue Française" - gelesen. Scharfe Konturen gibt es bei dem Projekt ohnehin kaum zu entdecken, dafür waren die Temperamente und Vorlieben der Beteiligten zu disparat. Das galt schon für den inneren Kreis - Caillois, Bataille, Michel Leiris - und erst recht für die loser assoziierten Beiträger und Sympathisanten.

So kann man zum einen dem inneren Zirkel nachspüren, bis hin zu teilweise erhaltenen Briefwechseln, in denen sich 1939 der Zerfall dieser Gruppe niederschlägt. Aber man kann sich auch auf die Spur anderer Autoren setzen - übrigens tatsächlich nur Männer, was nicht von ungefähr kam. Denis de Rougemont etwa, der ein Kapitel seines damals entstehenden Buchs "Die Liebe und das Abendland" vorträgt. Oder Anatole Lewitzky von der Maison de l'Homme, der über die echten Schamanen spricht. Oder der immer neugierige Jean Paulhan, der unter dem Titel "Sakrale Sprache" einmal mehr auf seine Erfahrungen mit madagassischen Sprichworten und Rededuellen zurückkam. Oder Pierre Klossowski, der den unvermeidlichen de Sade mit ins Bild bringt. Und Hans Mayers Vortrag über "Die Riten der politischen Geheimbünde im romantischen Deutschland" findet man hier zum ersten Mal auf Deutsch.

Dass die Einsätze zu hoch waren, um die Bataille und Caillois spielen wollten, liegt auf der Hand. Aber daran hängt im Rückblick auch der Reiz dieser versuchten Ordensbildung vor bewegtem politischem Hintergrund. Und von der Spekulation auf "Übertragungen" abgesehen: Die Perspektive einer "symmetrischen Anthropologie", unter welcher die Moderne im versuchten Abgleich zu vormodernen Gesellschaften gar nicht mehr so modern aussieht, hat es inzwischen doch zur Respektabilität gebracht.

HELMUT MAYER.

"Das Collège de Sociologie 1937-1939". Hrsg. von Denis Hollier.

Bearbeitet und mit einem Nachwort von Irene Albers und Stephan Moebius. Aus dem Französischen von Horst Brühmann. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012. 875 S., br., 20,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Stefan Dornuf ist hellauf begeistert von dieser Sammlung von Beiträgen des "legendären" Collège de Sociologie, dessen harter Kern - um Georges Bataille, Roger Caillois und Michel Leiris - vor allem die aufkommenden faschistischen Massenbewegungen verstehen wollte. In vielem haben sie vorweg genommen, was Strukturalisten wie Lévi-Strauss, Foucault und Lacan später formulierten, berichtet der Rezensent. Ausgehend von einem rigorosen Linkshegelianismus, in dem sie sich allerdings stärker an ihrem Zeitgenossen Alexandre Kojève als an Marx orientierten, interpretierten sie Ereignisse wie die Hinrichtung des französischen Königs Ludwig XVI. als quasi magische Rituale, deren symbolische Funktion eher an ein archaisches Opfer denn als juridischer Akt verstanden werden musste, erklärt Dornuf. Ihnen zufolge war die Moderne das Resultat eines solchen Opferrituals. Horst Brühmanns Übersetzung findet der Rezensent vollauf gelungen, ebenso wie die Edition des Buches durch Irene Albers und Stephan Moebius. Das Buch sei ein "unerschöpfliches Bergwerk voller Anregungen", verspricht Dornuf.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.05.2013

Den Weg zurück zur Magie geht man nicht ungestraft
Den Führern auf der Spur: Das legendäre „Collège de Sociologie“ um Georges Bataille & Co. erstmals in deutscher Übersetzung
Im November des Jahres 1937 öffnete im 5. Pariser Bezirk eine Art Gegen-Universität ihre Pforten. Sie war von einem gleichgesinnten Freundeskreis ins Leben gerufen worden; den „harten Kern“ bildete das Triumvirat Georges Bataille, Roger Caillois und Michel Leiris. Die Bezeichnung „Collège de Sociologie“ implizierte eine Abgrenzung in zweierlei Hinsicht: Zum einen wollte man nicht mehr Literatur sein – die offizielle Lossagung von André Breton hatte soeben stattgefunden –, zum anderen traute man sich noch nicht zu, die Philosophie angemessen zu repräsentieren – für die stellvertretend der Name Alexandre Kojève genannt wurde.
  Die Pariser Neugründung verstand sich nicht zuletzt als Reaktion auf die faschistischen Massenbewegungen in Westeuropa, in Italien, Deutschland und Spanien, deren Erfolg sich dem Rückgriff auf gewisse archaische Techniken zu verdanken schien. Auf dem Programm der Kollegsmitglieder stand daher die Umschmelzung der Religionssoziologie von Émile Durkheim und Marcel Mauss zu einer allgemeinen Theorie des Sakralen, die auch der Anziehungskraft der neuen „Führer“ und „Duces“ auf die Spur kommen sollte.
  Zum 40. Jubiläum der allerletzten Sitzung des „Collège“ im Juni 1939 gab Denis Hollier 1979 sämtliche noch vorhandenen Vortragsmanuskripte, Nachschriften, Begleittexte erstmals gebündelt heraus. Er setzte damit eine veritable Rezeptionslawine in Gang, die jetzt in der 36-seitigen Bibliographie, die der neuen deutschen Ausgabe angehängt wurde, umfassend dokumentiert ist. Nur durch Holliers archivarische Pionierleistung erhielt die Nachwelt Kunde von dem erstaunlichen Unterfangen des „Collège de Sociologie“, das in vielem die Bemühungen von Strukturalisten wie Lévi-Strauss, Foucault oder Lacan um ein gutes Vierteljahrhundert vorwegnahm.
  Im Unterschied zu dem Soziologen René König, dem – von Theodor W. Adorno bekämpften – liberalkonservativen Hauptpropagandisten der Durkheim-Schule in der Bundesrepublik nach 1949, gebärdeten sich Bataille & Co. ausgesprochen avantgardistisch und links. Ihre Hausgötter waren ein existenzialistisch gefärbter Hegel mit seiner Dialektik von Herr und Knecht, sowie der späte, vitalistische Nietzsche; Marx spielte keine Rolle. Entscheidend wurde das Paradigma von der Entstehung der Moderne als Resultat eines Opferrituals, nämlich der Hinrichtung des französischen Königs Ludwig XVI. – und der Sündenbock galt als zentraler Topos (natürlich auch mit Blick auf die Juden im „Dritten Reich“).
  Die Individuen der liberalen Gesellschaft, so befand man, waren als atomisierte hochgradig verführbar, und der falschen „Volksgemeinschaft“ Adolf Hitlers stellte man das Ideal eines frei wählbaren Kollektivs gegenüber, das sich Verhaltensweisen wie Rausch und Ekstase zu eigen machen sollte, wie sie bei den Primitiven vorkamen. Hier allerdings verweigerte der Mentor Alexandre Kojève seinen Zöglingen die Gefolgschaft. Die große Wertschätzung, die er bei Batailles Zirkel genoß, mag man daraus ersehen, dass er bereits die zweite Sitzung des „Collège“ allein bestritt und bei dieser Gelegenheit eine „anspruchsvolle Apologie des aufgeklärten Despoten“ (George Lichtheim) lieferte. Doch blieb Kojève Hegelianer genug, um seine als „Zauberlehrlinge“ apostrophierten Zuhörer davor zu warnen, dass man den Weg von der Philosophie qua Wissenschaft zurück zur Magie nicht ungestraft beschreite.
  Diese ebenso unvermutete wie unerwünschte Mahnung hoffte man mit dem weiteren Verlauf der Veranstaltungen widerlegen zu können. Wichtige Beiträger waren etwa der Schweizer Denis de Rougemont mit seiner historischen Herleitung der romantischen Liebe als abendländischer Besonderheit; oder Jules Monnerot, der den Sowjetkommunismus als „Islam des Ostens“ beschrieb – und verwarf. Paul Ludwig Landsberg, in der Weimarer Republik noch Anhänger der „Philosophischen Anthropologie“, mutierte im französischen Exil zum christlich angehauchten „Personalisten“, und zwei ebenfalls emigrierte Autoren von Max Horkheimers Zeitschrift für Sozialforschung stießen auch zu Georges Bataille: nämlich Walter Benjamin und Hans Mayer. Allerdings empfand, vor dem Hintergrund von Münchner Abkommen und Sudetenkrise, sogar Bataille Benjamins Vorschlag, ausgerechnet zum Thema „Mode“ zu sprechen, als zu frivol, und er wurde durch ein interessantes, wiewohl konventionelleres Referat Mayers zur Genese der politischen deutschen Geheimbünde während der napoleonischen Ära ersetzt, welches hier zum ersten Mal auf Deutsch erscheint.
  Egal, ob Roger Caillois im Anschluss an Joseph de Maistres „Abende von St. Petersburg“ eine Soziologie des Henkers entwickelt oder Pierre Klossowski den Tragödienbegriff bei Kierkegaard mit einer Intensität rekonstruiert, die an den jungen Georg Lukács erinnert – dieser dicke Sammelband ist ein schier unerschöpfliches Bergwerk voller Anregungen zum selbständigen Weiterdenken, glänzend übersetzt (nur einmal schießt Horst Brühmann übers Ziel hinaus, wenn er „mythomane“ als „Lügensüchtiger“ dolmetscht) und von Irene Albers und Stephan Moebius vorzüglich ediert. Ihr kenntnisreiches Nachwort im Umfang von 72 Druckseiten sei daher bloß durch zwei Anmerkungen ergänzt: zum einen, dass Bataille und die Seinen zwar ausgiebig Gebrauch machen von James George Frazers klassischem opus magnum „Der goldene Zweig“, aber die zeitgenössische angloamerikanische Ethnologie (Bronislaw Malinowski, Ruth Benedict, Margaret Mead) ebenso wenig berücksichtigen wie die religionswissenschaftlichen Studien Mircea Eliades; und zum anderen, dass ein Vergleich, der sich förmlich aufdrängt, nämlich zwischen den Bestrebungen des „Collège“ und Carl Schmitts Modell „Politischer Theologie“, leider unterbleibt.
STEFAN DORNUF
Dieser Band ist ein
unerschöpfliches Bergwerk
zum Weiterdenken
Denis Hollier (Hrsg.): Das Collège de Sociologie 1937-1939. Aus dem Französischen von Horst Brühmann. Für die deutsche Ausgabe bearbeitet und mit einem Nachwort versehen von Irene Albers und Stephan Moebius. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012. 876 Seiten, 26 Euro.
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