Críticas:
»Der unsichtbare Film, ein Essay zwischen Erinnerung und Kritik, beschäftigt sich mit Tricks, Täuschungen und Klischees moderner Filmproduktion. Das Buch ist vor allem eine ungemein entspannte aus großem Abstand geschriebene, anekdotenreiche und allgemeinverständliche Philosophie des Films und all seiner Elemente: seiner Bild-Sprache, seines Tempos und Zeitgefühls, des Charakters von Wirklichkeit oder Illusion im Kino. Es gibt Regeln, die dazu da sind, gebrochen zu werden - aber dazu ist es notwendig, sie zu kennen, sagt Carrière, der nichts übrig hat für die endlose Wiederholung von Erfolgsschemata im Sinne Hollywoods, wo Phantasie und Neugier eher Geschäftsrisiken darstellen. Der unsichtbare Film ist immer der innere, der dann einsetzt, wenn wir die Augen schließen und merken, wie über tausende gesehener Filme hinweg ein Phantasiefluß bewegter Bilder sich selbständig fortsetzt. Doch der Text ist auch verwundert und hinterläßt nachhaltige kritische Fragen: Bewirken Fernsehbilder mit ihrer totalen Gleichmacherei eine Auslöschung visueller Erinnerung? Was hat Sex im Film noch mit der Wirklichkeit zu tun? Warum sind die Videoclipbilder so rasend geschnitten, daß sie nur noch wie Signalketten ins Hirn schießen, ohne verarbeitet zu werden? Carrière beschreibt die Beschleunigung filmischer Erzählung, eine Sprache des Kinos, die unsere Urgroßeltern viel langsamer lernten als das ABC und die wir heute mit selbstverständlichem Gleichmut durch uns hindurchgehen lassen.« (Jörg Becker, Deutschlandradio)
»In Der unsichtbare Film spricht Jean Claude Carrière in auch für Kinodebütanten verständlicher Weise über die Entwicklung des europäischen Kinos von Fritz Lang bis heute. Seine Aufsätze gewinnen auch dadurch an Überzeugungskraft, dass Carrière an vielen Beispielen aus seiner Zusammenarbeit mit den größten europäischen Regisseuren, aber auch mit privaten Anekdoten über seinem Freund Louis Bunuel oder Janis Joplin seine Ausführungen illustriert. Gerade für Liebhaber des oft geschmähten deutschen Films hält das Buch einige Überraschungen bereit. Für Carrière, der auch das Drehbuch für Volker Schlöndorffs Verfilmung der Blechtrommel verfaßte und damit dem ersten deutschen Regisseur zu einem Oskar verhalf, gibt die momentane Flaute des deutschen Kinos keineswegs Grund zur Resignation.« (Cornelius Wüllenkemper, RADIO FRANCE INTERNATIONAL)
Reseña del editor:
In einer Mischung aus Erinnerungen, Kritik, poetischen Betrachtungen und Anekdoten, entlarvt der renommierte (Drehbuch)Autor Jean-Claude Carrière die Tricks, Täuschungen und Klischees der modernen Filmemacher und erklärt, wie sich das Kino allmählich von literarischen Kunstgriffen – zugunsten medienspezifischer Filmtechniken – befreit hat. Durch den Vergleich mit anderen Medien zeigt er, daß das Kino eine eigene Sprache ist, die gelernt werden muß, um verstanden zu werden. Mit dem gleichen Witz sei-ner Drehbücher erinnert sich Carrière an die Arbeit mit Regisseuren wie Jacques Tati oder Luis Buñuel. Er kritisiert das Bilderrepertoire und die Montagetechnik der zeitgenössischen Filmregisseure, die seiner Ansicht nach den Zuschauer daran hindern, nachzudenken oder gar den Film zu sehen.
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