»Ich gehörte nirgendwohin.«

Kinderleben nach dem Holocaust
Aus dem Englischen von Stephan Gebauer
»Ich gehörte nirgendwohin.«
Kinderleben nach dem Holocaust
Aus dem Englischen von Stephan Gebauer

Schätzungen zufolge überlebten etwa 180.000 zwischen 1935 und 1944 geborene jüdische Kinder den Holocaust. Einige waren versteckt oder mit Kindertransporten in Sicherheit gebracht worden, andere wurden von alliierten Truppen aus Konzentrationslagern befreit. Nach 1945 ging man davon aus, sie würden das Erlebte rasch überwinden oder schlicht vergessen, schließlich hätten sie ja »Glück« gehabt. Ihre Erinnerungen galten als weniger authentisch; in der Forschung spielten sie lange nur eine...

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Schätzungen zufolge überlebten etwa 180.000 zwischen 1935 und 1944 geborene jüdische Kinder den Holocaust. Einige waren versteckt oder mit Kindertransporten in Sicherheit gebracht worden, andere wurden von alliierten Truppen aus Konzentrationslagern befreit. Nach 1945 ging man davon aus, sie würden das Erlebte rasch überwinden oder schlicht vergessen, schließlich hätten sie ja »Glück« gehabt. Ihre Erinnerungen galten als weniger authentisch; in der Forschung spielten sie lange nur eine marginale Rolle. Erst in den letzten Jahren haben sie Anerkennung als Überlebende und Zeuginnen gefunden.

In ihrer beeindruckenden Studie folgt Rebecca Clifford diesen sehr jungen Überlebenden auf ihren Wegen aus den Trümmern des Krieges ins Erwachsenenalter. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie können Menschen ihrem Leben einen Sinn abgewinnen, wenn sie nicht wissen, woher sie kommen? Wenn sie die Angehörigen verloren haben, die ihnen dabei helfen könnten, ihre fragmentierten Kindheitserinnerungen einzuordnen? Clifford wertet Archivmaterial und Oral-History-Interviews aus und bringt unerwartete und schockierende Geschichten ans Licht. Ihre Befunde zwingen uns, unsere Annahmen über die Folgen von Traumata und die Natur des Gedächtnisses zu revidieren.

The Wolfson History Prize 2020 (Shortlist)
Bibliografische Angaben

Personen für »Ich gehörte nirgendwohin.«

Rebecca Clifford, geboren 1974 in der kanadischen Provinz Ontario, promovierte an der Oxford University und ist Professorin für Modern European History an der University of Swansea in Wales.
Rebecca Clifford, geboren 1974 in der kanadischen Provinz Ontario, promovierte an der Oxford University und ist Professorin für Modern European...
Übersetzer
Stephan Gebauer arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren als freier Übersetzer. Für den Suhrkamp Verlag übersetzte er unter anderem Werke von Paul Mason, Quinn Slobodian und Branko Milanović ins Deutsche.
Übersetzer
Stephan Gebauer arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren als freier Übersetzer. Für den Suhrkamp Verlag übersetzte er unter anderem Werke von Paul...

STIMMEN

»Indem die Zeithistorikerin Clifford auf ... diffizile, wechselseitig individuelle und soziale Aspekte von Erinnerungskultur hinweist und indem sie gleichzeitig den Weg der Emanzipation einer bislang unterbelichteten Opfergruppe nachzeichnet, hat sie ein außergewöhnlich facettenreiches und gerade in seinen Nuancen erhellendes Buch geschrieben.«
Marc Reichwein, DIE WELT
»Anhand vieler einzelner biografischer Skizzen gelingt es der Autorin anschaulich, die ... weitgehend unbekannte Geschichte der jüdischen Hilfsorganisationen und der sie prägenden Fürsorgerinnen, Sozialarbeiterinnen, Kinderpsychologinnen und Ärzte zu erzählen.«
Annette Eberle, Süddeutsche Zeitung
»Cliffords Buch verleiht den traumatisierten Kindern von damals eine Stimme.«
Judith Leister, Neue Zürcher Zeitung
»Indem die Zeithistorikerin Clifford auf ... diffizile, wechselseitig individuelle und soziale Aspekte von Erinnerungskultur hinweist und indem sie gleichzeitig den Weg der Emanzipation einer bislang unterbelichteten Opfergruppe nachzeichnet, hat sie ein außergewöhnlich facettenreiches und gerade in seinen Nuancen erhellendes Buch geschrieben.«
Marc Reichwein, DIE WELT
»Anhand vieler einzelner biografischer Skizzen gelingt es der Autorin anschaulich, die ... weitgehend unbekannte Geschichte der jüdischen Hilfsorganisationen und der sie prägenden Fürsorgerinnen, Sozialarbeiterinnen, Kinderpsychologinnen und Ärzte zu erzählen.«
Annette Eberle, Süddeutsche Zeitung
»Cliffords Buch verleiht den traumatisierten Kindern von damals eine Stimme.«
Judith Leister, Neue Zürcher Zeitung
»Clifford schildert solche existenziellen Abgründe mit großer Empathie und zugleich mit der Nüchternheit der erfahrenen Historikerin - im Bewusstsein, dass sie in ihren Gesprächen die Verantwortung und zugleich das Privileg hat, mit den Letzten zu sprechen, die aus eigener Erfahrung vom Holocaust erzählen können.«
Sandro Benini, sonntagszeitung.ch
»Clifford liefert einen längst überfälligen Beitrag zur Erforschung der Shoah.«
Carola Krauße-Reim, sachbuchcouch.de

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