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Philipp Harms presents the concepts and methods of modern international macroeconomics in a comprehensive yet accessible way. He motivates the topics discussed with regard to their practical relevance and enables the reader to assess the contributions of theoretical approaches and results. Among the topics covered are the determinants of current accounts and international capital flows, the mechanisms behind the fluctuations of real and nominal exchange rates as well as the scope and limits of economic policy in open economies. Real and monetary phenomena are analyzed within a coherent…mehr

Produktbeschreibung
Philipp Harms presents the concepts and methods of modern international macroeconomics in a comprehensive yet accessible way. He motivates the topics discussed with regard to their practical relevance and enables the reader to assess the contributions of theoretical approaches and results. Among the topics covered are the determinants of current accounts and international capital flows, the mechanisms behind the fluctuations of real and nominal exchange rates as well as the scope and limits of economic policy in open economies. Real and monetary phenomena are analyzed within a coherent analytical framework, and the theoretical results are confronted with the available empirical evidence. The English edition updates the data presented in the German version, adopts new conceptual developments, and repeatedly refers to the recent financial crises.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.11.2016

Theorie der Globalisierung
Ein deutsches Lehrbuch über "International Macro"

Philipp Harms hat ein, vielleicht sogar das führende Fachbuch im deutschsprachigen Raum geschrieben über die Grundlagen der internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Ursprünglich brachte er seine "Internationale Makroökonomie" im Jahr 2008 heraus, in dem die Finanzkrise in den Vereinigten Staaten eskalierte. Die zweite, wegen der Geschehnisse seither teils komplett überarbeitete Auflage ist nun erschienen. Sie gibt einen Eindruck davon, welche Schlüsse die Volkswirtschaftslehre eigentlich gezogen hat aus den zurückliegenden, gerade im Finanzbereich turbulenten acht Jahren. Als wesentliche Lehren nennt Harms ein geringeres Vertrauen in die Effizienz von Finanzmärkten, eine weniger optimistische Sicht auf den Nutzen internationaler Kapitalströme, eine Neudefinition der Gebote und Tabus in der Geldpolitik und eine neutralere Sicht unter Ökonomen auf die Finanzpolitik als Stabilisierungsinstrument in Krisenzeiten.

Schließlich haben, so schreibt er, erst die Finanzkrise und dann die europäische Schuldenkrise die großen Verteilungskonflikte stärker offengelegt, die mit der schnellen ökonomischen Globalisierung einhergehen - es sei naiv, die ernsten politischen Konsequenzen dessen zu ignorieren. Das kann als Mahnung gerade an die Zunft der Wirtschaftsforscher verstanden werden, die das immer wieder auch dann ausklammert, wenn sie politische Vorschläge unterbreitet. Gegenüber dem Fazit-Wirtschaftsblog dieser Zeitung sagte Harms unlängst: "Es ist kein Wunder, wenn diejenigen, die aufgrund ausländischer Konkurrenz oder der Verlagerung von Produktionsaktivitäten Einkommenseinbußen hinnehmen müssen, keine begeisterten Fans der Globalisierung sind. Solche Konflikte haben seriöse Ökonomen nie in Frage gestellt. Es ist Aufgabe des Staates, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Wohlfahrtsgewinne der Globalisierung breit verteilt werden." Der Internet-Investor Peter Thiel, der den neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump schon im Wahlkampf unterstützte, bekundete nun ganz ähnlich kritisch, dass etwa der "enorme Reichtum", den die Technologiebranche geschaffen hat, nicht breit verteilt worden sei.

Erhellend am neuen Lehrbuch des Mainzer Wirtschaftsprofessors Harms wiederum ist indes nicht nur das, was sich im Denken der Ökonomen durch die Krisenjahre verändert hat, sondern auch, was gleich geblieben ist. Und das ist (methodisch) eine ganze Menge. Harms stellt das internationale Wirtschaftsgeschehen als Ergebnis der unzähligen optimierenden Spar-, Investitions- und Konsumentscheidungen privater Haushalte, Unternehmen und Staaten dar. Er orientiert sich dabei an jenem Standard, den Maurice Obstfeld und Kenneth Rogoff in den neunziger Jahren setzten.

Dahinter steckt teils anspruchsvolle Mathematik, an der Harms auch in seinem Buch nicht spart. Aus dieser Perspektive heraus wird neben dem Waren- und Dienstleistungsverkehr auch der internationale Kauf und Verkauf von Wertpapieren als Handel begriffen - als Handel in der Zeit: Einige möchten sich beispielsweise höhere Konsummöglichkeiten in der Gegenwart verschaffen und tauschen diese sozusagen gegen mehr Spielraum in der Zukunft.

Harms erklärt in einzelnen Kapiteln nun die grundlegenden Ideen, wie sich Wirtschaftswachstum auf Handel auswirkt und wie Kapitalströme und Wachstum zusammenhängen. Er beschreibt die gängigen Wechselkurstheorien und den Einfluss von Geld- und Fiskalpolitik. Schließlich gibt es einen größeren eigenen Abschnitt über die etablierten Finanzkrisen-Theorien, in denen er die wegweisenden Ansätze von Paul Krugman (1979) und Maurice Obstfeld (1996) vorstellt und auch das, was heute unter das Stichwort "Sudden Stop" gefasst wird. Er verknüpft das auch mit Betrachtungen zur Finanzkrise und Euro-Schuldenkrise. Dieses Kapitel dürfte in einer nächsten Ausgabe noch umfangreicher werden, denn hier ist das letzte Wort gerade in der Wissenschaft noch nicht gesprochen.

ALEXANDER ARMBRUSTER

Philipp Harms: International Macroeconomics. Verlag Mohr Siebeck, Tübingen 2016, 34 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Alexander Armbruster hält große Stücke auf den Mainzer Wirtschaftswissenschaftler Philipp Harms, der in seinen Augen mit "International Macroeconomics" ein führendes Lehrbuch über internationale Wirtschaftsbeziehungen verfasst hat, offenbar in englischer Sprache. Dass Harms seine Version von 2008 nun grundlegend revidiert hat und - nach der Finanzkrise - doch etwas weniger Vertrauen in Finanzmärkte und Kapitalströme legt, tut der Gültigkeit keinen Abbruch, ist der Rezensent überzeugt. Denn unverändert bleibe ein Großteil des Buches, Harms Darstellung von Wechselkurstheorien etwa, der Zusammenhang von Kapitalstrom und Wachstum und vor allem die Interpretation des Wirtschaftsgeschehens als Summe von "unzähligen optimierenden Spar-, Investitions- und Konsumentscheidungen".

© Perlentaucher Medien GmbH