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Ob "Lulu" oder "Buddenbrooks", "Grüner Heinrich", "Werther" oder "Nibelungenlied": Dieses praktische Nachschlagewerk gibt einen kompakten Überblick über die deutschsprachige Literatur. Klar strukturierte Einzelartikel stellen die wichtigsten Werke in chronologischer Folge vor und bieten aktuelle Informationen zu Überlieferung, Gattung, Inhalt und Aufbau der Texte sowie zur Rezeption. Darüber hinaus wird jedes Werk in den Kontext der jeweiligen Epoche gestellt und mit Blick auf Biographie und Gesamtwerk des Autors beschrieben. Die Auswahl der Werke beruht auf einer breit angelegten empirischen…mehr

Produktbeschreibung
Ob "Lulu" oder "Buddenbrooks", "Grüner Heinrich", "Werther" oder "Nibelungenlied": Dieses praktische Nachschlagewerk gibt einen kompakten Überblick über die deutschsprachige Literatur. Klar strukturierte Einzelartikel stellen die wichtigsten Werke in chronologischer Folge vor und bieten aktuelle Informationen zu Überlieferung, Gattung, Inhalt und Aufbau der Texte sowie zur Rezeption. Darüber hinaus wird jedes Werk in den Kontext der jeweiligen Epoche gestellt und mit Blick auf Biographie und Gesamtwerk des Autors beschrieben. Die Auswahl der Werke beruht auf einer breit angelegten empirischen Untersuchung. Die hohe fachliche Qualität und die gute Benutzbarkeit machen den Band für jeden literarisch Interessierten unverzichtbar.
Autorenporträt
Ralf Georg Bogner, geb. 1967, ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Philologie und Literatur an der Universität des Saarlandes.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.10.2010

Zaubersprüche für Vorleser
Das soll man lesen: Ralf Georg Bogners Kanon

In der Praxis können sich Kritiker und Leser meist viel leichter auf einen Kanon verständigen, als Literaturwissenschaftlern dies in theoretischen Diskussionen gelingt. Selbst das fleißigste Leseleben bringt es nur auf ein paar tausend wirklich gelesene Bücher. Jede Lesebiographie weist dabei unweigerlich zwei Merkmale auf: Immer ist sie verschieden von derjenigen jedes anderen, und stets wird sich unter den gelesenen Büchern eine größere Anzahl finden, die viele ebenfalls gelesen haben. Wird diese empirische Schnittmenge als ein obligatorisches Lesepensum verstanden, kann man für die Dauer, in der sich die meisten daran halten, von einem Kanon sprechen. Auf einen Kanon zielt auch das von Ralf Georg Bogner herausgegebene Werklexikon "Deutsche Literatur auf einen Blick". Müsste man das Buch, das zum großen Teil am Saarbrücker Lehrstuhl des Herausgebers entstanden ist, mit einem Wort charakterisieren, wäre der Ausdruck "grundsolide" wohl am treffendsten. Rund vierhundert Werke behandelt das chronologisch, nicht alphabetisch angelegte Werklexikon zur Geschichte der deutschsprachigen Literatur, die mit den frühmittelalterlichen Merseburger Zaubersprüchen im achten Jahrhundert beginnt und leider allzu vorsichtig schon 1995 mit Bernhard Schlinks Roman "Der Vorleser" endet.

Alle Einträge, je etwa eine dreiviertel Seite lang, sind nach demselben Schema angelegt: Auf den Kopf des Artikels folgen Angaben zu den Kategorien Überlieferung (etwa zu Handschriften, zum Erstdruck in einer Zeitschrift, zur ersten Buchveröffentlichung) und zur Gattungszugehörigkeit. Daran schließt sich eine ausführlichere Inhaltsangabe an, die aber auch auf allfällige Quellen des Werks eingeht, etwa für Heinrich von Veldekes "Eneasroman" auf den anonymen "Roman d'Eneas" und auf dessen unmittelbaren Bezug zu Vergils "Aeneis" verweist. Es folgen biographische Informationen zum Autor und zur Stellung des Werks in seinem Leben; ein weiterer Abschnitt nennt für das Werk wichtige literarische, politische und kulturelle Gegebenheiten seiner Zeit. Sodann informiert eine Rubrik über die Rezeption des Textes. Am Ende wird klugerweise eine Ausgabe des Textes empfohlen.

Bei einem Unternehmen wie diesem lässt sich immer streiten, ob die richtige Auswahl getroffen sei. Alles in allem ist die von Bogner getroffene Auswahl eine sehr angemessene und souveräne. Selten wird von einem Autor mehr als ein Werk berücksichtigt, doch in den Querverweisen wird weiteren Werken genügend Raum gegeben. Und bei Wolfram von Eschenbach wird neben dem "Parzival" auch der "Willehalm" erwähnt, bei Rudolf von Ems der "Alexander" und "Der guote Gérhart". Das Mittelalter kommt überhaupt sehr gut weg; was man je nach Blick als Vorzug oder Nachteil werten mag. Der Kanon wird dadurch vielleicht ein wenig akademisch, doch nicht zum Schaden der Studenten, die zuweilen auch das eine oder andere Buch vorgestellt bekommen, das auch die Professoren nicht gelesen haben, etwa Theobald Hocks "Schönes Blumenfeldt" von 1601. Für diejenigen, die in Lexika zu lesen verstehen, verwandelt sich die "Deutsche Literatur auf einen Blick" unter der Hand in eine höchst lebendige und lesbare Literaturgeschichte für den oft zu wiederholenden Blick.

HANS-ALBRECHT KOCH

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ein Buch für verständige Lexikonleser empfiehlt Hans-Albrecht Koch dem akademischen Nachwuchs vor allem. Kein Stöhnen ist zu vernehmen beim Rezensenten angesichts der kanonischen Zielrichtung des von Ralf Georg Bogner herausgebenen, chronologisch angelegten Werklexikons zur Geschichte der deutschsprachigen Literatur vom Frühmittelalter bis ins Jahr 1985. Was derart gut geordnet daherkommt (in Informationen über Überlieferung, Gattung, Inhalt, Quellen, Autorenbiografie, Rezeption und zeitgeschichtlichem Hintergrund), wird das bedeuten, soll Schule machen. Das gilt auch für die Auswahl, über die sich selbstverständlich streiten lässt, die der Rezensent gleichwohl für sehr angemessen und souverän hält.

© Perlentaucher Medien GmbH
»... bietet "Deutsche Literatur auf einem Blick" viel Wissenswertes über die kanonischen Werke der deutschen Literaturgeschichte. Die Artikel sind wissenschaftlich fundiert und enthalten, sprachlich gut verständlich aufbereitet, die wesentlichen Aspekte der jeweiligen Texte. Alles in allem ein hervorragendes Nachschlagewerk für Schüler, Studenten und alle Literaturbegeisterten.« Literaturmark.info »Insgesamt ein guter Kanon der deutschen Literatur, der nach empirischen Daten erstellt wurde und mit knappen, leicht verständlichen Texten wichtige Informationen zu den bedeutensten Werken der deutschen Literatur wiedergibt.« Media-mania.de