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Daniel Wisser

Wir bleiben noch

Roman

Hardcover
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Mit hinreißend lakonischem Witz erzählt Daniel Wisser von vier Generationen einer Familie, durch die sich die Gräben eines ganzen Landes ziehen. Er zeichnet das Bild einer Gesellschaft, der langsam dämmert, dass sich der Traum vom ungebremsten Fortschritt gegen sie wendet.

Die Welt um Victor Jarno hat sich verändert — und wie immer hat er es zu spät bemerkt. Victor ist Mitte vierzig, kinderlos und der letzte Sozialdemokrat in einer Wiener Familie mit sozialistischen Wurzeln bis in die Kaiserzeit. Nur scheint sich niemand daran zu erinnern, selbst seine Mutter und seine Tante hat der politische Rechtsruck erfasst. Mit der Rückkehr von Victors Cousine Karoline aus dem Ausland, flammt eine dreißig Jahre alte heimliche Liebe wieder auf: Beide verachten e-Scooter, Stand-up-Paddling und die regierenden Rechtsparteien. Doch als aus ihnen ein Paar wird, droht die Familie an dem Skandal zu zerbrechen. Noch dazu vererbt ihnen die Großmutter vor ihrem Tod ihr Haus auf dem Land, in das Cousine und Cousin nun zum Missfallen ihrer Eltern, die das Haus gerne geerbt hätten, einziehen. Was aber lässt sich in einer Welt, in der ihre Ideale im Niedergang begriffen sind und ihre Familie zerbricht, noch retten?

»Famos webt Wisser die historische und aktuelle Gesellschaftspolitik in die Erzählung ein, berichtet vom Niedergang der Sozialdemokratie und vom Aufstieg der Rechtspopulisten in Österreich.«

Alexandra Föderl-Schmid / Süddeutsche Zeitung (14. April 2021)

ORIGINALAUSGABE
Hardcover mit Schutzumschlag, 480 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-630-87644-3
Erschienen am  08. March 2021
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Familienportrait

Von: Tine

20.02.2022

Ich habe mich mit diesem Buch sehr schwer getan. Es immer wieder in die Hand genommen, weggelegt, neu begonnen - es nie zu Ende gelesen. Aber es darf bleiben für weitere Versuche. Die Geschichte einer Wiener Familie über mehrere Generationen und auch der gesellschaftliche Einblick. Für meinen Geschmack sehr langatmig, es fiel mir schwer einen Bezug zu den Familienmitgliedern aufzubauen, mich in diese Geschichte einzulesen - trotzdem hat sich mich neugierig gemacht.

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Daniel Wisser schreibt in „Wir bleiben noch“ über das Schräge und das Schöne unserer Zeit

Von: Atalante

15.10.2021

„Victor wurde klar, dass er die Reaktion der Familie unterschätzt hatte. Doch er hatte auch seinen eigenen Widerstandsgeist unterschätzt. In dem Moment, in dem seine eigene Mutter ihm seine Kindheitsfotos aushändigte, weil sie dafür nach eigenen Worten keinen Platz mehr hatte, in dem Moment, in dem sie zusammen mit seiner Tante mit allen rechtlichen Mitteln gegen den Letzten Willen der eigenen Mutter vorging, begann Victor, sie und ihre ganze Generation zu verachten. Ihre Eltern hatten kämpfen müssen, damit die Kinder überlebten, damit sie zur Schule, zur Universität gehen und im Wohlstand leben konnten. Doch als die Generation von Victors Mutter und Tante Margarete in ihrer Jugend ihre Scheinideale ausgelebt hatte, wählte sie Rechtsparteien und forderte die Scheinmoral, die sie an ihren Eltern kritisiert hatte, neuerdings von ihren Nachkommen. Dabei sprach sie über ihre Jugend so wenig wie die Kriegsgeneration, der sie ihr Schweigen immer zum Vorwurf gemacht hatte. Sie hatte einen maximalen Gewinn aus dem wachsenden Wohlstand in ihrer Jugend, aus den Arbeitsbedingungen der 60er- bis 90er-Jahre und schlie0lich aus ihren Pensionen, von denen die Generation ihrer Kinder nur träumen konnte. Das Friedens- und Freiheitsgeschwätz, mit dem sie ihren Eltern und sich selbst auf die Nerven gefallen war, kümmerte sie nicht mehr. Die traditionellen Parteien, die ihnen ihren Wohlstand verschafft hatten, kümmerten sie nicht mehr. Sie waren Rechtspopulisten geworden, weil nun kein Platz mehr war. Eine träge, selbstgerechte, unmenschliche Generation.“ Wie würde Victor die neuesten politischen Entwicklungen in seinem Heimatland Österreich kommentieren? Überrascht vom Korruptionsverdacht gegen Kurz und Co wäre der überzeugte Sozialdemokrat wohl kaum. Dessen Sicht auf Politik und unsere westliche Gesellschaft würzt Wisser mit einer gehörigen Portion Ironie. Diese gab Wisser bereits in „Die Letten werden die Esten sein“ zu erkennen, eine Produktion seiner Band „Erstes Wiener Heimorgelorchester“ und zeigt in seinem vorliegenden Roman „Wir bleiben noch“. Die Lust an der sprachspielerischen Satire scheint etwas Österreichisches zu sein. Sie prägt die Literatur von Wolf Haas ebenso wie die von Michael Ziegelwagner. Es muss an der Luft oder am viel besungenen Wiener-Blut liegen, denn mit dieser Eigenschaft sind auch Daniel Wissers Protagonisten ausgestattet, allen voran Victor und Karoline. Wissers Roman spielt in der Gegenwart, mitten im vom Slim-Fit-Schnösel nach rechts gerückten österreichischen Politik-Wahnsinn. Nicht nur dies ist ein Grund für die Beiden von der Stadt aufs beschauliche Land zu ziehen, in einen Ort der hübsch heimelig Heiligenbrunn heißt. Doch zunächst muss sich das Paar finden oder besser sich zu finden trauen. 30 Jahre hat es gedauert bevor Victor, Mitte 40, und seine aus Norwegen heimgekehrte Cousine Karoline endlich zusammenkommen. Sie mussten eigene Hemmungen überwinden und familiären Widerstand, genau wie einst Julia und Romeo, nur wird der Konflikt nicht zwischen zwei Familien ausgetragen, sondern im selben Clan. In diesem brodelt es bereits, es wäre nicht übertrieben zu sagen, seit jeher. Die Gründe für Neid und Missgunst liegen, wie bei allen unglücklichen Familien, in Liebe, Politik und einer Erbschaft. Der Anlass, bei dem sich Victor und Karoline wiedersehen, ist der Geburtstag der Großmutter Urli, den die Familie mehr schein- als einträchtig in deren Häuschen in Heiligenbrunn feiert. Seitdem bahnt sich, sehr zum Vergnügen der Leserin, in wunderbaren Bilderrätseln - per SMS versteht sich, nicht per WhatsApp -, zwischen Victor und Karoline eine Beziehung an. Als Urli kurz darauf stirbt, erbt Victor das Häuschen und Karoline das Geld. Sie ziehen gemeinsam nach Heiligenbrunn, doch damit sind längst nicht alle Probleme gelöst. Wir befinden uns in der Mitte des Romans, es bleibt also noch genug Zeit, um Dostojewski zu lesen, eine Praxis zu eröffnen, alte Bekannte mit den eigenen Liebesverhältnissen und sich selbst mit dem Ibiza-Video zu schockieren. Ach ja, ein Familiengeheimnis wird auch noch gelöst. Der richtige Lesestoff, um sich Krisenzeiten aller Art ein wenig vergnüglicher zu vertreiben!

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Vita

DANIEL WISSER, 1971 in Klagenfurt geboren, schreibt Prosa, Gedichte, Songtexte. 1994 Mitbegründer des Ersten Wiener Heimorgelorchesters, zuletzt erschien das Album »Die Letten werden die Esten sein«. 2018 für den Roman »Königin der Berge« mit dem Österreichischen Buchpreis und dem Johann-Beer-Preis ausgezeichnet. 2021 mit seinem Roman »Wir bleiben noch« sowohl auf der SWR-Bestenliste wie auch auf der ORF-Bestenliste. Im Frühjahr 2022 erschien der Erzählungsband »Die erfundene Frau«. Daniel Wisser lebt in Wien.

Zum Autor

Videos

Pressestimmen

»Daniel Wisser setzt sich mit der großen Geschichte einer politischen Tradition auseinander, verkörpert in einem, der nicht mit den Wölfen heult.«

Anton Thuswaldner / Salzburger Nachrichten (23. October 2021)

»Wie vertrackt es ist mit Familien, wie vielfältig ihre Verhärtungen und Bruchlinien sind und wie unterschiedlich sie gesehen werden, davon erzählt dieser Roman auf eine rasant unterhaltsame, lebenskluge Weise.«

Felix Müller / Berliner Morgenpost (28. March 2021)

»Daniel Wissers locker erzählte Widersprüche und sein cooler Umgang mit Sprache machen ›Wir bleiben noch‹ zu einem beeindruckenden Panorama österreichischer Politik und hiesiger Mentalitäten.«

Wilhelm Hengstler / Die Presse (06. March 2021)

»Der Humor ergibt sich aus diesem Gegensatz: ein Mann, der wie aus der Zeit gefallen wirkt, und der dann auf die moderne Welt trifft.«

Markus Brügge / WDR 5 (06. April 2021)

»Das Private ist politisch, die Liebe eine Rebellion, Familie diskutierbar. Und alles zusammen von entscheidender Bedeutung. Ein im besten Sinne österreichischer Roman.«

Johanna Popp / Münchner Merkur (09. March 2021)

»Vor allem ist ›Wir bleiben noch‹ eine Familiengeschichte, in die man so schnell wie selten hineinfällt. Daniel Wisser hat einen Schwung drauf, nein, der ist gar nicht österreichisch.«

Peter Pisa / Kurier (06. March 2021)

»Feine Fäden verlaufen kreuz und quer und hin und her zwischen dem Privaten und dem Politischen in einem Erzählfuror, dem weder Luft noch Ideen ausgehen.«

Wolfgang Popp / Ö1 Morgenjournal (08. March 2021)

»Daniel Wisser erzählt in seinem unterhaltsamen Roman ›Wir bleiben noch‹ von einer Gesellschaft im Wandel und einer Liebe, die von der Familie nicht akzeptiert wird.«

Marianne Fischer / Kleine Zeitung (20. March 2021)

»Mit ›Wir bleiben noch‹ hat Daniel Wisser in jedem Fall einen literarisch wertvollen Pageturner von hoher politischer Brisanz geschrieben.«

Katja Gasser / ORF 2 (19. March 2021)

»Ein leichtfüßiges und unterhaltsames Stück österreichischer Mentalitätsgeschichte.«

Paula Pfoser / ORF.at (09. March 2021)

»Daniel Wisser hat nicht nur die Chronik einer Familie geschrieben, sondern er zeichnet auch sensibel das Bild eines Landes, das sich nicht nur zu seinem Besseren verändert hat.«

Werner Schima / Österreich (13. March 2021)

»›Wir bleiben noch‹ ist Familienroman, Geschichte einer Liebe und der Versuch einer Zeitdiagnose. Bei all dieser Thematik bewahrt Daniel Wisser in dem Roman Leichtigkeit, Witz und Drive.«

Daniel Grabner / FM4 (12. March 2021)

»In seinem neuen Roman ›Wir bleiben noch‹ dienen Emojis dem österreichischen Schriftsteller Daniel Wisser nun als unkonventionelles, sprich eigentlich außerliterarisches Element, das die Erzählung mit viel Sprach-, Wort- und Zeichenwitz bereichert.«

Andreas Rauschal / Wiener Zeitung (17. April 2021)

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