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Matt Parker lebt Mathematik. Sekunden nur braucht er, um jeden Namen im binären Code niederzuschreiben. 2012 hat er mit seinem Team einen funktionierenden Computer aus Dominosteinen gebaut (im Buch erfährt man, wie man es macht). Seine Videos auf Youtube wurden inzwischen über fünf Millionen Mal aufgerufen. Parker betreibt Mathematik nur aus einem Grund: weil es Spaß macht. Und so ist auch sein Buch. Hier stimmt es einmal wirklich: Dieses Buch will nicht belehren; es will einfach zeigen, wie es geht. Sie lesen Näheres über seltsame Phänomene wie Alberne Zahlen, Primknoten, Narzistische Zahlen…mehr

Produktbeschreibung
Matt Parker lebt Mathematik. Sekunden nur braucht er, um jeden Namen im binären Code niederzuschreiben. 2012 hat er mit seinem Team einen funktionierenden Computer aus Dominosteinen gebaut (im Buch erfährt man, wie man es macht). Seine Videos auf Youtube wurden inzwischen über fünf Millionen Mal aufgerufen. Parker betreibt Mathematik nur aus einem Grund: weil es Spaß macht. Und so ist auch sein Buch. Hier stimmt es einmal wirklich: Dieses Buch will nicht belehren; es will einfach zeigen, wie es geht. Sie lesen Näheres über seltsame Phänomene wie Alberne Zahlen, Primknoten, Narzistische Zahlen und ihre lügnerischen Vettern, die Münchhausen-Zahlen, lösen das Pizza-Problem und teilen den Würfelknoten, bugsieren eine Euromünze durch einen dafür viel zu kleinen Kreis aus Pappe und erfahren, wie man einen 4-D-Würfel basteln oder mit nur zehn Fingern eine Million Zahlen darstellen kann. Und das alles so reich, aber auch einfach illustriert, dass jedermann sofort versteht, worum es geht.
Autorenporträt
Parker, MattMatt Parker, 33, wuchs in Perth, Australien, auf. Nach seinem Studium der Mathematik und Physik arbeitete er zunächst als Lehrer und zog dann nach London um. Der Stand-up-Comedian absolviert neben seinen Tourneen TV-auftritte bei BBC und Channel 4 und schreibt zudem Kolumnen für den Guardian und die Times. Auch als Fellow der Mathematischen Fakultät der Queen Mary University of London kümmert er sich um die Popularisierung von Mathematik.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Claus Kiefer muss schon tüchtig mitarbeiten beim Lesen von Matt Parkers Buch über Primzahlen, narzisstische Zahlen, befreundete Zahlen und dergleichen mehr. Belohnt wird er dafür mit der Erkenntnis, dass Mathematik alles andere als trocken ist. Angesteckt wird Kiefer auch von der Begeisterung des Autors für die Funktionsweise von Computern, für Algorithmen und Geometrie. Wie 10000 Dominosteine zum Schaltkreis mutieren und "warum Monster in vier Dimensionen keine Schnürsenkel binden können", weiß ihm der Autor auch zu vermitteln.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.05.2016

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Matt Parker weckt die Liebe zur Mathematik

In Paolo Giordanos Bestseller "Die Einsamkeit der Primzahlen" sind die Hauptpersonen Alice und Mattia ein Paar, das Mattia mit Primzahlzwillingen vergleicht. Primzahlen sind Zahlen, die sich nur durch 1 und durch sich selbst teilen lassen. Primzahlzwillinge sind zwei Primzahlen, die nur durch eine andere Zahl getrennt sind, also etwa das Paar 5 und 7 oder das Paar 29 und 31. Primzahlen spielen eine wichtige Rolle in der Mathematik und sind noch immer von vielen Rätseln umgeben. Natürlich ist von ihnen und vielen anderen Zahlen auch in dem vorliegenden Buch die Rede. Freilich haben Zahlen, wie der Titel behauptet, keine Gefühle. Aber der Autor hegt sie, wenn er sich mit Zahlen beschäftigt. Matt Parker war ursprünglich Mathematiklehrer in Australien und hat sich zu einem mathematischen Hansdampf entwickelt, der in Großbritannien lebt und dort auf Bühnen, in Shows und im Fernsehen auftritt, um seine Faszination für Mathematik einem breiten Publikum zu vermitteln.

Mattia wählt für sich und Alice die Primzahlzwillinge 2 760 889 966 649 und 2 760 889 966 651. Für den Laien unvorstellbar große Zahlen, obwohl in den Zeiten der Finanzkrise nicht ungewöhnlich. Die Mathematiker jagen jedoch nach viel größeren Zahlen. Man weiß seit der Antike, dass es unendlich viele Primzahlen gibt, doch ist es bis heute ein Geheimnis, ob es unendlich viele Primzahlzwillinge gibt. Vielleicht hören diese Paare irgendwann einmal auf; auf jeden Fall werden sie immer seltener, je größer die Zahlen werden. Interessant ist die Struktur der Primzahlen auch, weil sie Zusammenhänge zu anderen Gebieten der Mathematik aufzeigen. So hat der deutsche Mathematiker Bernhard Riemann 1859 eine Vermutung aufgestellt, welche die Nullstellen der sogenannten Zetafunktion betrifft. Bis heute konnte diese Vermutung nicht bewiesen werden. Ist sie richtig, so kann man daraus weitreichende Rückschlüsse über die Verteilung der Primzahlen ziehen. Deren Bedeutung lässt sich erahnen, wenn man erfährt, dass das Clay Mathematics Institute in den Vereinigten Staaten eine Million Dollar für einen Beweis der Riemannschen Vermutung ausgelobt hat.

Bei Parkers Buch begegnen uns weitere Zahlen mit gefühlvollen Namen: narzisstische Zahlen, vollkommene Zahlen, befreundete Zahlen, aber auch die sogenannten normalen Zahlen. Letztere sind Zahlen, bei denen jeder Ziffernblock in den Nachkommastellen gleich häufig auftritt. Vermutlich sind fast alle Zahlen normal, obwohl man dies bisher für kaum eine Zahl explizit zeigen konnte. Anschaulich heißt dies, dass jede Ziffernfolge in fast allen Zahlen zu finden ist. Das kann Ihr Geburtsdatum sein oder auch der gesamte "Zauberberg", wenn man dessen Text in einen Zahlencode übersetzt. Kein Wunder, dass Parker bei diesen Dingen aus dem Häuschen gerät. Natürlich spukt hier der Begriff des Unendlichen herein, der wie kaum ein anderer für Verwirrung und Faszination sorgt.

Trotz des Titels dreht sich das Buch um viel mehr als um Zahlen. So geht es um die Bedeutung von Algorithmen, die Funktionsweise von Computern und die Geometrie in drei, vier und höheren Raumdimensionen. Der Autor stellt den optimalen Algorithmus für die Aufgabe vor, den optimalen Lebenspartner zu finden (traditionell auch als "Heiratsproblem" bekannt). Er beschreibt, wie man 10 000 Dominosteine so aufstellen muss, dass sie beim Umwerfen wie ein Schaltkreis in einem Computer funktionieren und zum Beispiel in der Lage sind, 6 und 4 zu addieren. Dieser Dominocomputer wurde bei einer Show publikumswirksam realisiert und mit gebührendem Beifall bedacht, als sich nach dem Umwerfen tatsächlich das Ergebnis 10 einstellte. Zum Aufbau der Steine benötigt man allerdings mehrere Stunden.

Eine besondere Liebe hat der Autor zur Geometrie entwickelt. Er beschreibt nicht nur die fünf bekannten Platonischen Körper in unseren normalen drei Raumdimensionen, sondern auch deren Verallgemeinerungen in höheren Dimensionen. So bewies etwa der heute weitgehend vergessene schweizerische Mathematiker Ludwig Schläfli um 1850, dass es in vier Dimensionen einen Platonischen Körper mehr gibt, den sogenannten Hyperdiamanten. Wir erfahren auch, wie man einen vierdimensionalen Würfel konstruiert und warum Monster in vier Dimensionen keine Schnürsenkel binden können. Wer jemals dachte, Mathematik sei trocken und habe keinen Bezug zum Leben, wird eines Besseren belehrt. Parkers Buch ist für die meisten Leser keine Bettlektüre, außer einer Bereitschaft zum konzentrierten Mitdenken sollte man auch Lust zur Mitarbeit verspüren und sich mit Stiften, Papier und Dominosteinen ausstatten. Vielleicht stellen sich die Gefühle dann von selbst ein.

CLAUS KIEFER

Matt Parker: "Auch Zahlen haben Gefühle".

Aus dem Englischen von Bernd Schuh und Monika Niehaus. Rowohlt Verlag, Reinbek 2015. 496 S., geb., 24,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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