Críticas:
»Wer wirklich wissen will, was seit Jahren in der Region Darfur im Sudan geschieht, der sollte unbedingt dieses Buch lesen. Gérard Prunier berichtet vom komplexen ethnischen Mosaik, von der Geschichte dieser Region, von der britischen Kolonialherrschaft, die nur sehr wenig zur Entwicklung der Region beigetragen hat.« --Karl Pfeifer, haGail.com
»Wem die politischen Krisenherde dieser Welt am Herzen liegen, der sollte dieses Buch gelesen haben.« --Robert Luchs, Das Parlament
»Obwohl er die Benennung von Taten, Tätern und Tatorten akademischen Diskussionen um Begriffe vorzieht, ist Pruniers Buch theoretisch durchaus fundiert. Man lernt etwa, wie ethnische Konflikte entstehen, besser: entzündet werden, und wann und warum sie eskalieren können. [...] Dieses Buch ist äußerst wertvoll in analytischer wie in politischer Hinsicht.« --Jörg Später, Süddeutsche Zeitung
Reseña del editor:
Im Mai 2004 signalisierte ein Friedensabkommen das Ende eines mehr als zwanzigjährigen Bürgerkriegs zwischen der islamischen Regierung des Sudan und der Guerillabewegung im Süden des Landes; zu diesem Zeitpunkt drohte bereits die sogenannte Darfur-Krise im Westen zum ersten Genozid des 21. Jahrhunderts zu werden.
Die Eskalation der mitunter in den Medien als »Stammesstreit« charakterisierten Auseinandersetzung um knappe Ressourcen zwischen der sesshaften schwarzafrikanischen Bevölkerung Darfurs und den arabischstämmigen Nomaden hat vielschichtige Ursachen. Nicht nur Dürren und zunehmende Versteppung, auch die politische und wirtschaftliche Vernachlässigung der Region und insbesondere der Schwarzafrikaner durch die Zentralregierung in Khartum hatten die Lage verschärft.
Anfang 2003 formierten sich schwarzafrikanische Rebellenorganisationen und sagten der sudanesischen Regierung den bewaffneten Kampf an; diese reagierte mit der Bewaffnung der Janjahweed, Reitereinheiten mit dem zweifelhaften Ruf großer Kampferfahrung und besonderer Grausamkeit. Während das sudanesische Militär zivile Ziele in Darfur bombardierte, begingen die Janjahweed in Absprache mit der Armee Gräueltaten an der Zivilbevölkerung: Massenexekutionen und Massenvergewaltigungen, Vertreibungen und die Zerstörung von Siedlungen, ebenso wie die Behinderung der Arbeit von internationalen Hilfsorganisationen führten zum Tod von Hunderttausenden von Menschen.
Von der EU über die Afrikanische Union und die UNO bis hin zu den USA viele politische Akteure haben Lösungsansätze angeboten, Resolutionen verabschiedet, Truppen entsandt und diplomatischen Druck ausgeübt. Auch wenn die Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs gegen sudanesische Politiker und Militärs für einige Unruhe in sudanesischen Regierungskreisen gesorgt hat, bleiben die Erfolge der internationalen Intervention aus.
Gérard Prunier erläutert nicht nur die Hintergründe und die Entstehungsgeschichte des Konflikts in Darfur, er verdeutlicht auch die Relevanz dieser Ereignisse für die Zukunft des afrikanischen Kontinents.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.