Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 16,00 €
  • Gebundenes Buch

4 Kundenbewertungen

Endlich: der packende vierte Band der »His Dark Materials«-Serie!
Lyra, die Heldin aus Philip Pullmans Erfolgsserie, ist nun eine junge Studentin. Doch die Abenteuer ihrer Kindheit lassen sie nicht los. Ihr Dæmon, Pantalaimon, wird Zeuge eines brutalen Mordes, der Lyra an ihrer eigenen Vergangenheit zweifeln lässt und einen tiefen Zwist zwischen ihr und Pantalaimon auslöst. Allein macht Lyra sich auf die Suche nach einer Stadt, in der Dæmonen herumgeistern sollen, und einer Wüste, die angeblich die Wahrheit über den geheimnisvollen Staub birgt. Wird Lyra das Rätsel endlich lösen…mehr

Produktbeschreibung
Endlich: der packende vierte Band der »His Dark Materials«-Serie!

Lyra, die Heldin aus Philip Pullmans Erfolgsserie, ist nun eine junge Studentin. Doch die Abenteuer ihrer Kindheit lassen sie nicht los. Ihr Dæmon, Pantalaimon, wird Zeuge eines brutalen Mordes, der Lyra an ihrer eigenen Vergangenheit zweifeln lässt und einen tiefen Zwist zwischen ihr und Pantalaimon auslöst. Allein macht Lyra sich auf die Suche nach einer Stadt, in der Dæmonen herumgeistern sollen, und einer Wüste, die angeblich die Wahrheit über den geheimnisvollen Staub birgt. Wird Lyra das Rätsel endlich lösen können?

Alle Bände der unvergleichlichen Fantasy-Serie »His Dark Materials«:

Über den wilden Fluss (Band 0)
Der Goldene Kompass (Band 1)
Das Magische Messer (Band 2)
Das Bernstein-Teleskop (Band 3)
Ans andere Ende der Welt (Band 4)
Autorenporträt
Philip Pullman wurde 1946 in Norwich, England, geboren. Er wuchs in Zimbabwe und Wales auf. Viele Jahre arbeitete er als Lehrer, bevor er sich ganz auf das Schreiben konzentrierte. Mit der »His Dark Materials«-Trilogie wurde er weltweit bekannt. Sie wurde in über 40 Sprachen übersetzt und Pullman erhielt zahlreiche Preise, darunter den Astrid-Lindgren-Gedächtnis-Preis für sein Gesamtwerk. Er lebt in Oxford.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.04.2020

Verschwörung
in der Wüste
Philip Pullmans Heldin Lyra
lernt kritisches Denken
VON NICOLAS FREUND
Ist nichts mehr als das, was es ist? Der universelle und vereinfachende Anspruch dieses Gedankens gefällt Lyra. Die Heldin von Philip Pullmans Serie „His Dark Materials“ ist in dem neuen Band „Ans andere Ende der Welt“ inzwischen 20 Jahre alt und Studentin in Oxford. Sie beschäftigt sich mit Politik und Wirtschaft, aber ärgert sich über den neuen Dekan, der gerade noch ein Pharma-Unternehmen geführt hat. Gestört wird das Studentenleben von der wissenschaftsfeindlichen, christlichen Regierung und dem Streit mit Lyras Dämon Pan, der eigentlich ihr treuester Gefährte sein sollte.
In bisher sieben Büchern hat Pullman eine fantastische Welt entworfen, die der unseren sehr ähnlich ist, sich aber in einigen Punkten unterscheidet. Menschen haben in dieser Welt alle einen sogenannten Dämon, ein Tier, das sprechen kann und sie überallhin begleitet. Regiert wird diese Welt streng christlich von dem Magisterium, was etwa so ist, als würde der Vatikan alles entscheiden. Auch deshalb ist diese Welt von den Menschen weniger durchdrungen, als man es erwarten würde, und im Verborgenen wimmelt es von Hexen, Gespenstern, Irrlichtern und anderen fantastischen Erscheinungen.
Als Pullman seine Fantasy-Reihe 1995 mit „Der goldene Kompass“ begann, sollten die Abenteuer der da noch elf Jahre alten Lyra ein Gegenentwurf zu den klassischen Romanen des Genres sein. Denn besonders die Geschichten von J. R. R. Tolkien und dem „Narnia“-Erfinder C. S. Lewis fand Pullman sexistisch, reaktionär und unreflektiert christlich. An die Stelle der Religion sollte in seinen Büchern die Wissenschaft treten, statt göttlicher Schöpfung legte er seinen Welten die Evolutionstheorie zugrunde. Fantastischem gab er trotzdem Raum und machte es zum Thema, dass die Wissenschaft oft von dogmatischen Lehren bedroht ist.
Auch in Lyras neuestem Abenteuer hat er diese Prämisse beibehalten und sogar noch ausgeweitet. In den zweifelhaften akademischen Büchern, die Lyra als Studentin liest, und einer ganzen Reihe geckenhafter Dozenten dehnt Pullman seine Kritik auf die Religionskritik selbst und das Akademische aus, wenigstens in seiner eitlen und selbstverliebten Form. Denn auch das gewohnte, beschauliche und sichere Umfeld der Universität, in dem Lyra aufgewachsen ist, kann ihr keinen vollkommenen Schutz mehr bieten, als ihr Dämon Pan zufällig einen Mord beobachtet und die beiden in eine komplexe Verschwörung um theologische und wirtschaftliche Interessensgruppen, einen unterfinanzierten Geheimdienst und eine verlorene Stadt, weit weg in Asien in der Wüste Lop Nor, hineingezogen werden. Lyra lernt, zwischen den verschiedenen, widersprüchlichen Weltanschauungen zu navigieren – und dass eben doch vieles mehr ist, als es zuerst scheinen mag. Oft ganz ohne verborgene, fantastische Welten und Wesen. Manchmal aber auch gerade wegen diesen.
Philip Pullman: Ans andere Ende der Welt. Roman. A. d. Englischen v. Antoinette Gittinger. Carlsen Verlag, Hamburg 2020. 752 Seiten, 27 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.04.2020

Wenn die Seele weiterzieht

Philip Pullman hat seine Trilogie "His Dark Materials" fortgesetzt: Mit einer Reise durch Europa auf der Suche nach dem Rosengeheimnis.

Die Trilogie "His Dark Materials", im Original zwischen 1995 und 2000 erschienen, machte ihren Autor, den Oxforder Philip Pullman, weltberühmt. Sie trug ihm schwärmerische Verehrer und die wichtigsten Auszeichnungen der Kinder- und Jugendliteratur ein, aber auch Anfeindungen seitens religiöser Organisationen.

Denn die Geschichte, angesiedelt in einer Reihe von Parallelwelten, die unserer durchaus ähnlich sind, und in einer, die unserer entspricht, erzählt von einem Abenteuerreisenden, der im äußersten Norden Forschungen durchführt, die gegen die mächtige Kirche gerichtet sind und am Ende gar in eine Revolte gegen Gott münden - jener Lord Asriel, unverkennbar ein Wiedergänger des Satans, wie ihn Milton in "Paradise Lost" geschildert hat, will es besser machen als damals der abtrünnige Engel. Tatsächlich hat Gott ihm nicht viel entgegenzusetzen. Das Magisterium dagegen, eine mächtige, weltumspannende kirchliche Organisation, bekämpft Asriel nach Kräften.

Eine zentrale Gestalt der Trilogie ist Asriels Tochter Lyra, die ohne Eltern in der Obhut von Wissenschaftlern in einem Oxforder College aufwächst. Wie alle anderen Bewohner jener Welt besitzt sie einen ständigen Begleiter in Tiergestalt, einen "Dæmon", mit dem sie sich austauscht und der nie weit von ihr getrennt sein kann, ohne dass beide, Mensch und Dæmon, unerträgliche Schmerzen leiden. Als Elfjährige entdeckt sie ihre Fähigkeit, einem mechanischen Gerät, dem sogenannten Alethiometer, Antworten auf ihre Fragen zu entlocken, und sie hört zum ersten Mal von jenem geheimnisvollen unsichtbaren "Staub", dem unklare, aber potentiell ungeheure Kräfte nachgesagt werden und den Lord Asriel mit einem speziellen fotografischen Verfahren offenbar sichtbar machen kann.

Wenn man das Konzept des Dæmons als eine Art äußerliche und materielle Seele beschreiben kann, dann stellt sich der Staub im Verlauf der Trilogie als Äquivalent zur uns geläufigen dunklen Materie heraus - allerdings, und dieser Punkt ist Pullmans Text eingeschrieben, besitzt der Staub offenbar ein Bewusstsein. Das Konzept jedenfalls des Menschen als eines Wesens, das aus toter Materie und lebendigem Geist zusammengesetzt ist, lehnt der Autor ersichtlich ab.

Letztlich beantwortet wird die in der Trilogie oft und von den unterschiedlichsten Wesen gestellte Frage, was dieser Staub nun eigentlich - in physikalischer, weltanschaulicher, religiöser Hinsicht - genau sei, in diesem Werk nicht. Zwanzig Jahre nach dem ersten Band und fünfzehn nach dem dritten veröffentlichte Pullman aber einen neuen Roman, der die Vorgeschichte der Trilogie schildert ("Über den wilden Fluss", F.A.Z. vom 3. Februar 2018), und kündigte zwei weitere an, die zehn Jahre nach deren Ende spielen - also um 1986 und um 2006. Der Titel der neuen Trilogie, die erzählerisch die alte einhüllt: "Das Buch des Staubes".

Nun ist mit "Ans andere Ende der Welt" (im Original weit treffender: "The Secret Commonwealth") der zweite Band erschienen und damit der erste, der "His Dark Materials" weiterführt. Lyra ist mittlerweile 21 Jahre alt und Studentin in Oxford. Das Magisterium, das inzwischen seine Macht erweitert und vor allem zentralisiert hat, sitzt ihr im Nacken, hat von der Polizei bis zur Universitätsverwaltung alle möglichen Institutionen unterwandert und übt seinen Terror unverblümt aus. Zugleich erreichen sie Berichte über Aufruhr in Zentralasien, der auf undurchschaubare Weise mit den Anbauflächen einer bestimmten Rosenart verknüpft ist, die wiederum mit dem Staub zu tun hat. Getragen werden die terroristischen Akte gegen die Rosenproduktion jedenfalls von einer Gruppe von Fanatikern, in denen man leicht geläufige Züge von religiösen Extremisten erkennt.

Aber neben dem Staub spielt auch das Dæmon-Konzept eine gewichtige Rolle in diesem Band. Dass es ein absolutes Tabu ist, den Dæmon eines anderen Menschen auch nur zu berühren, stand schon im allerersten Band und auch, dass es ein verabscheuungswürdiges Verbrechen sei, was eine spezielle Behörde im Magisterium Kindern zufügt, die es mechanisch von ihren Dæmonen trennt und damit in Zombies verwandelt. Die so misshandelten Kinder sterben in der Regel, während es einige wenige Erwachsene gibt, die ohne ihren Dæmon weiterleben - "ohne Angst, ohne Phantasie und ohne freien Willen", wie es im zweiten Band, dem "Magischen Messer", heißt. Und wenn sich im Fortschreiten der Reihe deutlich herausstellt, dass der Dæmon nicht etwa ein verkleinertes Abbild des jeweiligen Menschen ist, kein "Mini-Me", sondern eher sein - auch hinsichtlich des Geschlechts - Komplementärwesen, ohne das der Mensch tatsächlich nicht mehr ganz ist, dann stellt sich auch die Frage, welche Distanz oder Nähe zwischen den beiden Teilen einer Wesenheit die angemessene ist.

Für Lyra und ihren Dæmon Pantalaimon stellt sie sich schon deshalb täglich, weil Lyras Besuch im Totenreich, geschildert im dritten Band, "Das Bernsteinteleskop", tatsächlich zu einer physischen und unwiderruflichen Trennung geführt hatte. Zehn Jahre später erweist sich dies als fortdauerndes Problem: Pantalaimon und Lyra sind in einem ewigen Streit miteinander verstrickt. Eines Tages verschwindet der Dæmon, um sich nach Wittenberg zu begeben und dort einen Autor zur Rede zu stellen, dessen nihilistisches Werk er für die Entfremdung zwischen sich und Lyra verantwortlich macht. Die junge Frau wiederum macht sich auf die Suche nach ihm, gehetzt vom Magisterium mit seinen alten und neuen Feinden.

Allein die Reise durch ein verfremdetes Europa und Westasien, die beide unternehmen, verleiht dem Roman Farbigkeit und Spannung - Pullman ist ein Erzähler von Gnaden, und wie er vertraute Muster zitiert und zugleich aufbricht, wie er den Leser mit sich nimmt und ihn zugleich zu höchster Wachsamkeit auffordert, ist von raffinierter Effizienz. In Prag beispielsweise begegnet Lyra paracelsischen Umtrieben, ohne dass die Gleichsetzung ganz aufginge, weil Pullman in geradezu alchemistischer Natur unterschiedliche Erzählkeime zusammenfügt und in der tradiert unheimlichen Atmosphäre der Kleinseite ausbrütet. Souverän gebietet er über die Mythen an Lyras Wegesrand ebenso wie über die Ideengeschichte Europas, nur dass dieser Hintergrund nie die Lust am Erzählen überformt.

Wer Fantasy schreibt und Parallelwelten ersinnt, sagt Pullman im Gespräch mit dieser Zeitung, setzt einen Filter vor die Kameralinse: "Sie lässt dann manche Wellenlängen des Lichts durch und blockiert andere. So sieht man manche Dinge, die durchaus in der Welt sind, aber nicht wahrgenommen werden, weil die Welt so komplex ist. Mit dem Filter der Fantasy werden sie sichtbar."

Auf "Ans andere Ende der Welt" angewendet, hieße das: Den Blick auf totalitäre Tendenzen, begründet mit Ideen und durchgesetzt mit aller Härte, schärft ein solcher Filter, der Zusammenhänge zwischen verschiedenen Stadien des Bewusstseins aufzeigt, die mit der An- oder Abwesenheit eines Dæmons verbunden sind, vom Unglück der freiwilligen Trennung in der Entfremdung bis zur Katastrophe der gewaltsamen Entfernung, wie es Lyra unter den Ausgestoßenen in Kleinasien erlebt. Dass Menschen gezwungenermaßen ihre Dæmonen verkaufen, ist ein einprägsames Bild. Und reicht weit über diesen Roman hinaus.

TILMAN SPRECKELSEN.

Philip Pullman: "Ans andere Ende der Welt". Roman.

Aus dem Englischen von Antoinette Gittinger. Carlsen Verlag, Hamburg 2020. 752 S., geb., 27,- [Euro]. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
"Für Fans der Trilogie ist dieses Buch ein Muss [...] sie werden es mit Vergnügen lesen!" Stephan Kockmann Datenstrand.de 20230106