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Wer hat schon einmal einen Löwen gesehen, der seiner Beute eine Grube gräbt? Wie ist es möglich, mit einem Netz aus Luftblasen Fische zu fangen? Und warum ist der Steinadler ein echter Panzerknacker? In diesem Buch geben sich zehn Meister der Jagd ein Stelldichein. Vom heimischen Hermelin, das seine Beute in einen tödlichen Tanz verwickelt, bis zur exotischen Bolaspinne, die eine wahre Schützenkönigin ist. Die atmosphärischen Illustrationen und die großen, in alle Richtungen öffnenden Aufklappseiten lassen uns eintauchen in die faszinierende Welt des Fressen und- gefressen-Werdens.

Produktbeschreibung
Wer hat schon einmal einen Löwen gesehen, der seiner Beute eine Grube gräbt? Wie ist es möglich, mit einem Netz aus Luftblasen Fische zu fangen? Und warum ist der Steinadler ein echter Panzerknacker? In diesem Buch geben sich zehn Meister der Jagd ein Stelldichein. Vom heimischen Hermelin, das seine Beute in einen tödlichen Tanz verwickelt, bis zur exotischen Bolaspinne, die eine wahre Schützenkönigin ist. Die atmosphärischen Illustrationen und die großen, in alle Richtungen öffnenden Aufklappseiten lassen uns eintauchen in die faszinierende Welt des Fressen und- gefressen-Werdens.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.02.2019

Beute machen
Die Jagdtechniken der Tiere
Der Schützenfisch sieht fast so gutmütig aus wie ein Karpfen. Er hat einen dicken, hohen Rücken und große Augen, mit denen er auch das wahrnimmt, was sich über der Wasseroberfläche tut. Auf seinem Schuppenkleid trägt er Streifen. Zur Tarnung. So erkennt ihn seine Beute nicht und bleibt ahnungslos auf ihrem Blütenblatt sitzen, wenn er ums Eck schwimmt. Aber dann! Der Schützenfisch kann sein Maul als Waffe verwenden. Er schießt mit einem Wasserstrahl genau auf das Insekt, das es sich auf einer Pflanze gemütlich gemacht hat. Das Beutetier plumpst aufs Wasser – und der Schützenfisch schnappt zu. Von wegen gutmütig.
„Das Tierreich ist kein Ponyhof“, heißt es zu Beginn des ungewöhnlichen Bilderbuchs „Tierisch tödlich“, in dem der Autor Markus Bennemann und die Illustratorin Janine Czichy „Die raffiniertesten Jagdtricks in der Natur“ zeigen. Ungewöhnlich ist das Buch, weil es Kinder mit den Brutalitäten konfrontiert, mit denen fleischfressende Tiere Beute machen. Dass Blut fließt und das Opfer leidend wie zu einem letzten Hilferuf das Mäulchen aufreißt, wenn sich zum Beispiel ein Hermelin im Genick eines Kaninchens festbeißt, wird der jungen Leserschaft keineswegs vorenthalten. Allerdings zeichnet Janine Czichy trotz allem diskret genug, um Albträumen oder seelischen Schäden vorzubeugen.
Das Fressen und Gefressenwerden zu beobachten hat durchaus seinen Reiz für Kinder. Und als behütendes Elternteil kann man sich beim Durchblättern ertappen, dass man dem Nachwuchs solche Geschichten immer gern erspart hat und lieber aus dem Hotzenplotz vorlas – der war schon böse genug. Dabei sind Kinder für diese realen Sensationen durchaus empfänglich. Je schauderhafter, desto prickelnder: Schau dir die Spinnenschwanzviper an, wie sie Vögel anlockt mit ihrem Schwanz. Kein Wunder, dass jede Steinlerche darauf reinfällt – der Schwanz der Schlange sieht einem Insekt täuschend ähnlich. Setzt sich der Vogel drauf, um sich die Beute einzuverleiben, schnappt die Viper zu. Das war’s mit dem Vogel.
Die Natur schreibt bizarre Geschichten. Von Füchsen heißt es, dass sie Igel auf perfideste Weise überlisten: Igelt sich das Stacheltier ein, um den Angreifer abzuwehren, rollt der Fuchs es ins Wasser – oder pinkelt es an. Dafür hatten Bennemann und Czichy diesmal keinen Platz. Fortsetzung folgt hoffentlich.
RUDOLF NEUMAIER
Markus Bennemann, Janine Czichy: Tierisch tödlich. Die raffiniertesten Jagdtricks der Natur. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2019. 64 Seiten, 20 Euro.
Illustration aus Markus Bennemann, Janine Czichy: Tierisch tödlich
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