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Irrlichternd zwischen Erinnerungen und verwirrender Gegenwart versucht die achtzigjährige Opernsängerin Helene Billerbeck, ihren Alltag zu meistern. Doch Nachbarin Maike hat eine beunruhigende Ahnung und zieht Helenes eigenbrötlerischen Sohn Ole ins Vertrauen. Dieser bringt seinen Freund Mourad, einen jungen iranischen Geflüchteten, im Haus der Mutter unter und bittet ihn, sich um sie zu kümmern. Mit seiner Hilfsbereitschaft und den stimmungsvollen Erzählungen über seine Heimat und Träume gewinnt Mourad die Sympathien von Helene, Maike und der Postfrau Irma. Doch um sein Bleiberecht muss er…mehr

Produktbeschreibung
Irrlichternd zwischen Erinnerungen und verwirrender Gegenwart versucht die achtzigjährige Opernsängerin Helene Billerbeck, ihren Alltag zu meistern. Doch Nachbarin Maike hat eine beunruhigende Ahnung und zieht Helenes eigenbrötlerischen Sohn Ole ins Vertrauen. Dieser bringt seinen Freund Mourad, einen jungen iranischen Geflüchteten, im Haus der Mutter unter und bittet ihn, sich um sie zu kümmern. Mit seiner Hilfsbereitschaft und den stimmungsvollen Erzählungen über seine Heimat und Träume gewinnt Mourad die Sympathien von Helene, Maike und der Postfrau Irma. Doch um sein Bleiberecht muss er kämpfen. Seine Hoffnung, durch Ole Unterstützung zu erfahren, wird mehr und mehr enttäuscht. Als schließlich auch noch Helenes Smaragdring verschwindet, glaubt Mourad, unter Verdacht zu stehen ... Jörn van Hall eröffnet in seinem Debüt Perspektiven auf Verlusterfahrungen: den Verlust von Heimat und das Schwinden der Erinnerungen. Dabei trifft er mit genauester Seelenerkundung, präziser Beschreibung deutscher Wirklichkeit und staunenswerter Sprachkunst einen Ton, der lange nachklingt.
Autorenporträt
Jörn van Hall, 1970 geboren, lebt als Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer in Berlin und Mecklenburg. Nach Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften in Hannover und Berlin sowie des Referendariats am Berliner Landgericht ging er 2000 nach London und arbeitete dort als Editor für den Juristischen Verlag Legalease Ltd. Von 2007 bis 2021 war er im deutschen Verlagswesen tätig, zuletzt als Verlagsleiter in Berlin. Kuratorisch betreut er Projekte insbesondere zu Kunst- und Kulturthemen mit Bezug zum Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik. Website: joern-van-hall.de
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensent Marko Martin kann diesen schmalen Debütroman von Jörn Hall kaum genug loben. Die Geschichte um den schwulen aus dem Iran geflüchteten Mourad, der in einem norddeutschen Dorf nicht nur auf eine an Demenz erkrankte Opernsängerin, sondern auch auf allerhand Ressentiments trifft, mag vorhersehbar klingen. Ist sie aber nicht, verspricht der Kritiker. Denn der Autor verzichtet nicht nur auf Pathos und Klischees, sondern überrascht den Kritiker sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Und so erfährt Martin fast nebenbei, dass Mourads Eltern mit dem Mullah-Regime verbandelt waren oder dass der Ehemann der Opernsängerin, der nach dem NS-Massenmörder Hans Frank benannt wurde, Selbstmord beging. Aber auch wie Hall von der Verfolgung Homosexueller im Iran und der Homophobie in deutschen Behörden erzählt, beeindruckt den Kritiker. Eine Geschichte, die Martin nicht so schnell vergessen wird.

© Perlentaucher Medien GmbH