Críticas:
»Die Historikerin Anke Quast, Jahrgang 1965, untersucht Ursprünge und Entwicklung der jüdischen Gemeinden im Raum Hannover seit 1945. In der niedersächsischen Landeshauptstadt trafen unterschiedliche Quellströme jüdischer Nachkriegsgemeinden zusammen: Auf der einen Seite Überlebende der Konzentrations- und Zwangsarbeiterlager, darunter viele Polen, die sich im »Jüdischen Komitee« organisierten, andererseits Juden deutscher Herkunft, die sich zur »Jüdischen Gemeinde Hannover« bekannten. (...) Weitere Schwerpunkte der quellennahen, dennoch aber gut lesbaren Darstellung bilden der Aufbau jüdischer Selbsthifeorganisationen, die Problematik zwischen Bleiben und Auswandern sowie das spannungsreiche Verhältnis zur britischen Militärregierun, zu deutschen Behörden und zur christlichen Bevölkerung. (...) Anke Quast hat mit ihrer Untersuchung einen über den regionalen Bezugsrahmen hinausgehenden grundlegenden und zugleich wegweisenden Beitrag zur deutsch-jüdischen Nachkriegsgeschichte geliefert.« (Hans-Jürgen Döscher, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
»Die Untersuchung bietet trotz einiger Längen aufgrund der breiten Quellenbasis eine facettenreiche und sehr dicht am Geschehen vor Ort oreintierte Darstellung, die gerade im Hinblick auf die durch den Zuzug aus Russland entstandene derzeitige Umbruchphase wertvolle Perspektiven für den schierigen Weg jüdischen Lebens in Hannover bietet.« (Thomas Bardelle, Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte)
»Quast gelingt es, die komplizierte und konfliktreiche Entwicklung jüdischen Gemeindelebens am Beispiel Hannovers detailliert und kenntnisreich darzustellen.« (Brigitte Meier, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft)
Reseña del editor:
Das Grauen von Holocaust und Verfolgung prägte für die überlebenden Juden das Leben auch nach der Befreiung maßgeblich. Das schiere Überleben bedeutete einen ungewissen Neuanfang in vielerlei Hinsicht. Anke Quast beschreibt die jüdische Nachkriegsentwicklung in Niedersachsen am Beispiel Hannovers, wo es zunächst zwei Gruppierungen gab: Das Jüdische Komitee, in dem die 'Displaced Persons' (meist aus Polen stammende Juden) organisiert waren, und die Jüdische Gemeinde Hannover, in der sich zumeist Juden deutscher Herkunft zusammenfanden. Angefangen mit dem Aufbau eines Netzwerkes zur Hilfe und Selbsthilfe, geht die Studie auf die inneren und äußeren Konflikte der Gemeinden ein, stellt die Problematik von Bleiben oder Auswandern dar und zeichnet das spannungsreiche Verhältnis zur britischen Besatzung, zur deutschen Bevölkerung und den Behörden nach. Weiterhin wird die Frage der »Wiedergutmachung« diskutiert. Die Problematik eines Wiederaufbaus jüdischen Lebens auf deutschem Boden wird unter anderem daran deutlich, daß erst im Jahr 1963 mit dem Synagogenbau eine sichtbare Etablierung der schließlich vereinigten jüdischen Gemeinden stattgefunden hat.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.