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Was macht den Erfolg für Spitzenkandidaten? Aktuelle Analysen im Wahljahr 2002!
Führt Personalisierung zum Wahlerfolg? Orientieren sich Wähler bei ihrer Stimmabgabe zunehmend an Spitzenkandidaten? Anhand welcher Eigenschaften beurteilen sie Spitzenpolitiker? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer empirischen Untersuchung zu Personalisierung in Deutschland, Großbritannien und den USA zwischen 1960 und 2000.

Produktbeschreibung
Was macht den Erfolg für Spitzenkandidaten?
Aktuelle Analysen im Wahljahr 2002!
Führt Personalisierung zum Wahlerfolg? Orientieren sich Wähler bei ihrer Stimmabgabe zunehmend an Spitzenkandidaten? Anhand welcher Eigenschaften beurteilen sie Spitzenpolitiker? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer empirischen Untersuchung zu Personalisierung in Deutschland, Großbritannien und den USA zwischen 1960 und 2000.
Autorenporträt
Dr. Frank Brettschneider ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Augsburg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.05.2003

Qual der Wahl

DIE SPITZENKANDIDATEN können Trends etwas verbessern oder etwas abschwächen. Dabei dürfen - wie Frank Brettschneider zeigt - die Parteien nicht unterschätzt werden; ihrer soliden Arbeit am Image kommt nach wie vor erhebliche Bedeutung zu. Die Inszenierung von kurzfristigem Wahltheater wirkt dagegen nur begrenzt. Parteien und Kandidaten stehen für die - hoffentlich richtigen - Themen. Daher wäre es illusorisch, nur und allein auf Spitzenkandidaten zu setzen. Wann punktet ein Kandidat zusätzlich? Wenn ihm mehr als seiner eigenen Partei Lösungskompetenzen zugetraut und dadurch auch parteilich schwach oder sogar ungebundene Wähler angezogen werden. Leadership (Führungsstärke, Tatkraft, Entscheidungsfreude) und Integrität (Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, Verantwortungsbewußtsein) zählen viel. Wie wichtig sind darüber hinaus persönliche Eigenschaften wie Aussehen, Alter, Herkunft, Charme, Ausstrahlung - entsprechend der Annahme, daß sich die Amerikanisierung und Personalisierung von Wahlkämpfen längst durchgesetzt habe? In den Vereinigten Staaten fallen allenfalls zehn bis fünfzehn Prozent der Nennungen auf die "persönliche Dimension" des Kandidaten. Dagegen stehen Leadership-Qualitäten hoch im Kurs, höher noch als die Themenkompetenz. Spitzenkandidaten spielen immer dann eine größere Rolle, wenn die bei den Wahlkämpfen eigentlich viel wichtigeren Parteien sich nur gering unterscheiden oder wenn die Kandidaten selbst mit einem sehr unterschiedlichen Profil wahrgenommen werden. Richtig an der Personalisierungsthese ist, daß die Medienberichterstattung - vor allem das Fernsehen - glaubt, den Konsumenten Personen-Häppchen servieren zu müssen. Entsprechend kam es zur Etablierung von war rooms für fernsehgerechte Wahlschlachten. Das Fernsehen verstärkte mithin die kandidatenzentrierte Politikvermittlung und wies daneben den Medienberatern der Spitzenkandidaten neue Aufgaben zu. Das Wählerverhalten ist jedoch - so Brettschneider - nicht personalisiert in dem Sinne, daß unpolitische Persönlichkeitsmerkmale wie Aussehen, Charme und Ausstrahlung allein und für sich genommen eine herausragende Rolle spielen, obwohl dies oft vermutet wird. Die Wähler entscheiden durchaus politisch. Ob sie dafür genügend oder gut informiert waren, steht auf einem anderen Blatt. (Frank Brettschneider: Spitzenkandidaten und Wahlerfolg. Personalisierung - Kompetenz - Parteien. Ein internationaler Vergleich. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2002. 256 Seiten, 29,90 [Euro].)

TILMAN MAYER

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Offensichtlich mit Gewinn hat Rezensent Tilman Mayer die nun vorliegende Untersuchung über "Spitzenkandidaten und Wahlerfolg" von Frank Brettschneider gelesen. Schließlich weiß er nun, dass Spitzenkandidaten die Trends etwas verbessern oder etwas abschwächen können. Allerdings zeige Brettschneider auch, dass die Parteien nicht unterschätzt werden dürfen. Ihrer soliden Arbeit am Image komme nach wie vor erhebliche Bedeutung zu, schreibt Mayer, denn die Inszenierung von kurzfristigem Wahltheater wirke nur begrenzt. Wie Mayer weiter berichtet, sind Leadership (Führungsstärke, Tatkraft, Entscheidungsfreude) und Integrität (Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein) des Spitzenkandidaten von enormer Bedeutung; auch persönliche Eigenschaften spielen eine Rolle. Für Brettschneider, referiert Mayer, ist das Wählerverhalten nicht, wie oft vermutet, personalisiert in dem Sinne, "dass unpolitische Persönlichkeitsmerkmale wie Aussehen, Charme und Ausstrahlung allein und für sich genommen eine herausragende Rolle spielen". Die Entscheidung der Wähler sei durchaus politisch.

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