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Die Studien entwerfen ein neues Bild der historischen deutschen Studentensprache, indem sie authentische In-group-Texte, wie Lieder, Stammbuch-Memorabilien, Briefe und Komments, daneben aber auch Vernehmungsprotokolle und andere universitäre Aktenstücke heranziehen und diese funktional im Kontext der studentisch-akademischen Lebensform interpretieren. Die Schwerpunkte der Analysen liegen einmal auf den gruppensprachlichen Charakteristika einzelner Texttypen, zum andern auf interaktionalen Mustern, die der Regulierung der Beziehungen in der Gruppe dienten, wie 'Beleidigung und Ehrenwahrung'…mehr

Produktbeschreibung
Die Studien entwerfen ein neues Bild der historischen deutschen Studentensprache, indem sie authentische In-group-Texte, wie Lieder, Stammbuch-Memorabilien, Briefe und Komments, daneben aber auch Vernehmungsprotokolle und andere universitäre Aktenstücke heranziehen und diese funktional im Kontext der studentisch-akademischen Lebensform interpretieren. Die Schwerpunkte der Analysen liegen einmal auf den gruppensprachlichen Charakteristika einzelner Texttypen, zum andern auf interaktionalen Mustern, die der Regulierung der Beziehungen in der Gruppe dienten, wie 'Beleidigung und Ehrenwahrung' oder 'Brüderschaft trinken'. Dabei wird auch das Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit unter verschiedenen Aspekten beleuchtet. Theoretisch-methodisch kommen Sprachhandlungs- und Gesprächsanalyse, Textsorten- und Variationslinguistik sowie Sprachstilistik zum Einsatz. Zentrale Kategorien sind 'Interaktionsmuster', 'Praktik', 'Interaktionsroutine' und 'Interaktionsmodell', die Ludwig Wittgensteins Begriff des 'Sprachspiels' nahestehen, hier aber handlungstheoretisch präzisiert und konkret erprobt werden. Insgesamt versteht sich die Arbeit als Beitrag zu einer pragmatisch ausgerichteten Sprachgeschichtsforschung.
Autorenporträt
Georg Objartel, Hamburg, Germany.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Matthias Heine lernt allerhand mit diesem Kompendium des Germanisten Georg Objartels. Die Sprache der Burschen, also Studenten und ihr Nachwirken bis heute kann ihm der Autor lebendig und nachvollziehbar darstellen. Die Formen studentischer Kommunikation in Trinkspielen, Liedern und Beschimpfungen erinnern ihn zuweilen an Rap. Der Sinn der Studentensprache liegt für Heine in der Abgrenzung zu bürgerlichen Sprachformen. Wie produktiv und vielgestaltig sie war, erfährt er aus dieser Lektüre, wenn er Wörtern wie krass, fidel oder Canaille wiederbegegnet.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Es lässt sich zusammenfassen: Die vorliegenden Aufsätze und Dokumente bieten einen vorbildlich erarbeiteten Einblick in die Sprachgeschichte das 18. und 19. Jahrhunderts. Die Lektüre dieses Bandes darf über alle fachlichen Schranken hinweg jedem Leser empfohlen werden, der sich mit der Kultur des 18. und 19. Jahrhundert auseinandersetzten möchte."
Lars Kaminski in: DAS ACHTZEHNTE JAHRHUNDERT - Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts 41/1 (2017), 155-158

"Die Pionierleistungen des Autors an der Schnittstelle zwischen Germanistik und Universitätsgeschichtsforschung sind ebenso hoch zu würdigen wie die Fülle der instruktiven Beobachtungen."
Bernhard Homa in: IFB -Informationsmittel für Bibliotheken 26/3 (2018), http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=9225