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In Mary Millers Erzählungen suchen junge Frauen genau an den falschen Orten nach Liebe. "Komischer Deprimismus, das ist die Formel dieser Geschichten." Volker Weidermann, Der Spiegel
Sie sind gierig nach romantischen Gefühlen, aber gefangen in Zeiten pornografischer Abgeklärtheit. Sie haben keine Ahnung, was sie mit ihrem Leben anstellen sollen, und sorgen sich um ihr Gewicht und wie sie in weißen Bikinis aussehen. Sie treffen ständig schlechte Entscheidungen und sind sich selbst ihr schlimmster Feind. Die orientierungslosen jungen Frauen in "Always Happy Hour" verbringen ihre besten Jahre…mehr

Produktbeschreibung
In Mary Millers Erzählungen suchen junge Frauen genau an den falschen Orten nach Liebe. "Komischer Deprimismus, das ist die Formel dieser Geschichten." Volker Weidermann, Der Spiegel

Sie sind gierig nach romantischen Gefühlen, aber gefangen in Zeiten pornografischer Abgeklärtheit. Sie haben keine Ahnung, was sie mit ihrem Leben anstellen sollen, und sorgen sich um ihr Gewicht und wie sie in weißen Bikinis aussehen. Sie treffen ständig schlechte Entscheidungen und sind sich selbst ihr schlimmster Feind. Die orientierungslosen jungen Frauen in "Always Happy Hour" verbringen ihre besten Jahre in Shopping Malls, Drogerien, Karaoke-Bars und Fast-Food-Restaurants, wo sie zu viel Alkohol trinken und komplizierte Gespräche über Essen führen. So damit beschäftigt, irgendwelchen Männern zu gefallen, merken sie gar nicht, wie egal ihnen diese Männer eigentlich sind. Mary Miller beschreibt eine atemlose Gegenwart, die keine Zukunft kennt.
Autorenporträt
Mary Miller, geboren 1977, wuchs in Jackson, Mississippi auf. Sie studierte Literatur an der University of Texas und lebt heute mit Hund und Partner als Autorin in Oxford, Mississippi. Zuletzt erschienen von Mary Miller in deutscher Übersetzung der Roman "Süßer König Jesus" und der Erzählungsband "Big World".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensentin Lara Sielmann wäre mit einer einzelnen Erzählung aus "Always Happy Hour" sehr zufrieden gewesen - humorvoll, lässig, teils herrlich zynisch bieten Mary Millers Geschichten durchaus gute Unterhaltung. Im Verbund jedoch langweilen die Texte eher. Die Frauen, von denen Miller erzählt, unterscheiden sich nämlich kaum - immer handelt es sich um weiße, heterosexuelle Mittelschichtlerinnen mit denselben Problemen. Worin diese Probleme genau bestehen, lässt sich schwer greifen, und genau darin scheint die Krux zu liegen: Es ist eine innere Leere, die diese Frauen quält. Von außen, so Sielmann, mögen sie erfolgreich und selbstbestimmt aussehen: Sie haben gute Jobs, Geld, Männer, Freundinnen und nehmen sich, was sie wollen. Doch all das ist eben nur Staffage jenes "vermeintlich richtigen Lebens", das die Protagonistinnen kaum in Frage stellen und dennoch daran leiden, erklärt Sielmann. Ihrer Frustration begegnen sie dann mit Medikamenten, Alkohol und Affären, was teilweise amüsant zu lesen ist, aber eben schnell ermüdet, fährt Sielmann fort. Abgesehen davon ärgert sich die Rezensentin über die Übersetzung - Offenbar hat man es nicht für nötig befunden hat, das lediglich in Anführungszeichen gesetzte "N-Wort" irgendwie zu kommentieren, meint sie.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Mary Miller ist ziemlich gut darin, auf humorvolle Art von verlorenen Figuren zu erzählen, von Figuren, die ganz genau wissen, dass sie schon viel zu lang in einem Leben stecken, das keine Erfüllung mit sich bringt." Marie Schoeß, NDR Kultur, 07.06.2021

"Die Schwere des 'trostlosen Mittelmäßigen' und 'nichtigen Kleinkrams', die sich bei Flaubert dumpf und grau voranschiebt - bei Miller wird sie ganz leicht und hell, ja grell. Ihre Geschichten, die auf Dialog und Handlung weitgehend verzichten, offenbaren sich als glänzendes Mosaik unerträglicher Alltäglichkeiten. Mary Miller aktualisiert nicht nur Flaubert, sie schreibt sich in die Tradition eines weiblichen Changierens zwischen Indifferenz und Koketterie einer Irmgard Keun, Judith Hermann und Ottessa Moshfegh ein. Wären da nicht leise Gegenwartsmarker wie Instagram-Hashtags oder die Serien 'Girls' und 'The Office', das Buch könnte aus einer vergangenen Zeit stammen, so allgemeingültig schwebt es über dem Jetzt." Marie-Luise Goldmann, Literarische Welt, 07.08.2021

"Sie hat ein feines Gespür für die diskursiven Schwingungen, die sie im banalen Alltag einfacher Amerikanerinnen (und Amerikaner) ausmachen kann ... Und immer geht es um Frauen, die nicht unbedingt zur Mittelschicht gehören, und Miller beweist bis in die popkulturellen Zeichen und Produkte hinein durchgehend Klassenbewusstsein. Ohne allerdings in die Analyse zu gehen - oder irgendwelche Exit-Optionen zu fantasieren. Insofern ist 'Always Happy Hour' sehr amerikanisch: Es ist gut erzählt. Es hält sich dicht an die Realität. Es hat ein Sensorium für Gefühle. Es ist kurz gehalten und verzichtet auf Überbau, Ausblick, Experiment." René Hamann, Die Tageszeitung, 14.08.2021

"Mary Millers Storys haben eine gewisse Atemlosigkeit, auch wenn eigentlich nichts Großes passiert ... Auch in 'Big World' brachte Mary Miller wie nun in 'Always Happy Hour' einen oft emotionslosen Blick auf eine Welt - voller Trucks, Rausch und Blowjobs - zum Ausdruck, der stets der seiner Figuren ist und der niemals urteilt. Mary Miller ist definitiv eine der interessantesten jungen US-Autorinnen." Eva Umbauer, ORF FM4, 17.07.2021

"Stories, die süchtig machen." Wolf Ebersberger, Nürnberger Zeitung, 19.06.2021

"Auf lakonische Art knallhart schreibt Mary Miller von Frauen, denen es nicht mehr gelingt, Fuß zu fassen in dieser Welt. Heillos." Ingrid Mylo, Badische Zeitung, 19.06.2021

"Eine selbstironische, traurig-schöne Skizze vielleicht nur scheinbar verlorener Frauen." Die Presse, 26.06.2021
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