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Bisher kannte man nur die Fassung des »Doppelgängers«, die Dostojewski 20 Jahre nach Erscheinen gekürzt und geglättet hat. Doch wie surreal und komisch der junge Autor ursprünglich die Geschichte des Beamten, der von seinem Doppelgänger in den Wahnsinn getrieben wird, erzählt - das kann man erst jetzt lesen!
Petersburg, Mitte des 19. Jahrhunderts. Titularrat Jakow Petrowitsch Goljadkin will nie etwas falsch machen - trotzdem (oder gerade deshalb?) kommt er beruflich nicht voran. Auch bei Frauen hat er keinen Erfolg - seine Liebe zu Klara Olsufjewna, der Tochter eines einflussreichen
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Produktbeschreibung
Bisher kannte man nur die Fassung des »Doppelgängers«, die Dostojewski 20 Jahre nach Erscheinen gekürzt und geglättet hat. Doch wie surreal und komisch der junge Autor ursprünglich die Geschichte des Beamten, der von seinem Doppelgänger in den Wahnsinn getrieben wird, erzählt - das kann man erst jetzt lesen!

Petersburg, Mitte des 19. Jahrhunderts. Titularrat Jakow Petrowitsch Goljadkin will nie etwas falsch machen - trotzdem (oder gerade deshalb?) kommt er beruflich nicht voran. Auch bei Frauen hat er keinen Erfolg - seine Liebe zu Klara Olsufjewna, der Tochter eines einflussreichen Staatsrats, die er vor einer vermeintlichen Zwangsheirat retten will, bleibt ohne Erwiderung und spielt sich hauptsächlich in seiner Fantasie ab. Sein Leben ändert sich abrupt, als er während eines nächtlichen Spaziergangs auf seinen Doppelgänger trifft. Wer ist diese Person, die Goljadkin äußerlich aufs Haar gleicht und plötzlich auch in seiner Wohnung auf ihn wartet?

Goljadkins anfängliche Versuche, sich mit dem Mann zu verbrüdern, bleiben erfolglos. Der Doppelgänger drängt sich gar als eine bessere Version seiner selbst in sein Leben: An Goljadkins Arbeitsplatz erweist er sich als selbstbewusster und erfolgreicher und heimst das Lob des Vorgesetzten ein. Es beginnt ein grotesker Konkurrenzkampf.

Vom Verfolgungswahn getrieben, verliert Goljadkin mehr und mehr den Sinn für Realität - bis auch der Leser sich fragen muss: Wer ist das Original, und wer bloß der Nachahmer?
Autorenporträt
Alexander Nitzberg gehört zu den wichtigsten Übersetzern u.a. aus dem Russischen. Er hat mit seinen Gedichten und Übertragungen russischer und englischer Klassiker wie Daniil Charms und Edmund Spenser auf sich aufmerksam gemacht und sorgte zuletzt mit seinen Neuübersetzungen von Bulgakows Meister und Margarita und Das hündische Herz sowie Sawinkows Das fahle Pferd und Das schwarze Pferd für Furore. 2019 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für literarisches Übersetzen. Zuletzt erschien Bulgakows Die weiße Garde in einer Neuübersetzung Nitzbergs bei Galiani Berlin (2018). Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881), hatte bereits mit seinem ersten Roman Arme Leute 1846 großen Erfolg, im selben Jahr noch veröffentlichte er den Doppelgänger. Ein Meilenstein der grotesken Literatur, der den Wahnsinn seines Protagonisten bis in die sprachlichen Strukturen nachahmt, der von der zeitgenössischen Kritik aber verschmäht wurde. Zwanzig Jahre später schrieb Dostojewski das Buch um. Nun macht Alexander Nitzberg die Erstfassung wieder zugänglich.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Christiane Pöhlmann empfiehlt Fjodor Dostojewskis "Doppelgänger". Wobei Alexander Nitzbergs Übersetzung der Urfassung nicht unbedingt ausschlaggebend ist für ihre Empfehlung. Vor allem zeigt sich Dostojewski in diesem kleinen  Roman als großer Sprachkomiker, meint sie. Außerdem sei der Text mit dem Doppelgängermotiv wunderbar anschlussfähig an unsere Ära der "digitalen Identitätsvermehrung". Was Nitzbergs Leistung angeht, ist Pöhlmann zwiegespalten. Das Tempo hält er gut, findet sie, aber mitunter übertüncht die Sprachverliebtheit des Übersetzers den Inhalt. Die älteren Fassungen von Röhl und Rahsin scheinen Pöhlmann jedenfalls noch nicht überholt.

© Perlentaucher Medien GmbH
Dostojewski experimentierte mit Sprache und Wahn in dieser Groteske, die Alexander Nitzberg jetzt kongenial ins Deutsche übertragen und zum herrlichen Lesevergnügen gemacht hat. Bernd Noack nordbayern.de 20210906