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Sie verdammen die MeToo-Bewegung als bigottes Kunstprodukt aus Hollywood, bezeichnen Schwangerschaftsabbrüche als Mord und verteidigen die traditionelle Rollenverteilung als Option echter Freiheit: Konservative Frauen sind in den USA zu einem Machtfaktor geworden. Und sie sind fest entschlossen, das Land nach ihren Vorstellungen zu verändern. Am liebsten aus dem Weißen Haus heraus. Dieses Buch gibt Einblicke in eine Bewegung, die die Zukunft der USA für Jahrzehnte beeinflussen wird.
»Annett Meiritz und Juliane Schäuble öffnen durch ihr Buch und ihre Recherchen vor Ort eine Tür in eine Welt,
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Produktbeschreibung
Sie verdammen die MeToo-Bewegung als bigottes Kunstprodukt aus Hollywood, bezeichnen Schwangerschaftsabbrüche als Mord und verteidigen die traditionelle Rollenverteilung als Option echter Freiheit: Konservative Frauen sind in den USA zu einem Machtfaktor geworden. Und sie sind fest entschlossen, das Land nach ihren Vorstellungen zu verändern. Am liebsten aus dem Weißen Haus heraus. Dieses Buch gibt Einblicke in eine Bewegung, die die Zukunft der USA für Jahrzehnte beeinflussen wird.

»Annett Meiritz und Juliane Schäuble öffnen durch ihr Buch und ihre Recherchen vor Ort eine Tür in eine Welt, die in Deutschland bislang kaum beleuchtet worden ist.« Katharina Hamberger, Deutschlandfunk

»Ein Must-Read für alle, die die massiven Veränderungen begreifen wollen, die sich sowohl in den USA als auch in Deutschland abspielen.«
John Kornblum, ehemaliger US-Botschafter in Deutschland

Autorenporträt
Annett Meiritz, geboren 1982, ist seit 2017 USA-Korrespondentin für das  Handelsblatt. Sie ist Stipendiatin des Transatlantik-Programms Arthur F. Burns und Young Leader der Atlantik-Brücke. Nach dem Studium der Geschichte und Medienwissenschaften absolvierte sie die Berliner Journalisten-Schule. Danach arbeitete sie u.a. als politische Korrespondentin im Hauptstadtbüro von Spiegel Online. Juliane Schäuble, geboren 1976, ist seit 2018 USA-Korrespondentin für den Tagesspiegel. Ihre ersten Amerika-Erfahrungen machte sie in einer Highschool im ländlichen Texas, später studierte sie ein Semester "Amerikanische Außenpolitik" an der American University in Washington, D.C. Sie ist Young Leader der Atlantik-Brücke. Nach einem Studium der Politikwissenschaften kam sie zum Tagesspiegel, wo sie volontierte und zuletzt die Politikredaktion leitete.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Tatjana Heid bekommt mit diesem Buch über konservative amerikanische Politikerinnen Einblicke in eine für sie unvorstellbare Welt. Was ihr die beiden USA-Korrespondentinnen Annett Meiritz und Juliane Schäuble hier an Radikalität und Schrillheit präsentieren, wenn sie die radikalisierten Politstars der republikanischen Partei porträtieren, dann wird der Rezensentin ganz flau. Aber sie ahnt auch, dass sich hier Kräfte sammeln, die man nicht unterschätzen darf und die aus den üblichen Klischee ausbrechen: Nicht alle sind alt und weiß, betont Heid, die Frauen der religiösen Rechten sind auch jung und schwarz oder lateinamerikanisch.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.11.2022

Die Hardlinerinnen
Annett Meiritz und Juliane Schäuble spüren Nationalistinnen, Waffenfanatikerinnen oder Verschwörungserzählerinnen in den USA nach und erkennen einen Trend zu weiblichem Rechtsaußentum
Da wäre Winsome Sears, Einwanderin aus Jamaika, ehemalige Betreiberin einer Obdachlosenunterkunft, seit Januar 2022 Republikanische Vize-Gouverneurin von Virginia und somit die erste Schwarze in diesem Amt. Oder Lauren Boebert, Kommunikationschefin im rechten „Freedom Caucus“ der Republikanischen Fraktion, und ihre Kollegin, die Verschwörungsfantastin Marjorie Taylor Greene. Oder Kimberly Fletcher, Präsidentin der „Moms for America“ und involviert in den Mob-Angriff auf das Kapitol am 6. Januar 2021. Da wäre Stacy Langton, Wortführerin der „School Board Mums“, die mit den „Mama Warriors“ gegen Lehrpläne, Maskenmandate, Impfungen und virtuellen Unterricht aufbegehren. Oder die „Women for America First“, ein Pro-Trump-Komitee der früheren Tea-Party-Aktivistin Amy Kremer. Tiefkonservative wie Trumps UN-Botschafterin Nikki Haley oder die Verfassungsrichterin Amy Coney Barrett, die das Abtreibungsverbot ­mitermöglichte. Oder auch die „Mama Grizzlies“, waffentragende Beschützerinnen ihrer Familien. Und viele mehr.
Ihre Herkunft mag so verschieden sein wie ihre Profession, was all diese konservativen Amerikanerinnen aber eint, ist ihr Gegenentwurf zu einem „progressiven Feminismus“, den die Linken-Ikone der Demokraten, Alexandria Ocasio-Cortez, vertritt oder Vizepräsidentin Kamala Harris. Der Einfluss der weiblichen Rechten ist in allen Bereichen des amerikanischen Alltags spürbar, schreiben Annett Meiritz und Juliane Schäuble, bei jeder Debatte, jeder politischen Entscheidung redeten sie mit, ob es um Abtreibung, Steuern, zensierte Schulbücher oder Rassismus gehe. Sie rängen um „Religion, das ungeborene Leben, die heterosexuelle Ehe, Waffenbesitz, Patriotismus, Kapitalismus“; sie seien die leidenschaftlichsten, lautstärksten Kämpferinnen für ihre Interessen und entfalteten eine enorme Mobilisierungskraft, etwa in Lokalpolitik oder Justiz.
Die beiden Autorinnen sind seit 2017 beziehungsweise 2018 USA-Korrespondentinnen für den Tagesspiegel (Schäuble) und das Handelsblatt (Meiritz). Sie selbst, heißt es im Einleitungskapitel, verdankten ihre „beruflichen und privaten Freiheiten der linken Frauenbewegung“; wie man das genau verstehen soll, bleibt offen. Sie fragen sich, wie es „Hardlinerinnen von Rechtsaußen, Nationalistinnen, Waffenfanatikerinnen oder Verschwörungstheoretikerinnen“ schaffen, die Republikanische Partei nicht nur weiblicher, sondern auch radikaler zu machen. „Guns n’ Rosé“, so der etwas bemühte Titel, ist das Ergebnis ihrer Befragungen.
In Zeiten knapper Mehrheiten können konservative Frauen ein Machtfaktor sein. Ohne Wählerinnen sind die Republikaner auf Dauer nicht mehrheitsfähig, so Meiritz und Schäuble, sie brauchen „die Stimmen weißer, aber auch schwarzer Frauen und von Latinas“. Überhaupt die „Latinos“, sie sorgen vor Wahlen regelmäßig für Kopfzerbrechen. Als ethnische Minderheit gelten sie eigentlich als Stammwähler der Demokraten, ihre konservative Grundhaltung (Katholizismus, Machokultur) lässt sie aber immer öfter zu den Republikanern abdriften. Was auch daran liegt, dass die Frauen in dieser Partei ihre Ziele längst laut und energisch verfolgen. Deren Vorteil? Verglichen mit dem linken Feminismus wirkt der rechte weniger zerfasert, stellen Meiritz und Schäuble fest.
Man sollte ergänzen: Die Demokraten machen es ihren Gegnern in jüngster Zeit leicht. Verlässlich irritieren und verschrecken sie Sympathisanten mit randseitigen Themen (Wokeness, „Me Too“) oder zweifelhaften Strategien wie Transgender-Toiletten, Cancel Culture, Defund the Police (Polizeimittel streichen) oder der Kritischen Rassenlehre (Critical Race Theory). Vor lauter Hypersensibilität ist es der amerikanischen Linken entgangen, dass die Menschen ganz andere Sorgen umtreiben, naheliegende und offensichtliche: marode Straßen und Wasserleitungen, Gewalt an Schulen, das überlastete Gesundheitssystem, grassierende Obdachlosigkeit und Kriminalität, die Opioidkrise, die Inflation. Und was die Gunst weiblicher Wähler angeht, so verpassten es die Demokraten, aus ihrer Vizepräsidentin – der ersten Frau in diesem Amt in der US-Geschichte – politisches Kapital zu schlagen, sie zum Magnet zu machen; stattdessen stellte die Biden-Regierung Kamala Harris mit unliebsamen und unlösbaren Aufgaben kalt.
Es war schon immer das Problem linker Feministinnen, davon auszugehen, alle Frauen müssten ihre Ziele automatisch teilen. Vielmehr, so Meiritz und Schäuble, vermarkten sich konservative Politikerinnen inzwischen als die wahren Frauenversteherinnen. Eigentlich, so könnte man außerdem schließen, war die Zeit in den USA selten reifer für eine dritte Partei. Schon weil viele Amerikanerinnen und Amerikaner sich nicht länger zwischen ignoranten und arroganten Demokraten und schrill-konservativen und frömmelnden Republikanern entscheiden müssen wollen.
„Dieses Buch gibt Einblicke in eine Bewegung, die die Zukunft der USA für Jahrzehnte beeinflussen wird“, heißt es im Klappentext von „Guns n’ Rosé“. Einblicke bietet es in der Tat reichlich: In Fleißarbeit haben die beiden Journalistinnen Begebenheiten, Anekdoten, Stimmen, Appelle, Empörungen und Drohungen zusammengetragen. Doch blickt man auch etwas ratlos auf dieses 240 Seiten lange Wimmelbild. Erobern rechte Frauen tatsächlich die USA, wie es der Untertitel proklamiert? Oder sind sie nur Feigenblätter im konservativen Paralleluniversum, das der Sexist und selbsterklärte Pussygrapscher Donald Trump nach wie vor mit eiserner Hand regiert? Eine erkennbare These, eine klare Einordnung, ein paar Statistiken, der ein oder andere historische Bezug hätten hier weitergeholfen.
VIOLA SCHENZ
Sind weibliche Trump-Fans
wirklich noch radikaler?
Die Belege sind schwach
Muskelspiele: Marjorie Taylor Greene bei einem Event namens „Bikers for Trump“ im Mai 2022 in Plainville, Georgia.
Foto: Joe Raedle/AFP
Annett Meiritz,
Juliane Schäuble:
Guns n' Rosé.
Konservative Frauen
erobern die USA.
Ch. Links-Verlag, Berlin 2022. 256 Seiten, 18 Euro. E-Book: 13,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.01.2023

Radikal, schrill, weiblich

Aber ganz bestimmt nicht links. Konservative Frauen in den Vereinigten Staaten und ihr großer Einfluss auf viele Aspekte der Politik.

Kari Lake - eine Frau, die sich im Wahlkampf als weibliche Version Donald Trumps inszeniert. Marjorie Taylor Greene - Abgeordnete im Repräsentantenhaus, Abtreibungsgegnerin und glühende Anhängerin von Verschwörungstheorien. Kelly Tshibaka - Die Senatskandidatin für Alaska hat schon als Studentin geschrieben, dass Homosexualität therapiert werden könnte. Wer die Zwischenwahlen in den Vereinigten Staaten verfolgt hat, dem dürfte aufgefallen sein: Einige der radikalsten, schrillsten Stimmen waren die von Frauen. Und sie sind kein Randphänomen. Im Gegenteil.

Die konservative Frauenbewegung in den Vereinigten Staaten hat in Deutschland bislang kaum systematische Beachtung gefunden. Annett Meiritz und Juliane Schäuble ändern das. In ihrem Buch "Guns n' Rosé" zeigen sie, dass jene radikalen Frauen nur die Spitze einer vielschichtigen Bewegung sind, die - so die Überzeugung der Autorinnen - die Zukunft der Vereinigten Staaten auf Jahrzehnte beeinflussen wird.

Der Titel "Guns n' Rosé" verrät, um was es geht: Frauen, so hart wie Männer, wenn nicht noch härter, noch radikaler. Stockkonservativ, aber oft mit einer deutlichen Betonung ihrer Weiblichkeit. Konservative Frauen werden häufig unterschätzt, auch von anderen Frauen - Demokratinnen zum Beispiel. Unvergessen die Aussage von Michelle Obama: "Jede Frau, die gegen Hillary Clinton gestimmt hat, hat gegen sich selbst gestimmt." Aus der Enttäuschung über das Wahlergebnis sprach Arroganz. Die Anliegen konservativer Frauen mögen für viele überholt sein, fremdgesteuert sind sie deswegen jedoch nicht. Sie haben enormen Einfluss, in Washington, der Lokalpolitik, in Justiz, Medien und Gesellschaft. Hinzu kommt: Die konservative Frauenbewegung ist weniger zerfasert als linker Feminismus, sie tritt geschlossener auf und ist extrem organisiert. Das gibt ihr Macht.

Jüngstes und sehr eindrückliches Beispiel: die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, das im Urteil Roe v. Wade festgelegte Recht auf Abtreibung zu kippen. Die Entscheidung war erst durch die Berufung von Amy Coney Barrett an den Supreme Court möglich geworden - einer Katholikin aus dem Mittleren Westen, siebenfachen Mutter und jüngsten Richterin aller Zeiten. Sie hat die konservative Mehrheit im Gericht möglicherweise auf Jahrzehnte zementiert. Der Rechtsruck in der Justiz hat allerdings weit früher begonnen - und der Einfluss konservativer Frauen war immens.

Roe v. Wade wurde bekämpft von dem Moment an, in dem das Urteil verkündet wurde. 1979 etwa gründeten sich die Concerned Women for America. Sie wollen biblische Werte schützen und den moralischen Verfall bekämpfen. Innerhalb der Republikaner sind sie bestens vernetzt. Als die Ernennung von Brett Kavanaugh, Trumps zweitem Kandidaten für den Supreme Court, wegen Missbrauchsvorwürfen auf der Kippe stand, gehörten die Concerned Women zu den konservativen Frauengruppen, die für Kavanaugh warben. Ohne sie hätte er es möglicherweise nicht an den Supreme Court geschafft. Auch er stimmte für die Aufhebung von Roe v. Wade.

Die Autorinnen - beide seit Jahren US-Korrespondentinnen - gehen nicht nur dem Einfluss jener Graswurzelbewegungen nach, sondern lenken den Blick auf die unterschiedlichsten Ebenen. Sie schauen auf die große und die kleine Politik, widmen sich den Kämpfen, die konservative Mütter in der Schulpolitik ausfechten, wo sie gegen Vorschriften zum Maskentragen, LGBTQ und Critical Race Theory Front machen. Sie blicken auf Rechtspopulistinnen in Medien und auf ländlichen Feminismus. Und sie räumen mit dem Vorurteil auf, dass die konservative Frauenbewegung weiß und tendenziell älter ist. So stellen sie Studentinnen vor, die "absolut nicht links sind", sowie konservative Afroamerikanerinnen und Latinas. Insbesondere Letztere könnten in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Entscheidung von Wahlen spielen.

Meiritz und Schäuble schreiben jedoch nicht nur über die Frauen, sie lassen sie auch zu Wort kommen. Viele werden in kleinen Porträts vorgestellt. Mit Blick für Details schildern die Autorinnen Zusammenkünfte konservativer Frauen, Zoom-Gespräche, Anhörungen, mediale Stimmungsmache. Damit öffnen sie eine für uns in ihrer Radikalität häufig unvorstellbare Welt - ohne das Große und Ganze aus den Augen zu verlieren: die Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft.

Im Kapitel "Die verlorene Mitte" zeichnen Meiritz und Schäuble den bislang wenig hoffnungsvollen Kampf der Moderaten nach - allen voran Liz Cheneys, die vor dem 6. Januar 2021 wohl niemand als moderat bezeichnet hätte. Im Gegenteil: Cheney galt als Vorzeigekonservative. Nun wird sie von Frauen der gleichen politischen Richtung heftiger angefeindet als von Männern. Am Beispiel Cheney zeigen die Autorinnen, dass es die "GOP, die für niedrige Steuern, einen ausgeglichenen Haushalt, innere und äußere Sicherheit und Eigenverantwortung steht", möglicherweise bald nicht mehr geben wird. Stattdessen wird sie zu einer Partei, die "einen 'culture war' nach dem anderen ausficht, Alliierte mit 'America First'-Rhetorik vor den Kopf stößt und Andersdenkende mit messianischem Eifer verfolgt". In vorderster Reihe: Frauen. Auch wenn die Ergebnisse der Midterm-Wahlen Anfang November nicht mehr in das Buch einfließen konnten, kommt man zu dem Schluss: Das Ausbleiben der roten Welle dürfte die konservative Frauenbewegung allenfalls als kleinen Zwischenfall betrachten. TATJANA HEID

Annett Meiritz/Juliane Schäuble: Guns n' Rosé. Konservative Frauen erobern die USA.

Ch. Links Verlag, Berlin 2022. 256 S., 18,- Euro.

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»Es ist ein überraschendes Buch, ein erschreckendes, ein ausführlich recherchiertes, ein informatives Buch.« Norbert Swoboda Kleine Zeitung 20221211