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Cinema Panopticum beinhaltet fünf Geschichten im Umfang von sechzehn bis zwanzig Seiten, wobei die erste Story eine Art Rahmenhandlung bietet, deren Erzählstrang sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. In seiner eindrücklichen Schabkartontechnik präsentiert Ott hier Apokalyptisches, zum Beispiel die Geschichte eines Obdachlosen, der prophetisch das "Ende der Welt" voraussieht - und recht behält. Wie immer bei Thomas Ott münden die Stories nicht selten in Pointen, die mit hinterfotzig-makaberem Humor gespickt sind. Cinema Panopticum erschien zeitgleich auch in Frankreich und den USA.…mehr

Produktbeschreibung
Cinema Panopticum beinhaltet fünf Geschichten im Umfang von sechzehn bis zwanzig Seiten, wobei die erste Story eine Art Rahmenhandlung bietet, deren Erzählstrang sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. In seiner eindrücklichen Schabkartontechnik präsentiert Ott hier Apokalyptisches, zum Beispiel die Geschichte eines Obdachlosen, der prophetisch das "Ende der Welt" voraussieht - und recht behält. Wie immer bei Thomas Ott münden die Stories nicht selten in Pointen, die mit hinterfotzig-makaberem Humor gespickt sind. Cinema Panopticum erschien zeitgleich auch in Frankreich und den USA.
Autorenporträt
Thomas Ott, geb. 1966 in Zürich, ist Comic-Zeichner, Filmemacher und Leadsänger der Rock-Band "Beelzebub". Er lebt in Zürich.
Ein neues Buch von Thomas Ott wird heutzutage in der internationalen Comicszene als Grossereignis gefeiert! Mit Virtuosität setzt Ott in seinen Comics die Schabkartontechnik ein, die seinen düster-makabren Geschichten ihre Unverwechselbarkeit verleihen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.01.2006

Aus schwarzem Karton geschält
Der Schweizer Comic-Künstler Thomas Ott führt in sein „Cinema Panopticum”
Erinnern wir uns. Und denken für kurze Zeit zurück an die Tage im Kindergarten, an das Spielen, das Basteln. Bei letzterem war irgendwann auch die Schabkartontechnik an der Reihe. Es galt, mit einem langen Plastikgriffel aus einem schwarz beschichteten Karton den weißen Untergrund herauszukratzen und so Bilder zu gestalten. Eine langweilige, anstrengende Aufgabe, unansehnlich meist ihr Resultat.
Nicht bei Thomas Ott. Der Schweizer Comic-Künstler, Jahrgang 1966, schafft mit der Schabkartontechnik eine narrative Dichte, die beeindruckt. Dabei ist Ott nicht der einzige Comicautor, der seine Geschichten erzählt, indem er sie mit Nadel, Messer oder Schaber aus schwarzem Karton schält - sicherlich zählt er jedoch zu den eindrucksvollsten und virtuosesten Vertretern dieser Technik.
Erinnern wir uns. Das Panopticum, Vorläufer des Kinos, Ende des 19. Jahrhunderts mit die spannendste Attraktion auf Jahrmärkten und Volksfesten. Eingebettet in die Rahmenhandlung „The Girl” erzählt Ott vier Geschichten in seinem Cinema Panopticum, das sich in einem kleinem Zelt im Schatten der großen Vergnügungsattraktionen auf einem Rummelplatz befindet. Ein kleines Mädchen hat den geheimnisvollen Ort mit den Automaten, die Geschichten erzählen, entdeckt. Mit großen, staunenden Augen - gleich denen der jungen Protagonistin - lassen wir uns von Ott in sein Kuriositätenkabinett führen. Und hier ist der Zeichner, der sein Handwerk auf der Züricher Schule für Gestaltung lernte, wieder einmal ganz bei sich: Denn obwohl inzwischen bekannt sein dürfte, dass Ott einen Hang zur schaurigen Schlusspointe hat, dass seine Geschichten in der Tradition der amerikanischen E.C.-Comics aus den fünfziger Jahren stehen, überrascht er doch von neuem. Hier zeigt sich auch das handwerkliche Geschick des Zeichners - denn egal, wie viel Schwarz er aus den Panels schabt und wie hell das Einzelbild wirkt, das Dunkel vertreibt Ott damit nicht aus seinen Geschichten.
Grausig und gut
Und so erlebt der Leser etwa in der anrührendsten Geschichte des Bandes, „The Champion”, wie der Titelheld per Brief vom Tod zum Kampf im Ring herausgefordert wird. Er stellt sich, kämpft, siegt und verliert dennoch - weil der Tod während des Ringens im Haus des Kontrahenten dessen Tochter zu sich geholt hat. Solche Schlusspointen sind grausig, unerwartet, unfair. Und gut.
Zwei Dinge zeigt der Autor, der 1996 mit dem Preis als bester deutschsprachiger Comic-Künstler beim renommierten Erlanger Comic-Salon ausgezeichnet wurde, mit seinem neuen Buch: Die Schabkartontechnik kann mehr sein als Beschäftigungstherapie für Vorschüler. Richtig eingesetzt können mit ihrer Hilfe spannende, atmosphärische Geschichten erzählt werden. Zum anderen gelingt es dem Schweizer durch seine stummen Szenarien in „Cinema Panopticum” ganz nebenbei den Irrglauben auszuräumen, dass sich die grafische Literatur über den Dualismus von Text und Bild definiert. Gute Bilderzählungen können auch ganz ohne Worte gelesen werden. In diesem Fall eben auch, weil Ott exakt beobachtet und seine Bilder detailliert Bericht erstatten.
Am Ende von „Cinema Panopticum” lässt der Autor seine kleine Protagonistin an einen letzten Automaten treten, der verspricht, die Geschichte „The Girl” zu zeigen. Das Mädchen schaut, schaudert und flieht. Selbsterkenntnis? Wir erinnern uns.
MICHAEL SCHLEICHER
THOMAS OTT: Cinema Panopticum. Edition Moderne, Zürich 2005. 102 Seiten, 19,80 Euro.
Thomas Otts „Cinema Panopticum” ist eine Spukmaschine, die nicht nur dem Mädchen auf dem Rummelplatz einen Schrecken versetzen kann. Wie viel Schwarz der Schweizer Comic-Künstler auch aus seinen Panels schält - das Dunkel vertreibt er nicht aus seinen Geschichten. Abb.: aus dem besprochenen Band
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Michael Schleicher stellt begeistert fest, dass man mit der "Schabkartontechnik", bei der man aus schwarzem Karton weiße Zeichnungen herauskratzt, mehr herausholen kann, als die "unansehnlichen" und mühevollen Versuche seiner Kindergartenzeit. Den Schweizer Comic-Zeichner Thomas Ott stellt er als einen der "eindrucksvollsten und virtuosesten Vertreter" dieser Kunstform vor und er zeigt sich von der "narrativen Dichte" seiner in diesem Band versammelten vier Geschichten sehr fasziniert. Zwar sei der Zeichner für seine Schauerpointen durchaus bekannt, dennoch vermöge er auch hier mit seinen Geschichten zu "überraschen", lobt Schleicher. "Grausig und gut" sind diese Episoden, so der Rezensent begeistert, der mit den exakten und detailreichen Bildern auch bewiesen sieht, dass "gute Bildgeschichten" ganz ohne Text auskommen können.

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