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Böses Erwachen: Der Ukraine-Krieg und der Abschied vom unechten Frieden
Wladimir Putins kaltblütiger Angriff auf die Ukraine vom 24. Februar 2022 besiegelte das Ende einer Welt, wie wir sie kannten. Der Traum vom Wandel durch Handel mit Russland war geplatzt, Putins Maske gefallen. Seitdem ächzt Deutschland unter der Energiekrise und einer hohen Inflation. Doch wie konnte es so weit kommen? Und was ist zu tun, damit sich die westlichen Demokratien angesichts einer neuen Weltordnung behaupten? Messerscharf analysiert Top-Ökonom Thomas Mayer die fatalen Fehlentwicklungen der Wirtschafts- und…mehr

Produktbeschreibung
Böses Erwachen: Der Ukraine-Krieg und der Abschied vom unechten Frieden

Wladimir Putins kaltblütiger Angriff auf die Ukraine vom 24. Februar 2022 besiegelte das Ende einer Welt, wie wir sie kannten. Der Traum vom Wandel durch Handel mit Russland war geplatzt, Putins Maske gefallen. Seitdem ächzt Deutschland unter der Energiekrise und einer hohen Inflation. Doch wie konnte es so weit kommen? Und was ist zu tun, damit sich die westlichen Demokratien angesichts einer neuen Weltordnung behaupten? Messerscharf analysiert Top-Ökonom Thomas Mayer die fatalen Fehlentwicklungen der Wirtschafts- und Außenpolitik Deutschlands unter der Führung von Angela Merkel.

- Angriffskrieg mit Ansage: Wie Wladimir Putin von Deutschlands Politik der Beschwichtigung profitierte

- Neue Einblicke in die deutsch-russische Geschichte: Vom Mauerfall bis zum Ukraine-Krieg

- Wirtschaftspolitik auf Abwegen: Versagen und Versäumnisse aus Angela Merkels Amtszeit

- Auferstanden aus Ruinen: Die erstaunlichen Karrieren von Wladimir Putin und Angela Merkel

- Mit aufschlussreichen Erkenntnissen zur Energiekrise: Vom Wirtschaftsexperten Thomas Mayer

Karriere auf den Trümmern der Sowjetunion: Über die Hintergründe von Merkels Politik

Angela Merkel und Wladimir Putin verbindet mehr, als man auf den ersten Blick vermutet: Beide gehören der gleichen Generation an und haben den Zerfall der Sowjetunion hautnah miterlebt. Detailreich schildert Mayer den Aufstieg der berühmten Politiker und die wechselhafte Beziehung zwischen russischem "Wolf" und deutschem "Chamäleon". Dabei geht er schonungslos ins Gericht mit Merkels Versagen in Fragen der Energie- und Sicherheitspolitik.
Autorenporträt
Thomas Mayer, geboren 1954, ist promovierter Ökonom und Autor zahlreicher erfolgreicher Wirtschaftssachbücher. Er war unter anderem für den Internationalen Währungsfonds und Goldman Sachs tätig. 2010 wurde er Chefvolkswirt der Deutsche-Bank-Gruppe und Leiter von Deutsche Bank Research. Heute ist er für die Denkfabrik Flossbach von Storch tätig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Ulrich Schmid ahnt, dass die Quelle con Thomas Mayers Buch der Zorn des Autors auf Angela Merkel ist. Das macht es dem Autor schwer, kühlen Verstand zu bewahren, meint Schmid. Herausgekommen ist dabei laut Schmid ein Pamphlet, das Merkels und Putins Biografien auf unzulässige Weise parallelisiert, um Komplizenschaft zu suggerieren und Merkel die Schuld an Putins Expansionspolitik in die Stiefel zu schieben. Dass der eigentliche Missetäter in Sachen russisches Gas nicht Merkel sondern Schröder ist, steht für Schmid allerdings fest. Mayers Argumentation in diesem Punkt findet Schmid fehlerhaft. Und mehr noch: Der Autor nutze sie, um seine eigene politische Agenda vorzutragen. Die zielt laut Rezensent auf eine "Abschottung Deutschlands".

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.02.2023

Blind vor Wut auf Angela Merkel

Wenn aus zutreffenden Details kein stimmiges Gesamtbild wird: Ein misslungener Versuch einer Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen in der Ära Merkel-Putin

Manchmal stimmen politische Analysen in der Präsentation einzelner Details, aber nicht in den großen Linien. Das ist der Fall in Thomas Mayers Buch "Russlands Werk und Deutschlands Beitrag". Der ehemalige Chefvolkswirt der Deutschen Bank zeichnet die jüngere wirtschaftliche und politische Entwicklung in beiden Ländern korrekt nach. Er vertritt dabei die kühne These, dass Putins Überfall auf die Ukraine eine Folge von "Merkels Beschwichtigungspolitik" gewesen sei. Beide hätten sich unabsichtlich ergänzt: Merkel bediente in Deutschland das "neurotische Verlangen nach moralischer Erhöhung und bedingungslosem Frieden", Putin versuchte in Russland, den postsowjetischen Phantomschmerz durch imperiale Expansion zu heilen. Merkel habe "ein fettes und träges Deutschland entstehen lassen, das in hohem Maße militärisch von Russland, wirtschaftlich von China und finanziell von der Europäischen Union erpressbar" geworden sei. Nun zeigt schon Mayers drastische Wortwahl, dass sein Blick von einer fast allergischen Reaktion auf Angela Merkel getrübt wird. Mayer versucht seine These durch eine Parallelführung der Biographien der "Pfarrerstochter aus der Uckermark" und des "Streetfighters aus Leningrad" zu stützen. In der Tat gibt es einige auffällige Übereinstimmungen: Merkel und Putin sind etwa gleich alt. Beide ergriffen die Chancen, die sich nach der Wende für ehrgeizige Politiker ergaben. Angela Merkel wurde nach einer steilen Karriere unter Helmut Kohl als junge Ministerin im Jahr 2000 CDU-Vorsitzende und 2005 Bundeskanzlerin, Wladimir Putin stieg unter Jelzin innerhalb von vier Jahren vom Leiter der Kreml-Liegenschaftsverwaltung zum Direktor des FSB, zum Ministerpräsidenten und schließlich zum russischen Präsidenten auf. Man darf allerdings aus dieser zeitlichen Koinzidenz keine strukturelle Komplizenschaft ableiten. Mayer tut dies in einer seltsamen Fabel: Er bezeichnet Putin als "Wolf" und Merkel als "Chamäleon". Beide seien als Untertanen des Sowjetimperiums geboren worden und hätten auf einer biographischen Lernkurve diese prekären Rollen übernommen: Putin genoss in Russland die Erfolge seiner Aggressionen, Merkel stieg als Opportunistin im wiedervereinigten Deutschland auf. Solch holzschnittartige Deutungen verfehlen allerdings die komplizierten politischen Strukturen in beiden Ländern.

Wenn es jemanden im Kanzleramt gibt, auf den man in der aktuellen Situation mit dem Finger zeigen kann, dann ist es Gerhard Schröder. Er hatte Nord Stream 1 tatkräftig vorangetrieben und wechselte kurz nach seinem Rückzug aus der Politik in den Aufsichtsrat von Nord Stream 1. 2017 wurde er zusätzlich Aufsichtsratsvorsitzender von Rosneft. Wie kein anderer steht Schröder in der Verantwortung für eine deutsche Energiepolitik, die sich nicht nur einseitig, sondern auch blind auf Russland verlassen hat. Natürlich führte Angela Merkel mit der Realisierung von Nord Stream 2 diesen Kurs fort. Ganz im Gegensatz zu Schröder wahrte Merkel allerdings von Anfang an Distanz zu Putin. Mayer richtet sein Trommelfeuer trotzdem fast ausschließlich auf Angela Merkel und liefert sich mit Schröder nur ein Scharmützel.

Mayers schriftstellerischer Duktus ist von einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein getragen. So regt er sich darüber auf, dass die Regierung Merkel im Jahr 2017 das Fracking von Gas in Deutschland verboten habe und sich damit weiter in russische Abhängigkeit begeben habe. Er bringt dafür zwei Argumente vor, die beide unsinnig sind. Zum einen kritisiert er, dass die Bundeskanzlerin Merkel "ihr Fähnlein nach dem Wind einer von diffusen Ängsten beseelten öffentlichen Meinung" gehängt habe. Mayer empfiehlt hier für Deutschland jene selbstherrliche und abgehobene Regierungspolitik, die er zu Recht in Russland kritisiert. Zum anderen behauptet er, dass "kein ernst zu nehmender Experte" Fracking für umweltschädlich halte. Die Umweltrisiken von Fracking werden sehr wohl von Experten thematisiert. Ob Gas mittels Fracking gefördert werden soll, ist allerdings eine politische Entscheidung, die auf wissenschaftliche Erkenntnisse Rücksicht nehmen muss. Natürlich kann man unliebsame Forschungsergebnisse einfach beiseitewischen - eine verantwortungsvolle Politik sieht aber anders aus.

Mayer verfolgt mit seinem Merkel-Bashing ein klares Ziel. Es dient ihm als Kontrastfolie für die effekthascherische Präsentation seiner politischen Präferenzen: Er beklagt den Ausbau des Sozialstaates, die expansive Geldpolitik, die Übernahme von Haftungsrisiken in der EU, das Sparen bei der Verteidigung, die Energiewende, die Öffnung des Landes für Flüchtlinge. Mayers eigene Pläne zielen auf eine Abschottung Deutschlands von internationalen Entwicklungen: Um der Inflation im Euroraum entgegenzuwirken, empfiehlt er für Deutschland die Einführung einer harten Parallelwährung. Die Zuwanderung von "Menschen mit einem an der archaischen Stammesordnung orientierten Gesellschaftsverständnis" müsse gestoppt werden. Und schließlich will Mayer die Identitätspolitik von Minderheiten bekämpfen: Die "unsortierte Mehrheitsgesellschaft" soll sich auf ihre liberalen Grundlagen besinnen. Um keinen Zweifel an seiner Stoßrichtung zu lassen, fügt Mayer dem Impressum seines Buchs eine "Gendererklärung" bei: "Der besseren Lesbarkeit wegen verwendet der Autor im nachfolgenden Text zumeist die Sprachform des generischen Maskulinums." Recht hat Mayer allerdings mit seinem Aufruf, Putins militärischer Aggression mutig und entschlossen entgegenzutreten. Allerdings wird man bei der Lektüre des Buchs das Gefühl nicht los, dass sich Mayers eigentlicher Zorn auf Angela Merkel richte. ULRICH SCHMID

Thomas Mayer: Russlands Werk und Deutschlands Beitrag. Wie Putins und Merkels Politik uns zum Verhängnis wurden.

ecoWing Verlag, Wals bei Salzburg 2023. 208 S., 26,- Euro

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"Der ehemalige Chefvolkswirt der Deutschen Bank zeichnet die jüngere wirtschaftliche und politische Entwicklung in beiden Ländern korrekt nach." _Frankfurter Allgemeine Zeitung