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Nach dem Bestseller "Älter werden" der zweite Roman von Silvia Bovenschen - die Geschichte eines rasanten Scheiterns, das vielleicht ein Aufbruch ist.
Georg Laub war erfolgreich, ein Schriftsteller, den man lesen, den man kennen wollte. Dann sank sein Stern. Jetzt wohnt er in einem heruntergekommenen Haus, in dem die Zeit still zu stehen scheint. Aber ein unerwünschter Besuch wirft ihn aus der Bahn. Er wird von einem seltsamen Schwindel ergriffen. Rätselhafte Ereignisse und Begegnungen häufen sich. Taumelnd zwischen Angst und Hoffnung trifft er eine Entscheidung und bald schon stellen sich viele die bange Frage: Wie geht es Georg Laub?…mehr

Produktbeschreibung
Nach dem Bestseller "Älter werden" der zweite Roman von Silvia Bovenschen - die Geschichte eines rasanten Scheiterns, das vielleicht ein Aufbruch ist.

Georg Laub war erfolgreich, ein Schriftsteller, den man lesen, den man kennen wollte. Dann sank sein Stern. Jetzt wohnt er in einem heruntergekommenen Haus, in dem die Zeit still zu stehen scheint. Aber ein unerwünschter Besuch wirft ihn aus der Bahn. Er wird von einem seltsamen Schwindel ergriffen. Rätselhafte Ereignisse und Begegnungen häufen sich. Taumelnd zwischen Angst und Hoffnung trifft er eine Entscheidung und bald schon stellen sich viele die bange Frage: Wie geht es Georg Laub?
Autorenporträt
Bovenschen, SilviaSilvia Bovenschen, geboren 1946, gestorben am 25. Oktober 2017, lebte als Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Essayistin zuletzt in Berlin. 2000 wurde sie mit dem Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim und dem Johann-Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet, 2007 erhielt sie den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik und 2012 den Schillerpreis der Stadt Mannheim. Unter anderem erschienen »Schlimmer machen, schlimmer lachen« (1998), »Über-Empfindlichkeit. Spielformen der Idiosynkrasie« (2000), »Älter werden« (2006), »Verschwunden« (2007), »Wer Weiß Was« (2009), »Wie geht es Georg Laub?« (2011), »Nur Mut« (2013), »Sarahs Gesetz« (2015) und zuletzt der Roman »Lug und Trug und Rat und Streben« (2018).Literaturpreise:Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim (2000)Johann-Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (2000)Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik für ihr schriftstellerisches Gesamtwerk (2007)Schillerpreis der Stadt Mannheim (2012)
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2011

Auferstehung vom Google-Tod

Urlaub vom Netz: Silvia Bovenschen zeigt in ihrem Roman, was Aussteigen wirklich heißt. Nichts wie hinterher!

Von Oliver Jungen

Ein Mann verschwindet. Das heißt nicht, er wäre plötzlich nicht mehr da, im Gegenteil: das Verschwinden ist ein langer, schmerzlicher Prozess. Es ist auch ein Prozess im juristischen Sinn, der dem Verschwindenden gemacht wird, in dem die Anwälte des Lebens und des Lichts gegeneinander antreten und alle Gründe für und gegen die Teilnahme am irdischen Spektakel vorführen. Es gibt einen alten, kaum noch genutzten Raum für diesen Prozess, ein Wartezimmer für das Entschwinden.

Silvia Bovenschen, eine der wenigen echten Intellektuellen unter den deutschen Gegenwartsliteraten, die den großen, letzten Dingen in ihren Werken nie aus dem Weg geht, hat einen faszinierenden Roman über das Purgatorium verfasst. So anspruchsvoll wie leichthändig führt sie den Leser durch dieses Zwischenreich, das hier eine hochmoderne, digitale Komponente hat, aber auch eine ganz altertümliche Seite. Die am Saum dieser Welt Aufstellung nehmenden Freunde sorgen sich um das Seelenheil des Verschwindenden, beten für ihn, greifen sogar ein, aber schaudern zurück: Ihre Anteilnahme beschränkt sich mehr und mehr auf die Beobachtung und jene immer wieder gewälzte Frage, welche den Kreis ("eine Art Club") konstituiert: "Wie geht es Georg Laub?"

Wir beobachten die Beobachter und mit ihnen den Helden, Georg Laub, einen Schriftsteller, dessen Stern gesunken ist. Damit ist der Roman auch wieder Literatur zweiter Ordnung, Schreiben über das Schreiben. Der Leser begegnet dem Protagonisten als einem Abbitte Leistenden von geradezu mittelalterlichem Format, nicht eben an den nackten Fels gekettet wie Gregorius, aber so ähnlich: Georg bezieht ein heruntergekommenes, sterbendes Haus in Berlin, das er von seiner verblichenen Tante geerbt hat, verzichtet mit Ausnahme eines riesigen Flachbildschirms (der Apokalypsen zeigt) auf allen Luxus und beginnt ein mönchisches Leben: "Eine nahezu kultische Bedürfnislosigkeit." Aus dieser Tiefe, de profundis, ruft der Künstler die Wahrheit der Kunst an, will geläutert sein vom oberflächlichen Leben, das ihm noch vor Augen steht: "Jeder angesoffen oder zugekokst, jeder in der Positur maßloser Aufblähung, Selbstherrlichkeit und Überheblichkeit."

Hier hockt er also, ein Eremit in schimmelnden Wänden, und übt Kulturkritik: "Ranking, wohin man auch schaltete. Schwachsinnig hierarchisierter Schwachsinn." Die Literatur scheint am Ende, spätestens seit der elektronischen Machtergreifung des Pöbels: "Jetzt stirbt das Autorentum den schleichenden Google-Tod." Das Symbol für die neue, glatte, dumme Welt ist für Georg der Potsdamer Platz; als reinste Verkörperung seiner Bewohner - "War er das, der neue Mensch?" - erscheinen ihm technologieversessene Ölscheichs. Seine Welt ist die der alten, hehren Kunst: "Er, Georg Laub, war ein Auslaufmodell." Es bleibt nur der totale Verzicht, das Martyrium der großen Verweigerung.

Der Rückzug hat schon stattgefunden, bevor der Roman einsetzt. Alle interaktiven Verbindungen sind gekappt, kein Internet, kein Telefon, keine Besuche - bis es dann doch plötzlich klingelt. Ein Freund aus der Vergangenheit taucht auf, Fred Mehringer, und mit ihm, trotz aller Abwehr, ein mächtiger Lebenswille. Georg hatte es sich zu einfach gemacht mit seiner Einsiedler-Romantik, denn jetzt erst beginnt die Zeit der Anfechtungen und Prüfungen, des Fiebers und des Schwindels, aber auch der Lust. Der Körper bäumt sich auf, setzt Begehren gegen Verwahrlosung: Georg verliebt sich in eine weitere Bewohnerin des Hauses, die merkwürdig unstoffliche Stella Remota, vertraut sich einem Arzt an, fürchtet den Tod, wirft sich in elegante Kleidung. Zugleich steigt die Sorge, sich wieder zu sehr dem Verachteten anzunähern: "Er war in dieser Straße längst kein Fremder mehr. Selbst schuld! Warum füllte er Formulare aus, ließ sich auf Gespräche ein, entwickelte Kneipenfreundschaften?"

Doch nicht nur für ihn, auch für uns sind die Freundschaften mit den Stammtischphilosophen Henry und Bernd, den Wirten Boris und Marlene oder den Ladenbetreibern Baumi und Alida Arnold willkommene Ablenkungen von der Thanatos-Melancholie. Überhaupt wird die Schwere der untergründigen Thematik durch Bovenschens erzählerische Eleganz aufgehoben, die eine entschiedene Neigung ins Diesseitige aufweist. Humorvolle Miniaturen blitzen immer wieder auf, etwa die Überlegung, wie sehr man sich zum Deppen macht, wenn man seinen Hund Kant genannt hat.

In eingeschalteten Ich-Erzählungen berichtet Georg von vier Prüfungen. Sie münden in vier von sonderbaren Gestalten gesungenen Tiraden gegen ihn, den gescheiterten Drachentöter. Eine Kunstrevolution nämlich hat der Protagonist erfolglos angezettelt, wollte mit Gleichgesinnten vorgehen gegen das "Ausdruckselend", gegen eine "Literatur, die nicht literarisch sein will", sondern das "Internetgeplapper" dupliziert. Der Rückzug war Folge dieses Scheiterns. Doch nun muss "der Netzphobiker" einsehen: "Es gibt keine zweite Naivität." Die Offline-Utopie ist reine Illusion. Hinter seinem Rücken wird Georg Laub "auf den Facebookmarktplätzen ausgestellt, beschimpft und verlacht". Aber damit ist er noch längst nicht am Ziel aller Erkenntnis, denn es geht in diesem Haus, das durch die Umstülpung aller Innen-Außen-Relationen gekennzeichnet ist, durchaus um ihn selbst. Wie haltbar ist sein Elitarismus? Klammert sich hier nicht einfach ein Schriftsteller alter Prägung an die falsche Askese?

Anklänge an die großen Erzähltraditionen der klassischen Moderne sind in Bovenschens Künstlerbuch nicht zu übersehen - ein wenig Klingsors letzter, rauschhafter Sommer weht hindurch, ein wenig Büßerpathos des Erwählten -, aber die gelehrte Intertextualität muss diesen ungemein souveränen Roman nicht tragen, sondern ist ein schönes und überdies ironisch gebrochenes Surplus. Denn natürlich geht es eigentlich, wie in jedem guten Roman, um die Liebe.

Silvia Bovenschen: "Wie geht es Georg Laub?" Roman.

S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2011. 285 S., geb., 18,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.03.2011

Die Heiterkeit der Verkargung
Gibt es andere als ungebetene Geister? In ihrem Roman „Wie geht es Georg Laub?“ macht Silvia Bovenschen einen
Schriftsteller zum „Einzelkunstidioten“ und hetzt ihm Facebook-Pulks auf den Hals Von Christoph Bartmann
Man kann nicht sagen, dass bei Silvia Bovenschen nur geredet würde. Hier wird gearbeitet, aber wie! Oder sagen wir lieber: hier ist gearbeitet worden, und die Folge ist ein Loch. „Gigantisch, schief, ungehörig, absurd – ja, obszön“ gähnt und klafft dort, wo früher einmal bei Georg Laub zu Hause eine Wand, vielleicht sogar eine tragende, stand, nunmehr ein Riesenloch. Aber irgendwie ist das Loch nicht fertiggeworden. Der Berserker, der hier tätig war, hat, warum auch immer, sein Zerstörungswerk nicht vollendet und sogar sein Werkzeug – „ein gewaltiger Vorschlaghammer, ein scharfblinkendes Stemmeisen“ – liegenlassen.
Und inmitten dieses unvollendeten Durcheinanders wohnt ungerührt ein Schriftsteller, um dessen Gemütszustand sich manche Leute Sorgen machen. „Wie geht es Georg Laub?“ – die Frage hallt durch den ganzen Roman. Georg Laub benimmt sich in jüngster Zeit etwas merkwürdig. Aber das mag auch Teil seines „Verkargungsprogramms“ sein, zu dem das Loch im Wohnzimmer als Sinnbild dienen könnte. Georg Laub hat der Welt abgeschworen. Nie wieder „im Maßanzug mit akkuratem Haarschnitt und weltmännischer Aufstellung den Eventschriftsteller“ geben. Aber der Rückzug ist nicht so einfach.
Es gibt nicht viele Schriftsteller, die von solchen Merkwürdigkeiten des Wohnens und der Seele ähnlich luzide Bericht erstatten können wie Silvia Bovenschen. Es gibt auch nicht viele Schriftsteller, die in ein und demselben Satz sinnvoll die Wörter „Bratwurst“ und „Antlitz“ unterbringen können: „Sie könnten sehen, wenn dir eine Bratwurst an der Nasenspitze hinge, aber sie können dein Antlitz nicht speichern, sie können dich allenfalls erkennen an deiner Stimme oder deinem Gang . . . “
Die Vorstellungskraft, die diese Prosa leitet, hat etwas sehr Durchlässiges. Sie ist offen für Verschrobenheiten und sonstige, „Spielformen der Idiosynkrasie“ (ein früherer Bovenschen-Titel), sie kann aber auch, ähnlich wie der Mann mit dem Vorschlaghammer, ziemlich kräftig zulangen. Man betrachte nur den Anfang: „Georg Laub erwachte, und die Welt war sofort bei ihm. Er wußte, wo er war, und er wußte, wer er war – so gut man das wissen kann.“ Das kann ja heiter werden, wenn auf rein gar nichts Verlass ist, und tatsächlich entwickelt sich auf dieser schwankenden Grundlage eine Art Handlung von großer Heiterkeit.
Wie geht es Georg Laub? Was tut Georg Laub im Moment? Wirkt er unruhig, wird unentwegt von anonymen Stimmen gefragt. „Könnte sein“, heißt die lapidare Antwort auf die letzte Frage. Hier werden keine Antworten gegeben, auf die Verlass wäre. Versuchen wir es trotzdem selbst mit einer Frage: Wer ist eigentlich Georg Laub?
Georg Laub war allem Anschein nach einmal ein nicht ganz unbekannter Schriftsteller, der sein kleines Vermögen bei einem „verheißungsvollen Geldvermehrungsmanöver“ verloren hat und nun in einem kuriosen und baufälligen Häuschen, das ihm seine Tante vermacht hat, ein neues Leben in radikaler Bedürfnislosigkeit begonnen hat, mit nichts als einem Arbeitssessel, einem Schreibtisch, einem Computer, einem Plasmafernseher, einem DVD-Player und einem Loch in der Wand, und ganz ohne die Absicht, fortan noch etwas zu schreiben.
Georg Laub erklärt auf Nachfrage, es gehe ihm gut, aber seine Freunde, vor allem seine Exfrau und sein Freund, der Set-Designer Fred Mehringer, dessen Nachname bereits auf einen entgegengesetzten Lebensentwurf deutet, können das nicht recht glauben. Georg Laub hat genug von der Literatur und vom literarischen Leben, auch vom Internet und den „sozialen Medien“, er will nur seine Ruhe und am Abend die neuen Kneipenfreunde in der Nachbarschaft mit ihrer „Bratkartoffelgemütlichkeit“.  Den Gefallen aber tut ihm die Welt nicht. Sie zerrt an Georg Laub, analog und digital. Schon hat sich in Facebook eine Community zusammengetan, die die Frage „Wo ist Georg Laub?“ in den Raum stellt und die den Einsiedler in Japan oder auf den Lofoten gesehen haben will. „Man kann sich nicht versiegeln. Leider“, liest Georg Laub einmal in einem nachgelassenen Brief seiner Tante. Die schöne Utopie der „Verkargung“ und willentlichen Vereinsamung wird durch allerlei ungebetene Geister und Medien ständig durchkreuzt, wobei unklar bleibt, ob es nicht Georg Laub war, der diese Geister selber rief.
Silvia hat ihren idiosynkratischen Rätselroman aus ganz gegensätzlichen, aber einander heiter zugeneigten Komponenten, zusammengesetzt. Da gibt es die noch einigermaßen lineare Erzählung von Georg Laub in seinem unwirtlichen Gehäuse und seinen seltsam unpassenden Kneipenfreunden. Da gibt es aber auch den Chor der Fragenden, die wissen wollen, wie es Georg Laub geht, die ihn zugleich aber auch beobachten und die „zur Tat schreiten“ wollen – aber zu welcher? Und es gibt schließlich ein Manuskript, das am Ende, als Georg Laub verschwunden ist, seinen Kneipenfreunden in die Hände gerät. Hat es Georg Laub geschrieben? Oder ist es ihm zugeschickt worden? Und was soll die Überschrift „Georg Laub: Folge der Fährte?“
Man wird der Auflösung des Rätsels nicht näher kommen – „soweit man das wissen kann“. Aber das Manuskript mit dem Protokoll einer von unbekannter Seite verordneten Irrfahrt durch Berlin treibt den ohnehin schon vorwaltenden Geist einer fröhlichen Absurdität erst auf die Spitze. In einem Berliner Hinterhof ist dann die „Tirade des alten Mannes“ (auch Lügenkrüppel genannt) zu vernehmen, die wie folgt beginnt: „Einst war ich Künstler./ Ein besserer, als du einer bist./ Kein Vergleich. / Oh, gar kein Vergleich./ Soll heißen: ICH war ein Künstler./ Eine einzige Verszeile von meiner Hand hätte deine gesamte / Schreiberei, die nicht einmal der Vernichtung wert ist, / rückstandsfrei vernichtet.“
Ein andermal wird Georg Laub, wenn er es denn ist, in seiner eigenen Wohnung von einem Quartett von Eindringlingen mit „weißen langnasigen Halbmasken“ begrüßt, die ihm einen Berliner Kinderreim vortragen: „Ich sitz an’ Tisch und esse Klops / Uff eemal klopts . . .“ Auf die Frage „Seid ihr Kollektiv-Stalker?“ entgegnet einer, der Hüne, empört: „Wir sind Künstler! Multimedia! Hast du gehört? Multimedia! Wir sind keine Einzelkunstidioten, so wie du einer bist.“
Und welchen Reim soll man sich auf diesen geballten, manchmal sanften, manchmal brachialen Mummenschanz machen? Hätte es eines weiteren Beleges für die Tatsache bedurft, dass das Ich nicht Herr im eigenen Haus ist, und Georg Laub, der aus der Zeit gefallene Einzelkunstidiot par excellence, erst recht nicht? Aber das wäre schon zu viel Botschaft für einen, der freihändig in verschiedene Richtungen phantasiert und spinnt. Ob die „Geschichte eines rasanten Scheiterns (. . .) Schriftsteller vielleicht auch ein Aufbruch“ ist, wie auf dem Umschlag geschrieben steht, darf bezweifelt werden. Denn Silvia Bovenschens Geschichte entfaltet erst dann ihren wahren Witz, wenn man auch daran, an Scheitern und Aufbruch, nicht glaubt.
Silvia Bovenschen
Wie geht es Georg Laub?
Roman. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2011. 286 Seiten, 18,95 Euro.
„Man kann sich nicht
versiegeln. Leider“ – so steht
es im Brief der toten Tante
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eigentlich geht's um die Liebe in diesem Buch, das hat Oliver Jungen rasch herausgefunden. Schon das ist ein Hinweis für ihn auf ein gutes Buch. Einen anderen erkennt er darin, dass die Autorin Silvia Bovenschen eine Intellektuelle ist, die auch die letzten Fragen nicht scheut. Zusammen ergibt das laut Jungen einen zwar in der Tradition eines Klingsor oder des Erwählten stehenden, diese Komponente jedoch nicht wirklich benötigenden souveränen Roman über einen Künstler, der de profundis spricht. Von Bovenschen alles leichthändig und zugleich anspruchsvoll verpackt und garniert mit humorvollen Miniaturen und Fragen nach den Möglichkeiten von Klausur im digitalen Zeitalter.

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