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Von der aktiven und passiven Natur des Menschen - die wichtigsten aktuellen Essays von Martin Seel, dem eleganten Stilisten unter den deutschen Philosophen
Alles menschliche Verhalten steht in einer grundlegenden Polarität von Bestimmtsein und Bestimmendsein. Könnten wir uns nicht bestimmen lassen, könnten wir nichts bestimmen - weder uns selbst noch die Welt, in der wir uns vorfinden. Von dieser zugleich aktiven und passiven Natur des Menschen handelt das neue Buch von Martin Seel. Scheinbar ganz klassisch verfolgen die hier versammelten Texte ihr Grundmotiv im Blick auf das Wahre, Gute…mehr

Produktbeschreibung
Von der aktiven und passiven Natur des Menschen - die wichtigsten aktuellen Essays von Martin Seel, dem eleganten Stilisten unter den deutschen Philosophen

Alles menschliche Verhalten steht in einer grundlegenden Polarität von Bestimmtsein und Bestimmendsein. Könnten wir uns nicht bestimmen lassen, könnten wir nichts bestimmen - weder uns selbst noch die Welt, in der wir uns vorfinden. Von dieser zugleich aktiven und passiven Natur des Menschen handelt das neue Buch von Martin Seel. Scheinbar ganz klassisch verfolgen die hier versammelten Texte ihr Grundmotiv im Blick auf das Wahre, Gute und Schöne, um die spannungsreichen Beziehungen von Wissen und Nichtwissen, Anerkennung und Aufmerksamheit, Expressitivät und Imagination zu erkunden. Philosophieren heißt nun einmal, sich auf eine Kreuzfahrt zwischen Regionen unseres Selbstverständnisses zu begeben, die niemals vollständig erschlossen werden können.
Autorenporträt
Martin Seel, geboren 1954 in Ludwigshafen am Rhein, ist Professor für Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Bei S. FISCHER sind erschienen »Paradoxien der Erfüllung« (2006), »Theorien« (2009), »111 Tugenden, 111 Laster. Eine philosophische Revue« (2011), »Die Künste des Kinos« (2013), »Aktive Passivität« (2014) sowie »'Hollywood' ignorieren. Vom Kino« (2017).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.09.2014

Zwei Minuten, in denen das Subjekt verloren geht
Martin Seel plädiert für Kontrollverlust und Nichtwissen, und orientiert sich dabei an Adorno und Antonioni
Kein Selbstgewinn ohne Selbstverlust: Das ist eine der prägnanten Formeln aus dem neuen Buch des Frankfurter Philosophen Martin Seel. Wir erfahren uns selbst, wenn wir uns anderen Menschen hingeben, vertrauten Boden verlassen, uns selbst vergessen. Wer es mit sich ernst meint, muss stabile Selbstkenntnis und den Anspruch durchgehender Selbstverfügung als törichte Illusionen begreifen. Für Seel ist es eine Selbsttäuschung, wenn man nicht versteht, dass es gerade in unserer hehren Selbstbestimmung darauf ankommt, Kontrolle abzugeben – und sich bestimmen zu lassen.
  Dass im Aktiven auch Passives liegt und im Passiven Aktives, ist eine These, die Seel seit einigen Jahren fleißig verteidigt; insbesondere in dem Aufsatzband „Sich bestimmen lassen“ von 2002. Nun hat er neuere Aufsätze zur weiteren Verästelung seines Grundgedankens in dem Band „Aktive Passivität“ zusammengestellt. Wie für ihn typisch, unternimmt Seel seine Erkundungen sowohl in der theoretischen Philosophie als auch in Ethik und Ästhetik; in stiller Größe heißen die Kapitel „Vom Wahren“, „Vom Guten“, „Vom Schönen“.
  Da bekanntlich nicht jeder Selbstverlust zu Selbstgewinn führt, muss sich Seel intensiv um jenes prekäre Selbst kümmern. Gegen Gadamers berühmte Metapher unterstreicht er, dass die Selbstbesinnung des Individuums deutlich mehr sei als bloß „ein Flackern im geschlossenen Stromkreis geschichtlichen Lebens“. Gleichzeitig will er jede Überschätzung des Subjekts vermeiden, Zweifel in alle Gewissheiten einziehen. Seel kreist hier um das „beschädigte Leben“, das Adorno ausgelotet hatte, um vom Subjekt zu retten, was noch zu retten ist – nicht nur vom moralischen Subjekt, sondern auch vom Erkenntnissubjekt: „Erkannt wird“, schreibt Adorno in den „Minima Moralia“, „vielmehr in einem Geflecht von Vorurteilen, Anschauungen, Innervationen, Selbstkorrekturen, Vorausnahmen und Übertreibungen, kurz in der dichten, fundierten, aber keineswegs an allen Stellen transparenten Erfahrung.“
  Um in diese Sphäre des Unscharfen einzudringen, unterzieht Seel so unterschiedliche Autoren wie Brandom und Nietzsche einer genauen Lektüre. Als Frankfurter Philosoph kümmert er sich auch fürsorglich um die lokalen Heroen: Adorno ist nach Erwähnungen und Zitationen ungeschlagen auf Platz eins (gefolgt von Hegel), aber auch Habermas und Honneth werden rezipiert und kommentiert. Die individuelle Selbsterkundung ist für Seel dabei die „Startrampe“ für Selbstbefragungs- und Orientierungsvorgänge überhaupt: Es geht darum, zu artikulieren, „wie es nicht allein für mich, sondern für jemanden ist, in der ‚verwalteten Welt‘ ein bedrängtes Dasein zu führen“.
  Dieses Selbst ist kein bloßes soziales oder neuronales Konstrukt, sondern ein Pathosbegriff: die Redeweise, dass wir selbst es sind, die überlegen können, die entscheiden können, dürfen wir niemals verabschieden. Dies geht aber nur, wenn wir gleichzeitig die Strukturen des Unbestimmten willkommen heißen. So müssen wir etwa auch akzeptieren, dass wir nicht alles wissen können, dass nicht wissen zu wollen durchaus rational sein kann: nicht nur, was das Gerede von Kollegen angeht, sondern auch in Bezug auf manche ärztliche Diagnose. Spuren von Nichtwissen finden in jede unserer Handlungen. Wir müssen wissen, dass wir nicht alles wissen können, um überhaupt handeln zu können.
  Eine ästhetische Variante der Formel vom Passiven im Aktiven findet sich in der Dialektik von sich bewegen und bewegt werden, auf der Seel eine Anthropologie des Films aufbaut. Das bewegte Bild führt uns vor, dass wir uns bewegen und gleichzeitig immer auch bewegt werden. Die Flüchtigkeit der Bewegung auf der Leinwand stellt die Gewissheit und die Kontinuität unseres Selbst in Frage. Wir werden bewegt – und können uns nach dem Kino-Besuch wieder neu bewegen, anders bewegen, vielleicht die Richtung unseres Lebens ändern.
  Kein Selbstgewinn ohne Selbstverlust, auch hier: Exemplarisch befasst sich Seel mit einer Sequenz aus „Zabriskie Point“, Michelangelo Antonionis Film von 1970 über die kalifornische Studierendenrevolution und alternative Lebensentwürfe, der mit der legendär inszenierten Explosion einer Villa im Death Valley endet, nach der die Produkte der schönen neuen Warenwelt völlig losgelöst von ihrer funktionalen Bestimmung durch die Luft schweben. Am Anfang von „Zabriskie Point“ gibt es eine knapp zweiminütige Szene, in der zwei der Protagonisten durch Los Angeles fahren. In kurzen Schnitten wird eine Art Bestandsaufnahme des Kapitalismus vorgenommen: naive Malereien ländlicher Szenerien auf den Hallen der Landwirtschaftsindustrie, Markennamen großer Stahlfirmen, Müllhalden, Verkehrsdichte. Unterlegt mit einer industriellen Geräuschkulisse, akustischer Pointillismus in der Musik von Pink Floyd. Zwei Minuten Entfremdungskondensat. Zwei Minuten, in denen das Subjekt verloren geht. Ein Trailer für die Minima Moralia.
  Hier verschwimmen Ästhetik und Ethik. Die genaue Beschreibung der Filmszene dient Seel, die Aufmerksamkeit für das permanent drohende Missglücken individuellen Selbstseins unter den Lebensbedingungen der Moderne zu schärfen. Diesen Begriff von Aufmerksamkeit als Anfang einer Moral der Moderne hat er ebenfalls Adorno entliehen. Doch so sehr Seel Adorno verpflichtet ist, sein Denken hat einen völlig anderen Charakter. Zwar sucht auch er die Präzision des Gedankens stilistisch zu skulpturieren. Doch ist die Suche nach dem verlorenen Selbst bei ihm keine negativistische Kasteiung, sondern ein leichtfüßiger Spaziergang durch die Paradoxien der Existenz.
OLIVER MÜLLER
Das Selbst – kein soziales
oder neuronales Konstrukt,
sondern ein Pathosbegriff
  
  
    
Martin Seel: Aktive Passivität. Über den Spielraum des Denkens, Handelns und anderer Künste. S. Fischer, Frankfurt am Main 2014,
384 Seiten, 24,99 Euro. E-Book 21,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Einem Verwandten Adornos in der 3. Generation begegnet Michael Schefczyk in den hier versammelten 18 Aufsätzen. Auch wenn für ihn nicht alles, was er liest, neu ist, zeigt sich der Rezensent immer wieder angenehm überrascht von der Fähigkeit Martin Seels, begrifflich zu unterscheiden, um zusammenzuführen. Die dialektische Methode Seels erkennt Schefczyk bei allen Beiträgen, seien sie thematisch noch so verschieden bzw. zeitlich weit auseinanderliegend. Zum Thema Freiheit etwa vermag ihm der Autor ethisch und ästhetisch begründete pointierte Gedanken zu vermitteln.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.09.2014

Die Wirklichkeit steht niemals fest
Eigensinniger Systematiker: Der Philosoph Martin Seel vermisst die Spielräume unserer Weltbewältigung

Unselbständiges Denken ist eher die Regel, auch in der Philosophie. Manchmal nimmt es auch in ihr konfessionelle Züge an. Dann erlauben sich Köpfe nur zu denken, was im Rahmen von Kantianismus oder Hegelianismus, Diskursanalyse oder Poststrukturalismus "erlaubt" oder "angesagt" ist. Eine andere Form von Unselbständigkeit entsteht durch den Zwang der Trends. Nachdem man der Postmoderne und des Konstruktivismus ebenso müde geworden ist wie karierter Krawatten und Miniröcke, werden neue Geistesmoden ausgerufen und Manifeste für einen Neuen Realismus verfasst.

Martin Seel gehört nicht zu den Unselbständigen in der Philosophie. Er bezeichnet in seinem neuen Buch, das den Adorno entlehnten Titel "Aktive Passivität" trägt, die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Selbst-begrifflich-bestimmen-Können und dem Sich-bestimmen-lassen-Können als ein "Leitmotiv" seiner Philosophie. Das ist eine zurückhaltende Charakterisierung. Tatsächlich erlaubt ihm die beharrliche Verfolgung der Dialektik von Aktivität und Passivität, begrifflicher Determination und sie übersteigender Unbestimmtheit, an einem Werk zu arbeiten, das sowohl in theoretischer wie praktischer Philosophie - mit Ästhetik als einer beide verbindenden Achse - zu erhellenden Einsichten kommt.

Die Unabhängigkeit von Seels Denken zeigt sich auch in seinem Verhältnis zu eigenen geistigen Wurzeln und Umgebungen. So macht er etwa, ohne sich von Adornos stilistischem Dandytum oder Benjamins Melancholie anstecken zu lassen, immer wieder Gedanken aus deren Philosophie gegen Überlegungen gegenwärtiger Vertreter der Frankfurter Schule geltend. Etwa wenn er Jürgen Habermas' Abneigung gegen den Eudämonismus kritisiert.

Seel erinnert an die Überlegungen Adornos, in denen die zweckfreien Zustände des menschlichen Lebens als Ahnungen des Glücks thematisiert werden. Die Vorstellung von Habermas, dass, wer philosophisch vom Glück handeln wolle, eine objektive Perspektive auf etwas entwickeln müsse, das nun einmal der Subjektivität eines jeden Einzelnen anheimgestellt zu bleiben habe, erweist sich da als methodische Vereinfachung. Denn sie ist blind gegenüber den Potentialen philosophischen Sprechens; als stünde der Philosophie nur ein Allgemeingütigkeit forderndes Behaupten und Argumentieren zu Gebot.

Das Bewusstsein für die nicht nur argumentativen Potentiale der Philosophie, deren Aufgabe er (dicht an der Kunst) mit der Formel bestimmt, "erkennende Anschauungen" hervorzubringen, macht Seel nicht zu einem Feind der Gründe. Im Gegenteil. Die Fähigkeit, sich im Denken durch Gründe bestimmten zu lassen, ist für ihn Garant menschlicher Freiheit. Ein solcher Gedanke zieht erkenntnistheoretische Fragen nach sich: In was für einer Welt realisiert sich Freiheit? Wie determiniert ist sie und welchen Ort haben unsere Erkenntnis und unser Handeln in dieser Welt? Seel stellt sich diesen Fragen.

Als "pragmatischen Kantianismus" bezeichnet er seine eigene erkenntnistheoretische Position, die er im ersten Teil des Buches unter der Überschrift "Vom Wahren" entwickelt. Danach finden alle begrifflichen Bestimmungen in einer Wirklichkeit statt, die uns als unbestimmte kenntlich bleibt. Wir ahnen, dass sie auch unter anderen Aspekten und in anderen Perspektiven als den gerade entwickelten gesehen und dann anderes von ihr gewusst werden könnte. Die Idee durchgängiger kausaler Determiniertheit könnte nur ein Wissen kennzeichnen, das nicht an unbestimmte Grenzen des Nichtwissens stößt. Doch solch ein Wissen ist nach Seel unmöglich.

Anders als Kant will Seel aber das, was durch die jeweiligen Erkenntnisfähigkeiten nicht zugänglich ist, nicht in einem "Ansich" oder einer noumenalen Welt versenken. Die Beschränktheiten unserer Erkenntnis schließen nichts prinzipiell von der begrifflichen Einsicht aus. Sie charakterisieren lediglich jedes Wissen als aspekthaft, als nicht absolut, als von Unwissen begrenzt. Diese Bestimmungsdialektik verabreicht den Streitern der Gigantomachien von Idealismus gegen Realismus, von Relativismus gegen Absolutismus ein bitteres Relaxans. Mit Seel können die Eifernden einsehen, dass "Konstruktivismus und Realismus letztlich auf dasselbe hinauslaufen, nämlich auf die Vorstellung einer durchgehend artikulierten Welt", die wir entweder erfinden oder vorfinden. Beides ist jedoch falsch, weil wir nie einer durchgehend artikulierten Wirklichkeit begegnen, sondern immer nur etwas, was in unserem Erkenntnisfokus steht und begrifflich artikulierbar ist, aber in einer nicht artikulierbaren Umgebung erscheint, von der wir (noch) nichts Genaues wissen, die als noch zu bestimmende uns jedoch sehr wohl schon vage zugänglich ist.

Das Spiel von Bestimmen und Sich-bestimmen-lassen, von Wissen um das Artikulierte und Ahnung des noch Unartikulierten organisiert auch Seels Gedanken über "das Gute" und "das Schöne" im zweiten und dritten Teil des Buchs. Menschen sind in seiner Konzeption "im Interesse eines gedeihlichen Zusammenlebens auf Praktiken der Selbstrelativierung" angewiesen. Diese Praktiken werden entwickelt, wo ein Bewusstsein für etwas vorhanden ist, das über die gerade zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel hinausgeht. Dass andere Menschen auch da, wo man ihnen Gründe für ihr Handeln abfordert, begrifflich nicht festgelegt werden können, dass sie nicht vor dem Hintergrund eines bestimmten Wissens einfach "zur Verfügung" stehen, dass natürliche oder künstliche Gegenstände jenseits begrifflicher Bestimmungen auch kontemplativ noch anders wahrgenommen und gehandhabt werden können - all das relativiert die eigene Erkenntnis- und Handlungsmacht.

Nicht allein die philosophische Reflexion über das Verhältnis von Wissen und Nichtwissen kann in uns ein solches Bewusstsein der letztlichen Unverfügbarkeit des Wirklichen erzeugen. Auf direktere Weise löst gelingende Anschauung von Kunst dieses Bewusstsein aus. Es kann aber auch durch Religionen entwickelt werden, in denen auf Erlösung gehofft wird, ohne dass begrifflich bestimmt werden könnte, wie der erlöste Zustand aussieht. Deshalb wäre für Seel, wie er in den religionsphilosophischen Überlegungen des Buches festhält, die vollständige Säkularisierung unserer Gesellschaft mit Verlusten verbunden. In einer vollständig säkularen Gesellschaft verschwände ein "Stil der Selbsttranszendierung". Freilich verschwänden in einer solchen Gesellschaft auch Fanatisierungs- und Gewaltdispositive - ein Gewinn der Säkularisierung, den man jedoch nur schwer gegen den von Seel diagnostizierten Verlust aufrechnen kann.

Seels Einsicht, dass es "nun einmal die Prosa und Poesie des Wirklichen ausmacht, allen Versuchen ihrer theoretischen wie praktischen Bestimmung immer neue Seiten des Unbestimmten zu zeigen", mag theoretisch gerade nicht "angesagt" sein. Denn einerseits bewegen sich immer mehr Freunde virtueller Techniken als praktische Konstruktivisten in Wissenschaft und Kunst am liebsten in Zusammenhängen, die durch Menschen vorab möglichst vollständig bestimmt wurden. Und andererseits möchten sich die Freunde eines neuen Realismus den Dialektiken von Aktivität und Passivität entziehen, indem sie kurzerhand das, was das menschliche Wissen transzendiert, Menschen aber bestimmen kann, einfach leugnen.

Doch können weder die informationstechnologischen noch die ontologischen Marschbefehle etwas daran ändern, dass es weiterhin möglich ist, andere Menschen, Dinge, Landschaften und noch vieles mehr als etwas zu erfahren, das über etabliertes Wissen hinausgeht. Denen, die sich vor diesen Unbestimmtheiten nicht nur fürchten müssen, sondern die auf das, was aus ihnen entstehen mag, hoffen, werden Seels Überlegungen plausibel sein.

MICHAEL HAMPE

Martin Seel: "Aktive Passivität". Über den Spielraum des Denkens, Handelns und anderer Künste. Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main 2014. 382 S., geb., 24,99 [Euro].

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In der engen Verbindung, die Ethik und Ästhetik in seinem Denken eingehen, erweist sich Martin Seel als engster Geistesverwandter Adornos Michael Schefczyk Neue Zürcher Zeitung 20150218