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Der alte Boa Morte zieht durch die Gassen Lissabons, findet Obdach in verborgenen Winkeln, lauscht dem Gebimmel erzürnter Straßenbahnen und dem Gesang der Betrunkenen. Früher hat er in der Kolonialarmee gegen die Unabhängigkeit seiner Landsleute gekämpft, heute verdient er sich als Parkplatzeinweiser ein paar Münzen für die nächste Mahlzeit. Zusammen mit seiner Freundin Fatinha erhascht er Momente der Zufriedenheit, wenn abends zu ihren Füßen die Lichter des Viertels aufleuchten. Doch seine Erinnerungen fordern ihren Tribut, und die dunklen Bilder seiner Vergangenheit hüllen die Farben der…mehr

Produktbeschreibung
Der alte Boa Morte zieht durch die Gassen Lissabons, findet Obdach in verborgenen Winkeln, lauscht dem Gebimmel erzürnter Straßenbahnen und dem Gesang der Betrunkenen. Früher hat er in der Kolonialarmee gegen die Unabhängigkeit seiner Landsleute gekämpft, heute verdient er sich als Parkplatzeinweiser ein paar Münzen für die nächste Mahlzeit. Zusammen mit seiner Freundin Fatinha erhascht er Momente der Zufriedenheit, wenn abends zu ihren Füßen die Lichter des Viertels aufleuchten. Doch seine Erinnerungen fordern ihren Tribut, und die dunklen Bilder seiner Vergangenheit hüllen die Farben der Stadt in einen grauen Schleier.

Ohne zu urteilen, erzählt Almeida von einem Gestrandeten, den die Geschichte vergessen will, der selbst jedoch seine Geschichte nicht vergessen kann.
Autorenporträt
Djaimilia Pereira de Almeida, geboren 1982 in Luanda, Angola, wuchs in Portugal auf. Sie ist promovierte Literaturtheoretikerin, Autorin und schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine. Sie erhielt 2018 ein Stipendium vom portugiesischen Kulturministerium und wurde mit mehreren Preisen und Auszeichnungen geehrt, u. a. mit dem Prémio Literário Fundação Inês de Castro 2018, dem Prémio Literário Fundação Eça de Queiroz 2019 und dem Prémio Oceanos 2019. Almeida lebt in Setúbal.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Rezensent Cornelius Wüllenkemper staunt über Djaimilia Pereira de Almeidas poetische "Meditation über die postkoloniale Gegenwart". Sie besteht aus Briefen des Angolaners Boa Morte, der einst in der portugiesischen Kolonialarmee kämpfte und nun in ärmlichsten Verhältnissen in den Straßen Lissabons lebt, an seine von ihm verlassene Tochter. Dabei gehe es neben der Frage der Schuld, den Nachwirkungen des portugiesischen Kolonialismus und den Randständigen der Gesellschaft um für de Almeidas Werk typische Themen, die die Autorin trotz des politischen Charakters immer ambivalent zu verhandeln wisse, lobt Wüllenkemper. Eindrücklich findet er außerdem die "lyrische Prosa", mit der der Text in die Seelenwelt, in die hellen und dunklen Gedanken des Protagonisten, entführe. Eine düsterer, aber sensibler Roman, vermittelt der Kritiker.

© Perlentaucher Medien GmbH
»In Seebeben greift die Autorin wiederkehrende Elemente auf: der Umgang mit Schuld, die seelischen und sozialen Folgen der kolonialen Vergangenheit Portugals, das Leben am Rande der Gesellschaft. Das Bemerkenswerte an Djaimilia Pereira de Almeidas Büchern ist, dass sie trotz der politischen Dimension ihrer Themen Widersprüchlichkeit und Ambivalenz viel Platz einräumt. Sie umkreist labyrinthisch verzweigte Motive, Bilder und Gedanken. Sie machen ihren Roman zu einer beschwörenden literarischen Meditation über die postkoloniale Gegenwart.« Cornelius Wüllenkemper Deutschlandfunk Kultur