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Ein grafisches Meisterwerk
Andy Warhol war ein Künstler, dessen Einfluss auf die Welt weit über seine Zeit hinaus reicht. Typex zeichnet Warhols Leben vom armen Einwandererkind bis zu den schwindelerregenden Höhen des Starkults nach. Seine private Seite ebenso wie seine künstlerische, seine Zerrissenheit zwischen gnadenloser Selbstvermarktung und künstlerischer Selbstverwirklichung, seine Freundschaften mit anderen großen Künstlern ebenso wie das exzessive Partyleben der Szene.
Gastauftritte in Leben und Buch haben berühmte Persönlichkeiten aus Film, Kunst, Literatur und Musik, wie
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Produktbeschreibung
Ein grafisches Meisterwerk

Andy Warhol war ein Künstler, dessen Einfluss auf die Welt weit über seine Zeit hinaus reicht. Typex zeichnet Warhols Leben vom armen Einwandererkind bis zu den schwindelerregenden Höhen des Starkults nach. Seine private Seite ebenso wie seine künstlerische, seine Zerrissenheit zwischen gnadenloser Selbstvermarktung und künstlerischer Selbstverwirklichung, seine Freundschaften mit anderen großen Künstlern ebenso wie das exzessive Partyleben der Szene.

Gastauftritte in Leben und Buch haben berühmte Persönlichkeiten aus Film, Kunst, Literatur und Musik, wie Marilyn Monroe, Greta Garbo, Jackson Pollock, Truman Capote, Lou Reed, The Velvet Underground & Nico, Bob Dylan, Jean-Michel Basquiat und Michael Jackson.

600 Seiten Comic-Biografie über die Pop-Ikone Andy Warhol!
Autorenporträt
Typex, geboren 1962, lebt als Illustrator, Comiczeichnert und Maler in Amsterdam. Seine Liebe zu Pop und Musik zeigt sich in Hunderten von Porträts, die in Musikmagazinen wie COR (NL) und Mojo (UK) erschienen. Er illustriert für Magazine und Werbung in unterschiedlichsten Stilen. Comics zeichnet er seit seiner Jugend, aber den großen internationalen Durchbruch hatte er 2013 mit seiner Rembrandt-Biografie, die er im Auftrag des Rijksmuseum Amsterdam zeichnete. Sie wurde in acht Sprachen übersetzt und The Guardian schrieb darüber:  "... It feels outrageous to write it but I think Rembrandt Harmenszoon van Rijn would have adored this book. He would have admired its draughtsmanship and its wit and ¿ given how many times he painted himself ¿ he would have loved the fact that he is its star, warts and all." http://typex.nl
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Natürlich ist der Comic das einzig angemessene Medium, um eine Geschichte wie die Andy Warhols zu erzählen - die Biografie eines Künstlers, der immer wieder behauptete, seine Bilder bestünden nur aus Oberfläche und der auch sein Leben so öffentlich lebte, als verberge es nichts. Der Zeichner Typex ermöglicht es seinen Leser nun einen Einblick ins Private, die "Geschichte hinter den Bildern" zu bekommen, jedoch ganz ohne sich dazu zum Voyeur machen zu müssen, erklärt Rezensent Christian Bos. Typex erzählt von der Kindheit des Künstlers, von seinen Anfängen als Zeichner in den 50ern und seinem Ruhm als Pop Artist in den 70ern, lesen wir. Dabei passt der Zeichner seinen Stil jeweils den Bilderwelten dieser verschiedenen Epochen an, was allerdings nicht bedeutet, dass er dafür seine eigene Handschrift ganz aufgeben müsste, so Bos. Eine Biografie Warhols wäre allerdings unvollständig ohne einen Gesamteindruck von der Pop-Welt, in der sich der Künstler damals bewegte, sowie seiner prominenten Mitstreiter. Daher nimmt sich der Comiczeichner viel Zeit und Raum, um die Stimmung der Zeit in Städten, in Szenen, in Räumen einzufangen und natürlich auch zahlreichen Stars ihren gebührenden Auftritt zu erlauben, so der hingerissene Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.11.2018

Hinter den Spiegeln
Sooo aufregend: Eine Comic-Biografie von Andy Warhol
„Los, Junge!“, rufen Micky Maus, Dick Tracy und all die anderen Comic-Figuren, die sich um den kleinen Andy versammelt haben. Sie deuten auf den Spiegel über dem Waschbecken. „Das ist der Weg zum Ruhm.“ Ein verführerischer Satz für das Kind bettelarmer Auswanderer aus den Karpaten, die in einer winzigen Wohnung in Pittsburgh wohnen. Aber so oft sich Andy, wenn er nicht schlafen kann, in die Welten seiner geliebten Comics flüchtet – jetzt zögert er. „Da ist nichts … nur ich …“, stammelt er, nur um es dann kopfüber doch noch zu wagen.
Das ist nicht bloß ein brillanter, sondern vielleicht sogar der bestmögliche Einstieg für die Biografie über einen Künstler, von dem das Bonmot stammt, er bestehe lediglich aus Oberfläche mit nichts dahinter. Die Hürde, Teil der Flut von Comic-Biografien über bekannte Persönlichkeiten zu sein, nimmt dieses 550-Seiten-Opus also spielend. Trotz hervorragender Ausnahmen mag man sie ja eigentlich nicht mehr sehen, all die gezeichneten Schnellkurse, die biografische Stationen abhaken und dabei selten einen Wikipedia-Artikel an Informationsgehalt übertreffen. Am schlimmsten wird es freilich bei Werken über Maler, wenn etwa Schiele, Monet oder Picasso nicht nur als ihr eigenes Stereotyp auftreten müssen, sondern ihre Gemälde als Zitat in Panels eingefügt werden – was dann stets vor Augen führt, wie wenig sich am Ende klassische Malerei und Comics miteinander vertragen.
Anders verhält es sich da bei Andy Warhol. Einem Künstler, der einerseits seine Wurzeln in der Popkultur und Werbegrafik hat, andererseits wie kein zweiter selbst zu Lebzeiten zur Ikone, ja, in gewisser Weise zur Comic-Figur geworden ist. Zugleich ist die Bedeutung Warhols und seiner Werke mehr als bei anderen Malern nur aus dem Kontext ihrer Zeit zu verstehen, da sie andernfalls zum teuren Deko-Element verkommen. All das liefert dem bislang hierzulande kaum bekannten niederländischen Künstler Typex, der seit den 1980ern Comics und Illustrationen zeichnet, die Steilvorlage für ein Opus magnum, dessen Konzept sofort neugierig macht, so ungewöhnlich und zugleich passend scheint es für sein chamäleonartiges Sujet: zehn Kapitel, jedes in einem völlig anderen Stil, der sich nach der jeweiligen Zeit richtet.
Auch wenn man viele der Geschichten schon gehört hat, ist man doch schnell angetan von Typex’ Anspielungsreichtum und Wandlungsfähigkeit. So erleben wir Warhols Kindheit in den 1930ern als Mischung aus „Little Nemo“, „Krazy Kat“ und russischen Bilderbögen. Sein Durchbruch zu Beginn der 1960er, die Entstehung der „Factory“, die ausschweifenden Nächte in der Schwulenszene New Yorks werden folgerichtig im Pop-Art-Modus erzählt, bevor das Buch mit der tragischen Geschichte der Warhol-Muse Edie Sedgwick zum Pulp-Comic wird; wenn kurz darauf Warhol bei Velvet Underground die Regler übernimmt, streiten sich Lou Reed und Nico in psychedelischen Farben; um sich, wenn er bei den 1980ern angelangt ist und Warhols Leben die Angst vor Aids und dem Älterwerden bestimmen, in nüchterne schwarz-weiße Flächen zu verwandeln.
Die Meisterschaft Typex’, sich all diese Stile geradezu traumwandlerisch anzueignen, ist imponierend, ebenso wie sein Vorhaben, auch ja jeder Figur aus der umfangreichen Entourage Warhols einen Seitenplot zu schenken. Dieser Wille zur Lückenlosigkeit bringt aber mit fortschreitender Lektüre ein nicht geringes Problem mit sich. Das Buch läuft Gefahr, zu viel des sehr Guten zu sein. Typex ist ein brillanter Zeichner; dramaturgisch hat er oft Mühe, die Fülle an Ereignissen und Figuren zu bewältigen. Da helfen auch die zwölf charmanten Sammelbilder nichts, die am Anfang von jedem der zehn Teile die Hauptprotagonisten der folgenden Seiten vorstellen. Zu viele der Episoden führen ins Plot-Nirwana oder sind von geringem Erkenntnisgewinn. Als Beispiel möge der Auftritt David Bowies dienen, der sich völlig unvermittelt als Pantomime betätigen darf, ansonsten aber nichts zur Handlung beiträgt. Das alles fällt zu Lasten der differenzierten Darstellung jener Figur, um die es eigentlich geht. Zu oft gibt Warhol grenzbeschränkte Sätze von sich, etwa, wenn er mit Velvet Underground im Aufnahmestudio sitzt: „Ich find’s sooo aufregend.“ Suggeriert der Aufwand, der hier getrieben wird, tatsächlich hinter den Spiegel und die Oberfläche zu schauen, wird man also enttäuscht. Die Ikone Warhol ersetzt Typex durch eine seelenlose Karikatur. Nur am Anfang und am Ende gestattet sich das Buch, in jene Tonart zu wechseln, die es selbst im Untertitel trägt: die des „Fairytales“, des Märchens. Und plötzlich geschieht etwas Unerwartetes: Indem der Autor sich einmal nicht an die Fakten hält, wird die rätselhafte Figur Warhol plötzlich greifbar, in ihren Sehnsüchten, ihrer Zerbrechlichkeit – und Menschlichkeit.
THOMAS VON STEINAECKER
Typex:
Andy – A Factual Fairytale. Leben und Werk von Andy Warhol. Aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann. Carlsen Verlag,
Hamburg 2018.
568 Seiten, 48 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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"Nicht nur eine zeichnerische Tour de force [...], sondern auch erzählerisch ein Meisterwerk." Andreas Platthaus FAZ Blog 20191125