Críticas:
»Die Süddeutsche Zeitung listet das Buch unter den wichtigsten aktuellen Neuerscheinungen im Bereich Sachbuch.« (Alexandra Mangel, Deutschlandradio Kultur)
»Sensationell ist die Veröffentlichung nicht nur für die Warburg-Forschung, sondern auch weil eine derart dicht überlieferte, gut dokumentierte und zeitlich lange Krankengeschichte selten ist.« (Marius Meller, FAS)
»Diese vorzüglich edierte und kommentierte Ausgabe ist ein herausragendes, spannendes, ja atemberaubendes Dokument.« (Ludger Lütkehaus, NZZ)
Reseña del editor:
Zwischen April 1921 und August 1924 war Aby Warburg, der geniale Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler, Insasse im Sanatorium Bellevue in Kreuzlingen, wohin er nach einem schweren psychotischen Zusammenbruch eingewiesen worden war er hatte gedroht, sich und seine Familie umzubringen. Leiter der psychiatrischen Heilanstalt war Ludwig Binswanger, seinerseits bedeutender Psychiater, dessen Erkenntnisse den Zugang zur Geisteskrankheit tiefgreifend verändern sollten. Bislang war aus dieser Zeit nicht viel mehr allgemein bekannt, als daß Warburg vor seinen Mitpatienten den berühmten Vortrag über das Schlangenritual der Hopi-Indianer hielt. Tatsächlich hatte er während seiner Krankheit immer wieder Phasen von geistiger Klarheit und schöpferischer Produktivität. Binswangers Krankenberichte dokumentieren Wahnvorstellungen, Aggressivität gegen das Personal, Phobien und zwanghafte Hygienerituale. Warburg, der sich selbst als »unheilbar schizoid« einschätzte, wurde erst 1924 »zur Normalität beurlaubt«. Die hochgelobte Edition der im Universitätsarchiv Tübingen verwahrten Krankengeschichte Aby Warburgs durch den italienischen Germanisten Davide Stimilli erfüllt ein lange gehegtes Desiderat der Warburg-Forschung. Mit der nun auch auf Deutsch vorliegenden, gegenüber der italienischen um wichtige Dokumente erweiterten Ausgabe kann endlich darangegangen werden, die »Leerstelle« zwischen Werk und Psyche Warburgs zu schließen, die von seinen Biographen wie etwa Ernst Gombrich geflissentlich verschwiegen wurde. Der Band umfaßt neben den Krankenakten von der Hand Ludwig Binswangers auch die autobiographischen Aufzeichnungen Warburgs aus jener Zeit, den Briefwechsel zwischen den beiden Persönlichkeiten, Wärterprotokolle sowie Aufzeichnungen und Briefe von Warburgs Assistenten Fritz Saxl. »Die unendliche Heilung« wird zum einmaligen Zeugnis der Begegnung zweier bedeutender intellektueller Protagonisten des 20. Jahrhunderts.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.