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"Fridays for Future" ist der Inbegriff einer globalen Klimaschutz-Bewegung. Aus einer Aktion der schwedischen Schülerin Greta Thunberg hat sich in kurzer Zeit eine weltweite Bewegung entwickelt. Klimaschutz steht ganz oben auf der Agenda, egal ob in Wirtschaft oder Wissenschaft, in Ministerien oder Medien. Ein großer Verdienst. Doch was tun? Statt konstruktiver Lösungen gibt es immer aggressivere Diskussionen. Alle wissen es besser, alle haben die Wahrheit für sich gepachtet. Das bringt uns nicht weiter. Jetzt heißt es loslegen - und die renommierte Wissenschaftlerin und Bestsellerautorin…mehr

Produktbeschreibung
"Fridays for Future" ist der Inbegriff einer globalen Klimaschutz-Bewegung. Aus einer Aktion der schwedischen Schülerin Greta Thunberg hat sich in kurzer Zeit eine weltweite Bewegung entwickelt. Klimaschutz steht ganz oben auf der Agenda, egal ob in Wirtschaft oder Wissenschaft, in Ministerien oder Medien. Ein großer Verdienst. Doch was tun? Statt konstruktiver Lösungen gibt es immer aggressivere Diskussionen. Alle wissen es besser, alle haben die Wahrheit für sich gepachtet. Das bringt uns nicht weiter. Jetzt heißt es loslegen - und die renommierte Wissenschaftlerin und Bestsellerautorin Claudia Kemfert erklärt wie. In rund 120 Fragen und Antworten erläutert die erfahrene Autorin Fakten und Zusammenhänge der Klimadebatte und greift von Klimaskepsis bis Ökodiktatur, von CO2-Steuer bis Emissionshandel alle Facetten der Debatte auf. Ergänzend zeigen über 50 Handlungsempfehlungen, wie und wo Unternehmer, Politiker und Bürger den Wandel konkret umsetzen können. Denn es kommt jetzt auf jeden von uns an.
Autorenporträt
Claudia Kemfert ist die bekannteste deutsche Wissenschaftlerin für Energie- und Klimaökonomie. Seit 2004 leitet sie die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit. Sie ist eine mehrfach ausgezeichnete Spitzenforscherin und gefragte Expertin für Politik und Medien, unter anderem war sie Beraterin des ehemaligen EU-Präsidenten José Manuel Barroso. Claudia Kemfert wurde 2016 in den Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berufen und ist seit diesem Jahr auch Mitglied im Präsidium der deutschen Gesellschaft des Club of Rome. Zuletzt erschien von ihr 2017 „Das fossile Imperium schlägt zurück. Warum wir die Energiewende jetzt verteidigen müssen" im Murmann Verlag Alle Titel: Das fossile Imperium schlägt zurück, The Battle about Electricity, Kampf um Strom, Jetzt die Krise nutzen, Die andere Klima-Zukunft
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.04.2020

Aufklärung
und Aufgaben
Claudia Kemferts Klimabuch für junge Leute
Von Ernst Ulrich von Weizsäcker
Sehr schön beschreibt Claudia Kemfert schon in der Titelage, worum es geht: am Freitag demonstrieren, am Wochenende diskutieren, ab Montag anpacken und umsetzen. Es ist nicht ein Lehrbuch, aber sehr lehrreich. Voll von Gedanken, was man jetzt schon tun kann. Aber nicht die leicht alberne Journalistenfrage „Was würden Sie in den nächsten 24 Stunden tun, um dem Klima zu helfen?“ Denn in der Hauptsache geht es hier um Politik. Das wissen die jungen Fridays-for-Future-Protestierer genauso gut wie die Vertreter der Fossilindustrie in Australien, Russland, den USA oder Saudi-Arabien. Oder in der Lausitz und im angrenzenden Polen: Bei den Fossilen will man die Politik hindern, das zu tun, was dem Klima hilft. Bei den jungen Demonstranten das Gegenteil. Claudia Kemfert ist auf deren Seite. Gut so!
Die Energieökonomin weiß, dass die für die Klimastabilisierung demonstrierenden jungen Leute auch Aufklärung über die Politik brauchen. Aufklärung über die Tricks der Lobby und der Leugner, über die beabsichtigte Schwäche der Umweltministerien, über verlogene Konzernberichte (in denen die Schmutzbeiträge der Zulieferer nicht vorkommen), über die rechtliche Möglichkeit von Bürgerbeteiligung, über den Zusammenhang zwischen raffinierten Rechtspopulisten und Klimaleugnern.
Aufklärung ist aber nicht immer bequem. Was besonders unbequem ist, ist die Tatsache, dass viele Millionen Arbeitsplätze gefährdet würden, wenn man abrupt mit dem Klimaschutz Ernst machen würde. Der Verkehrssektor ist der stetigste Wachstumssektor und beschäftigt bei uns etwa 1,5 Millionen Personen. Und es ist der Sektor, der (bis zur Corona-Krise) die Verwirklichung der deutschen Klimaziele am stärksten torpediert hat. Und in der Politik schlägt das Argument Arbeitsplätze fast immer jede ökologische Zielsetzung.
Das Buch ist schlagwortartig aufgebaut, sehr gut lesbar, spricht junge Leute an, Leute, die eher im Tablet lesen als in Büchern. Die 500 Fußnoten sind im Buch gar nicht abgedruckt. Aber es gibt sie als E-PDF.
123 Minikapitel mit 123 Fragezeichen bilden die Grundstruktur. Fragen wie: Brauchen wir eine Ökodiktatur? Wie können wir Klimaleugnung enttarnen? Effizienz, Suffizienz und Konsistenz: Was ist die richtige Strategie? Wie könnte ein Rat für Generationengerechtigkeit aussehen? Wie ginge eine sozial verträgliche Energiewende? Welches Detail aus dem Windenergiegesetz könnte eine große Wirkung haben? Und: Wie funktioniert der Green Deal der EU? Ein sehr gutes Kurzkapitel, aber vor der Corona-Krise geschrieben.
Zum Schluss kommen dann 53 Aufgaben für den Anfang. So etwa: Anerkenne die Fakten zum Klimawandel! Werde Pionier! Wirke politisch – zum Beispiel in deiner Familie! Lerne, welchen Medien du vertrauen kannst. Die Fakten zum Klimawandel kommen im Buch etwas kurz, das ist aber erlaubt, denn die kann man überall abgreifen, auch im Smartphone. Auch die internationale Spannung kommt etwas kurz: Die Mehrzahl der Entwicklungsländer finden Wirtschaftswachstum definitiv wichtiger als Klimaschutz, und wenn Wachstum klimaschädlich ist, dann ist das halt so. Sollen erst mal die Reichen was tun und uns Geld geben, damit wir uns an den von ihnen verursachten Klimawandel anpassen können.
Es wird bald der Tag kommen, wo man sich an den „Montagen für die Zukunft“ in erster Linie an die Lösung dieses schwelenden Nord-Süd-Konflikts heranmachen muss. Im Norden wie im Süden.
Insgesamt ein sehr erfreuliches, sehr praktisches, sehr politisches Buch.
Ernst Ulrich von Weizsäcker ist Biologe und war Universitätspräsident, Gründungspräsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie sowie Bundestagsabgeordneter (SPD), dort auch Vorsitzender des Umweltausschusses.
Claudia Kemfert: Mondays for Future. Freitag demonstrieren, am Wochenende diskutieren und ab Montag anpacken und umsetzen. Murmann-Verlag, Hamburg 2020. 200 Seiten, 18 Euro (erscheint am Dienstag, 21. April).
Wie kann eine sozial verträgliche
Energiewende aussehen?
Enttäuschte Hoffnung in der Hauptstadt: Am 20. September 2019 präsentierte die Regierung ihr Klimapaket – für die FfF-Aktivisten „ein Skandal“.
Foto: Regina Schmeken
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