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La frontera, the border - die berühmteste Grenze der Welt seit der Berliner Mauer. Donald Trump will hier eine neue Mauer bauen. Lange verlief sie ganz woanders: Texas, Arizona, Nevada, New Mexico, Kalifornien - einst alles Mexiko. Westernhelden, die nach south of the border flohen, benutzten nicht die Grenzübergänge in Calexico oder Tijuana, wo heute keine Maus ohne gültigen Pass von Süden nach Norden kommt, oder Ciudad Juárez, wo es noch heute lebensgefährlich ist. Irgendwo zwischen Pazifik und dem Golf ritten sie von Nord nach Süd, wo heute jeden Tag Menschen zu Fuß in umgekehrter Richtung…mehr

Produktbeschreibung
La frontera, the border - die berühmteste Grenze der Welt seit der Berliner Mauer. Donald Trump will hier eine neue Mauer bauen. Lange verlief sie ganz woanders: Texas, Arizona, Nevada, New Mexico, Kalifornien - einst alles Mexiko. Westernhelden, die nach south of the border flohen, benutzten nicht die Grenzübergänge in Calexico oder Tijuana, wo heute keine Maus ohne gültigen Pass von Süden nach Norden kommt, oder Ciudad Juárez, wo es noch heute lebensgefährlich ist. Irgendwo zwischen Pazifik und dem Golf ritten sie von Nord nach Süd, wo heute jeden Tag Menschen zu Fuß in umgekehrter Richtung in die USA zu kommen versuchen. Jeanette Erazo Heufelders Reisebericht beschreibt die mythenumwobene Vergangenheit und die von Gewalt, Drogenmafia und friedlichem Miteinander geprägte Gegenwart in den Städten, Dörfern und Landschaften südlich und nördlich des berühmten Grenzzauns.
Autorenporträt
Jeanette Erazo Heufelder wurde 1964 in Bayern geboren. In Dokumentarfilmen, Biografien und literarischen Reportagen beschäftigt sich die studierte Ethnologin vor allem mit Lateinamerika. Zuletzt erschien "Der argentinische Krösus. Kleine Wirtschaftsgeschichte der Frankfurter Schule" (2017).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.10.2018

Dazwischen: die Grenze
Die Ethnologin Jeanette Erazo Heufelder schreibt die Biografie der mexikanisch-amerikanischen „Borderlands“
In der Stummfilmkomödie „Der Pilger“ aus dem Jahr 1923 verkörpert Charlie Chaplin einen entlaufenen Sträfling, der die Gefängniskleidung gegen die gestohlene Amtstracht eines Geistlichen eintauscht. In dieser Maskerade wird er von den Bewohnern des texanischen Fleckens Devil’s Gulch als Seelsorger willkommen geheißen. Allein der Sheriff erkennt den steckbrieflich Gesuchten. Statt ihn der Justiz zu übergeben, packt er ihn am Kragen und reitet mit ihm an die nahe mexikanische Grenze. Mit einem Tritt in den Hintern befördert er den ängstlich Zögernden auf die andere Seite, in die Freiheit.
In dieser Schlussszene ist die Grenze selbst nur durch einen in der Wüste, am Rande eines Trampelpfads aufgepflanzten hölzernen Pfosten gegenwärtig. Unterhalb der Inschrift „Boundary Line“ weisen gegenläufige Pfeile nach den „United States“ und „Mexico“. Der Tramp, den es nicht ganz freiwillig hierher verschlagen hat, klammert sich ratlos an den Grenzpfosten, als könne der ihm Halt bieten, bis er nach einem Salut Richtung USA sein Schicksal annimmt und mexikanischen Boden betritt. Die Hoffnung dort ein neues Leben in Frieden zu beginnen zerschlägt sich jedoch durch den plötzlichen Auftritt zweier „banditos“, die sich einen Schusswechsel liefern. Unfähig sich für eine der beiden Seiten zu entscheiden, bleibt dem Grenzgänger – wie Millionen seiner Nachfahren aus der Gegenrichtung – nur der Stolperschritt. Mit dem einen Fuß auf mexikanischem, dem anderen auf US-amerikanischem Territorium wandert der Tramp aus dem Bild hinaus, dem Horizont des Ungewissen entgegen.
In diesem Bild, das Jeanette Erazo Heufelder ans Ende ihrer fulminanten Studie über die Grenze und das Grenzland zwischen Mexico und den USA stellt, sind beinahe alle Stereotypen dieser Region und beider Nationen versammelt: Mit dem einzigen Unterschied, dass das gesegnete Land – der Kern des „American Dream“, den Immigranten aus allen Weltgegenden miteinander teilen – hier auf der südlichen statt auf der nördlichen Seite der Grenze gesucht wird. Auch wenn man es ihr in der Vergangenheit nie so genau ansah, weil sie lange Zeit beweglich war, trennt diese Grenze doch, mehr als zwei Staaten nur.
Nur da, wo beide einander geografisch am nächsten kommen, unterscheiden sie sich historisch, demografisch, kulturell am wenigsten, auch in den Mythen, Legenden und Erzählungen, in denen beide Seiten ihre Träume wie Alpträume auf die gemeinsame Grenzregion projizieren und sich dort gegenseitig bespiegeln. Wer es nicht glaubt, schaue sich den einen oder anderen Western von Sam Peckinpah an oder höre mal wieder Bob Dylans Ballade „Romance in Durango“.
Die Wirklichkeit dieser Grenze heute ist eine andere, weswegen Heufelder zu dem Schluss kommt: Würde man Chaplins Film noch einmal drehen, so müsste für die Schlussszene „ein Stahlzaun in die Landschaft montiert werden“, wie er das über die Länge von 3144 Kilometer – auch ohne Trumps sakral aufgeladene „schöne hohe Mauer“ – das Land vom Golf von Mexico bis zum Pazifik durchschneidet. Auf einem Foto steht Heufelder, die im selben Verlag zuletzt mit einer glänzenden historischen Reportage über die „Wirtschaftsgeschichte der Frankfurter Schule“ reüssiert hat („Der argentinische Krösus“, 2017), vor dem unüberwindbar hohen Stahlzaun. Auf dessen amerikanischer Seite spricht sie mit einem Cop der „Border Patrol“, in der Hand das geöffnete Notizbuch und den Schreibstift der Feldforscherin. Dies zeichnet die Originalität dieser empiriegesättigten Studie gegenüber den sich derzeit häufenden Studien zum Thema Grenze und speziell zu dieser Grenze aus: Die Autorin hat die weltweit längste und – sieht man vom Mittelmeer ab – tödlichste Grenze Meile für Meile bereist. Auf beiden Seiten hat sie mit den Menschen gesprochen und besonderen Augenmerk auf den Blick von Süden nach Norden gelegt, während diese Grenze sonst – vor allem aus der Perspektive einer Politik ihrer Versiegelung und Militarisierung – fast ausschließlich von der nordamerikanischen Seite aus wahrgenommen wird. Außer von denen, die davor oder dahinter sich dennoch auf einen Weg voller Risiken und Gefahren begeben, an dessen Ende seit Trumps „Null-Toleranz-Politik“ zumeist die Verhaftung, Kriminalisierung und Deportation unter menschenunwürdigen Bedingungen steht.
Heufelder schreibt die Biografie einer zusammengehörigen, erst durch Geschichte und Politik auseinanderdividierten Grenzregion und ihrer Lebenswelten. Als Sozialanthropologin weiß sie, dass Trennen und Verbinden – nach Georg Simmels berühmter Definition – zwei Seiten ein- und desselben Aktes sind: „Die Grenze“, schreibt sie, „ist die Narbe eines Konflikts, der zwar historisch ist, aber nicht bewältigt wurde. (...) Die Geschichte der Grenzbeziehungen zeigt aber zugleich auch, dass sich in der Betonung des Trennende in Wirklichkeit schon immer das Wissen um die Unauflösbarkeit dieser Beziehungen offenbart hat.“ Die Vorstellung undurchlässiger, wie für die Ewigkeit geschaffener Grenzen ist demgegenüber ein Anachronismus, der sich früher oder später schon deshalb verflüchtigen muss, weil – wie Heufelder an Grenzstädten wie Juárez, Mier und Tijuana aufzeigt – die Gesellschaftsmodelle der Zukunft durchweg in Grenzregionen entstehen: entweder als Traum von Mitmenschlichkeit oder als alptraumhafter „Horrorfilm der Gegenwart“.
VOLKER BREIDECKER
Die Autorin hat mit Menschen
auf beiden Seiten gesprochen, sie
kennt auch den Blick von Süden
Jeanette Erazo
Heufelder: Welcome
to Borderland.
Die US-mexikanische Grenze. Berenberg
Verlag, Berlin 2018,
256 Seiten, 25 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.10.2018

Die Drogen hält keine Mauer auf

Am Fluss, der Rio Bravo und Rio Grande heißt: zwei Bücher über das Leben an der Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten.

Mit der Trennung von Kleinkindern und ihren Eltern durch die amerikanischen Grenzbehörden, hatte die Regierung von Donald Trump es geschafft, die amerikanisch-mexikanische Grenze jenseits des geplanten Mauerbaus wieder in den internationalen Fokus zu rücken. Nun kommen noch Trumps markige Ankündigungen hinzu, den Marsch mittelamerikanischer Migranten mit Grenzschutz und Militär zu stoppen. Allerdings gerät dabei leicht außer Acht, wie problembeladen diese Grenze bereits zuvor gewesen war. Es war Bill Clinton, der die Grenzkontrollen in den neunziger Jahren entschieden verschärft hatte. Sein Nachfolger George W. Bush ließ es an Härte ebenfalls nicht fehlen, und selbst unter Barack Obama kam es zwischen der südkalifornischen Pazifikküste und der Mündung des Rio Grande zu harschen Maßnahmen gegen Grenzübertritte, wobei auf Hochtechnologie und Drohnen zurückgegriffen wurde. Auch der Zaun, den es seit Bush stellenweise schon gab, wurde ausgebaut.

Wer sich für die Geschichte dieser Grenze vor allem in Texas interessiert, der ist bei Jeanette Erazo Heufelder bestens aufgehoben. Die Journalistin, eine ausgebildete Ethnologin mit höchst soliden historischen Kenntnissen, lotet das konfliktreiche Spannungsfeld um den Rio Grande oder, wie er in Mexiko heißt, Rio Bravo gekonnt aus. Ihr detailreiches, flüssig geschriebenes Buch geht bis in die 1840er Jahre zurück, als sich die Vereinigten Staaten 1848 im Frieden von Guadeloupe Hidalgo weite Teile des heutigen Südwestens des Landes, darunter Kalifornien, New Mexico, Arizona, Nevada und Utah, aneigneten. Schon 1845 war Texas, das sich 1836 die Unabhängigkeit von Mexiko erkämpft hatte, den Vereinigten Staaten beigetreten.

Diese Geschichte kennzeichnet das Verhältnis der Mexikaner zu den Vereinigten Staaten bis zum heutigen Tag. Obwohl, auch dies ist festzuhalten, viele in den Nordprovinzen lebende Mexikaner anfangs froh waren, nunmehr unter die effizientere Herrschaft der Amerikaner geraten zu sein.

Die Freude verflog indes rasch. Mexikaner galten in den Vereinigten Staaten wahlweise als obskurantistische, brutale spanische Katholiken im Sinne der Schwarzen Legende oder als minderwertige rassische Mischlinge, weswegen man ihnen das Land mit allen möglichen legalen Tricks abnahm, wo es nur ging. Das führte zur Abwanderung vieler Mexikaner und zur Gründung neuer Städte südlich des Rio Bravo und damit zur charakteristischen Doppelstadtstruktur, die jedem Besucher der Region entlang des Flusses sofort ins Auge sticht.

Erazo Heufelder schildert diese Prozesse mit dem ethnologischen Blick für konfliktreiche Details und unter wohltuendem Verzicht auf voreilige moralische Zuschreibungen. Die Grenze war lange als solche kaum erkennbar, weil sie weniger trennte als für die Ausgestaltung einer eigenen ökonomischen und kulturellen Identität in Texas und im mexikanischen neuen Norden sorgte. Dabei bedienten sich die Texaner einer ausgefeilten, historisch verbrämten Mythologie, etwa über die angeblich so tapfere Elitetruppe der Texas Ranger, die gleichwohl einem aus Alkoholikern und Verbrechern zusammengesetzten Lynchmob glich.

Aber auch südlich der Grenze entstand ein ganz eigenes Selbstverständnis, das sich vom Rest Mexikos absetzte. Die Autorin bezieht populärkulturelle Quellen, Filme, Theaterstücke und Romane, in ihre Analyse konsequent mit ein. Auf diese Weise gelingt es ihr, ein facettenreiches Bild dieser Entwicklungen zu vermitteln. Nicht zuletzt weist sie auf die vielen Konflikte an der Grenze hin, etwa die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen 1910 und 1919, als amerikanische Truppen und Texas Ranger den mexikanischen Rebellen und Verbrecher Pancho Villa bekämpften, der seinerseits von amerikanischen Filmproduzenten bezahlt und ausstaffiert wurde, um das amerikanische Publikum schaurig-schön zu unterhalten.

Über der Historie vergisst Erazo Heufelder freilich nicht die Gegenwart, weder den ökonomischen Aufschwung, den die zahllosen Sonderwirtschaftszonen südlich der Grenze zwischenzeitlich genommen haben, noch die latente Gewalt, die in diesem Raum seit den neunziger Jahren herrscht. Gewiss ist in Ciudad Juárez und anderen nordmexikanischen Städten inzwischen eine selbstbewusste und wohlhabende Mittelklasse herangereift, aber der Wohlstand ist außerordentlich ungleich verteilt. In wachsendem Maße beherrschen Drogenkartelle und die sogenannten Zetas - ehemalige Elitepolizisten, die im Drogenhandel aktiv sind - die Szene und schrecken vor keiner Gewalttat zurück. Seit 1990 wurden über 1700 junge Frauen von den Drogenhändlern ermordet, insgesamt sind über 250 000 Menschen dem Drogenkrieg inzwischen zum Opfer gefallen. Diese Gewalt und die Armut in Zentralamerika erklären, warum so viele Mexikaner, Honduraner und Guatemalteken ihr Heil im Lande der ungeliebten Gringos suchen. Neben den Verbrechern sind es deren Opfer, die zugleich Opfer des amerikanischen Drogenmarkts sind, die vorwiegend illegal über die Grenze gehen.

Diese Ambivalenz der Grenze am Rio Grande steht auch im Mittelpunkt der Untersuchung von Alexander Gutzmer. Beide Bücher zeigen, dass die Grenzanlagen und Kontrollen zwar effektiv den Export der Gewalt von Kartellen und Zetas einzudämmen vermögen, nicht aber die effizient organisierte Distribution von Drogen, denn nur selten sind es die illegalen Migranten, die Drogen transportieren, und dann bevorzugt Marihuana. Die harten Drogen werden im Rahmen legaler Grenzübertritte oder über die zahllosen Tunnel unterhalb der vorhandenen Sperranlagen in die Vereinigten Staaten transportiert. Trumps Mauer wird daran nichts ändern.

Alexander Gutzmer ist kein Ethnologe und schon gar kein Historiker, sondern Kulturwissenschaftler, weswegen die aktuelle Situation im Fokus seiner Darstellung steht und er sich überdies, viel stärker als Erazo-Heufelder, an Theorien orientiert. Beides ist für sich genommen zwar vollkommen legitim, aber Gutzmers Buch weist aufgrund dieser Herangehensweise vermeidbare Schwächen auf. In erster Linie tendiert sein dekonstruktivistischer Theorieansatz dazu, Voraussetzungen in die Analyse hineinzuschmuggeln.

Da es immer bereits feststeht, wie fragil und porös soziokulturelle Konstruktionen sind, sind Grenzen ebenfalls fragil und porös. Da verstellt die Theorie den Blick auf mögliche andere Herangehensweisen. Darüber hinaus neigt Gutzmer dazu, den Begriff des Mediums und des Medialen über Gebühr zu strapazieren, wodurch er jegliche Trennschärfe verliert. Durch den Verzicht auf historische Tiefenschärfe wird dieses Problem dann noch gravierender, denn konsequent übersieht der Autor die angesichts der vorgeblichen Fragilität von Grenzen erstaunlichen Kontinuitäten, die bei Erazo Heufelder hervortreten.

Vor allem aber fehlt es Gutzmer an einer adäquaten Reflexion auf die normative Kraft der Faktizitäten von Staatlichkeit, Staatsgewalt und Recht. Etwas mehr historische Dialektik täte dem Dekonstruktivismus gut. Dennoch gelingt es dem Autor manchmal, seinen Ansatz fruchtbar zu machen. Etwa wenn er Trumps Vorhaben, eine Mauer zu bauen, als Ausdruck postmoderner Inszenierung von permanentem bordering analysiert. Herausragend wird das Buch aber immer dann, wenn aus eigener Erfahrung berichtet wird, wie in dem kurzen Kapitel über den Herausgeber einer nordmexikanischen Zeitung, dessen Journalisten einer nach dem anderen von Auftragskillern der Drogenkartelle ermordet wurden.

Sieht man von den vorgebrachten Einwänden ab, sind beide Bücher empfehlenswert. Wo Erazo Heufelder nuanciert, informativ und mit Blick für Historizität sorgsam beschreibt, bietet Gutzmer eine theoretisch mitunter überladene, indes wertvolle Darstellung der Situation am Rio Grande. Auf diese Weise gewinnt der Leser Einblicke, die ihm ein eigenes Urteil über die aktuellen Vorkommnisse erlauben.

MICHAEL HOCHGESCHWENDER

Jeanette Erazo Heufelder: "Welcome to Borderland". Die US-mexikanische

Grenze.

Berenberg Verlag, Berlin 2018. 256 S., geb., 25,- [Euro].

Alexander Gutzmer: "Die Grenze aller Grenzen". Inszenierung und Alltag zwischen den USA und Mexiko.

kursbuch edition, Hamburg 2018. 216 S., geb., 22,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Michael Hochgeschwender lernt bei Jeanette Erazo Heufelder Wissenswertes über die Geschichte der Grenzregion am Rio Grande. Wie die Autorin mit historischer Kenntnis und ethnologischem Blick die Spannungen am Fluss detailreich und flüssig geschrieben bis in die 1840er Jahre zurückverfolgt, findet der Rezensent lesenswert. Den Verzicht auf moralische Urteile rechnet er der Autorin hoch an. Ebenso die Bezugnahme auf Populärkultur in Filmen und Literatur, die laut Hochgeschwender ein facettenreiches Bild der Entwicklung und der Kontinuitäten an der mexikanisch-amerikanischen Grenze bis in die Gegenwart ermöglicht.

© Perlentaucher Medien GmbH