Críticas:
»Am Göttinger Max-PlanckInstitut etwa trafen sich Vertreter deutscher Begriffsgeschichte, angelsächsischer intellectual history und französischer Diskursanalyse, um zu erörtern, was sie scheidet und was sie eint. Ein schöner Band ist daraus hervorgegangen. Hans Erich Bödeker hält das Unternehmen mit methodischen Überblicken zusammen, Jacques Guilhaumou prä sentiert seine Forschungsprojekte, Mark Bevir analysiert klar und scharfsinnig die geistesgeschichtliche Schule von Cambridge, deren beide Häupter John Pocock und Quentin Skinner zwar die Vorliebe für Kontexte verbindet, aber ansonsten Welten trennen. Rüdiger Zill und Lutz Dannenberg wiederum erkunden im Gefolge Hans Blumenbergs Nutzen und Nachteil der Metapherngeschichte. Für jeden also findet sich etwas in diesem Zustands- und Zukunftsbericht der Geistesgeschichte.« ((Tim B. Müller, Süddeutsche Zeitung, 14.2.2003))
»Hinsichtlich der Fortführung einer bedeutungsgeschichtlichen Reorientierung ist diese Neuerscheinung im Rahmen der Göttinger Editionsreihe insgesamt ein großer Gewinn, der eine breite Kenntnisnahme zu wünschen ist.« ((Mandy Scheffler, Online-Besprechung der Redaktion H-Soz-u-Kult, 26.05.2003))
Reseña del editor:
Das theoretische Ungenügen an der tradierten Ideengeschichte führte in der deutschen, anglo-amerikanischen und französischen Geschichtswissenschaft zu einem deutlichen Interesse an Sprach- und Diskursanalysen. Sie erwarteten von der Erforschung von Wortinhalten und Bedeutungsschichten Aufschlüsse über die Kultur, in der sie auftauchten und gebraucht wurden. Sprache wurde nicht nur als das wichtigste Medium, sondern auch als Hauptfaktor sowohl der Verarbeitung von Erfahrung als auch der (Re)Konstruktion geschichtlicher "Wirklichkeiten" verstanden. Die drei akademischen Kulturen entwickelten unterschiedliche Zugriffsweisen. In der deutschen Geschichtswissenschaft formte sich der begriffsgeschichtliche Ansatz aus. Im anglo-amerikanischen Bereich dagegen etablierte sich eine "conceptual history", die die Texte im ursprünglichen Sinne des Wortes kontextualisierte. In Frankreich setzte sich die "analyse du discours" durch, die auch die diskursiven Formationen hinter den Diskursen in ihre Untersuchung einbezieht. Durch diese Neuansätze hat die traditionelle Ideengeschichte inhaltlich und methodisch ein ganz neues Gesicht bekommen. Die ungleichzeitig einsetzenden methodischen Initiativen der verschiedenen Forschungstraditionen haben bislang kaum voneinander Notiz genommen. Ähnliche, oftmals sogar konvergierende Orientierungen, lohnten, auch wenn sie sich nicht ohne weiteres verbinden lassen, einen Austausch über gemeinsame Interessen. Zugleich sollten diese Forschungen um die Metapherngeschichte, die in jüngster Zeit Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte, ergänzt werden. Inhalt: Hans Erich Bödeker Einleitung I. Begriffsgeschichte Reinhart Koselleck Hinweise auf die temporale Struktur begriffsgeschichtlichen Wandels Ulrich Ricken Vergleichende Begriffsgeschichte ohne vergleichende Lexikographie? Hans Erich Bödeker Ansätze der Begriffsgeschichte II. Diskursgeschichte Jacques Guilhaumou L'histoire linguistique des usages conceptuels à l'épreuve de l'événement linguistique Mark Bevir The role of contexts in understanding and explanation III. Metapherngeschichte Rüdiger Zill "Substrukturen des Denkens". Grenzen und Perspektiven einer Metapherngeschichte nach Hans Blumenberg Lutz Danneberg Sinn und Unsinn einer Metapherngeschichte Der Herausgeber: Hans Erich Bödeker forscht am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen; Gastprofessuren an der Georg-Mason University (Fairfax, VA), an der UCLA und an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales; Fellow des Netherlands Institute for Advanced Studies (NIAS), Professor für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit an der Europäischen Universität in Florenz. Zahlreiche Publikationen zur Kultur-, Wissenschafts-, Buch- und Lesergeschichte sowie der politischen Theoriegeschichte der Frühen Neuzeit.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.