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Sara ist plötzlich große Schwester, denn der kleine Steinar hat seine Mutter verloren und zieht bei ihnen ein. Schlimmer noch - Sara soll sich ihr Zimmer mit ihm teilen, dabei findet sie Steinar einfach nur blöd. Alle haben riesiges Mitleid mit Steinar, aber was ist mit Sara? Sie kann einfach nicht die große Schwester sein, die sie gerne wäre. Da kommt ihr eine Idee, die alles verändert ... Und am nächsten Morgen ist es nicht Sara, sondern Alfred, der den Frühstückstisch deckt.Poetisch, eindringlich und berührend erzählt Linde Hagerup davon, wie es für ein Kind ist, wenn auf einmal alles anders ist.…mehr

Produktbeschreibung
Sara ist plötzlich große Schwester, denn der kleine Steinar hat seine Mutter verloren und zieht bei ihnen ein. Schlimmer noch - Sara soll sich ihr Zimmer mit ihm teilen, dabei findet sie Steinar einfach nur blöd. Alle haben riesiges Mitleid mit Steinar, aber was ist mit Sara? Sie kann einfach nicht die große Schwester sein, die sie gerne wäre. Da kommt ihr eine Idee, die alles verändert ... Und am nächsten Morgen ist es nicht Sara, sondern Alfred, der den Frühstückstisch deckt.Poetisch, eindringlich und berührend erzählt Linde Hagerup davon, wie es für ein Kind ist, wenn auf einmal alles anders ist.
Autorenporträt
Linde Hagerup, geb. 1968, kommt aus einer Familie, in der fast alle Autoren wurden. Als eine der jüngsten Studentinnen begann sie mit siebzehn ein Studium an der Schreibakademie in Bergen. Sie hat seitdem mehrere Romane für Erwachsene geschrieben, Éin Bruder zu viel ist ihr erster Roman für Kinder.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.03.2019

Sara im Kapuzenpulli
Linde Hagerup erzählt vom besten Bruder
Sara ist neun Jahre alt und es geht ihr gut. Sie hat fürsorgliche Eltern, eine 14-jährige Schwester und eine beste Freundin, die Helene heißt. Doch dann schlägt ein Meteorit ein in Saras heile Welt. Der Meteorit heißt Steinar. Steinar ist der fünfjährige Sohn der besten Freundin von Saras Mutter. „Er weint wegen jedem Dreck und kriegt immer, was er will“, sagt Sara. Sie findet ihn doof. Doch dann stirbt plötzlich Steinars Mutter. Saras Eltern beschließen, den Jungen aufzunehmen. Steinar soll zusammen mit Sara in deren Zimmer wohnen.
Bevor der kleine Junge zu ihnen kam, hatten sie in der Familie „Die Brüder Löwenherz“ gelesen. Ein Buch „von zwei Brüdern, die sich gegenseitig auf unterschiedliche Weise retten“, wie Sara es formuliert. Ihr Vater hatte ihr erklärt, dass dies ein Buch über die Liebe sei. „Die Liebe trägt die Welt“, hatte er gesagt. „Und wir tragen die Liebe.“ Sara hatte nicht verstanden, was das bedeuten sollte.
Nachdem Steinar in ihr Zimmer gezogen ist, schafft Sara es nicht, nett zu ihm zu sein. Sie bemüht sich noch nicht einmal. Für ihn gelten andere Regeln als für sie. Er darf beim Trinken schlürfen. Sie nicht. Das findet sie ungerecht. Sie ist wütend und beschimpft Steinar. Papa stellt Sara zur Rede: „Pass darauf auf, wie du deine Liebe trägst.“ Sara ahnt nun, was ihr Papa meint. Doch sie weiß: Als Sara kann sie ihre Liebe nicht zu Steinar tragen. Deshalb fasst sie einen unglaublichen Entschluss. Sie schafft es, über ihren Schatten zu springen – und zwar ganz wörtlich. Sie handelt so klug, wie es selbst Erwachsene selten können. Sie beschließt, nicht mehr Sara zu sein. Sie wird jemand anderes. Alfred.
Linde Hagerup hat mit „Ein Bruder zu viel“ einen außergewöhnlichen Roman geschrieben. Er macht deutlich, was Literatur vermag: Feste Denkmuster aufbrechen. Ungewöhnliche Wege aufzeigen. Die natürlich nicht genauso nachgeahmt werden müssen. Die aber deutlich machen, dass Probleme manchmal auf unkonventionelle Art gelöst werden können. Unkonventionell ist auch die Form des Romans. Die dänische Autorin schreibt in freien Versen. Die Erzählung wird dadurch eindringlich und direkt. Der Leser ist ganz bei Sara. Die zweifarbigen Illustrationen von Felicitas Horstschäfer unterstreichen diesen Eindruck.
Als Alfred trägt Sara Kapuzenpullis und hat kurze Haare. „Von nun an würde ich Alfred sein. Der beste große Bruder auf der Welt.“ Als Alfred schafft sie, was ihr als Sara nie gelungen ist. Nett zu Steinar zu sein. Sich um ihn zu kümmern. Steinar fasst Vertrauen zu Sara, die zu Hause jetzt nur noch als Alfred auftritt. Saras Familie ist zunächst irritiert, doch dann zeigt sich, wie sehr diese Familie die Liebe trägt. Alle solidarisieren sich mit „Alfred“. Die große Schwester sorgt sogar dafür, dass er coole Klamotten bekommt und eine richtige Jungenfrisur.
Und so wird auch diese Geschichte zu einem Buch über zwei „Brüder“, die sich gegenseitig auf unterschiedliche Weise retten. Am Schluss gelingt es Sara, Alfred abzulegen und wieder zurückzukommen. Sie ist reifer geworden. Und eine verantwortungsbewusste große Schwester. (ab 9 Jahre)
HEIKE NIEDER
Linde Hagerup: Ein Bruder zu viel. Mit Illustrationen von Felicitas Horstschäfer. Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2019. 144 Seiten. 14,95 Euro.
Sie schaffte es,
über ihren
eigenen Schatten zu springen
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Heike Nieder findet Linde Hagerups Buch außergewöhnlich, sowohl die Handlung, in der ein Mädchen wegen der Schwierigkeiten mit ihrem neuen Adoptivbruder einfach ihre Identität wechselt, als auch die Form der freien Verse. Wie ein Kind über seinen eigenen Schatten zu springen vermag, schildert der Text laut Nieder eindringlich und direkt, sodass der Leser sich in die Figur der kleinen Sara, die in der Not zu Alfred wird, hineinversetzen kann. Die Zeichnungen von Felicitas Horstschäfer unterstützen diesen Vorgang, erklärt Nieder.

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