Críticas:
» Menschen aus Papier ist ein eindrucksvolles Zeugnis des zehrenden, oft bis zur Verzweiflung erfolglosen Kampfs des Autors um seinen Text. Darüber hinaus ist es ein facettenreiches Zeugnis des Zusammenstoßes von latein- und angloamerikanischer Erzähltradition. Allerorts quillt die Handlung von bizarren, teils grotesken, teils kitschigen, teils humoristischen Figuren über, die in der knallbunten Populärkultur Mexikos ihre Wurzeln haben und sich durch Salvador Plascencias Fabulierungslust in disparatester Form mit der Migrantenrealität im Süden der Vereinigten Staaten verweben. (...) Mit einer eigenen, unverwechselbaren Stimme erzählt, sprengt Menschen aus Papier alle wohlmeinenden Etiketten wie das von der Chicano-Literatur . Salvador Plascencias packender und kaum mit einem anderen Werk vergleichbarer Debütroman lässt auf Neues vom Autor hoffen.« (Florian Borchmeyer, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
»Das Erstlingswerk von Salvador Plascencia ist ein in mehr als einer Hinsicht tollkühnes Buch. (...) Der Roman, der keiner ist, reflektiert Plascencias Lebensgeschichte in Anspielungen, in einzelnen Szenen und vor allem in den sehr sinnlichen Eindrücken einer mexikanischen Kindheit. Er reflektiert auch die Entstehungsgeschichte dieses Buches und die autobiografischen Hintergründe beim Schreiben. Aber er tut es spielerisch und hochemotional, kreisend um die Themen, die die lesende Menschheit immer und zu allen Zeiten am meisten interessiert haben: die Liebe und den Kampf. (...) Plascencia verquirlt die Lebensgeschichten mexikanischer Einwanderer mit deren Volksglauben, Traurigkeit und dem Hang, sich in Weiße zu verlieben, zu einer farbigen Mischung aus Melodram und fast schon parodistischen Varianten des magischen Realismus. Dieses Buch ist eine wunderbare Zumutung für all die vielen Leser, die von den brav geradeaus erzählten Geschichten des literarischen Mainstreams genauso gelangweilt sind wie ich.« (Katharina Döbler, Deutschlandradio Kultur)
»Kunstvoll in- und übereinandergefaltet sind auch die Ebenen dieses Romans. Das reicht bis hinein in die Gestaltung der Seiten. (...) Auf diesen bunten Ebenen tummeln sich unzählige fantastische und halb fantastische, papierne und fleischliche Gestalten, Mörder oder auch Heilige, die sich als Wrestler tarnen und Blumenduft verströmen, wenn sie sterben. (...) Hat Plascencia zunächst also eine schillernde Welt gezaubert, so faltet er diese nun Schritt für Schritt auseinander, glättet sie, um bis zu ihren vermeintlichen- Produktionsbedingungen vorzustoßen. (...) Aber dann ist es doch wieder die Einfachheit, die das Ganze so betörend schön macht.« (Wiebke Porombka, Die Zeit online)
Reseña del editor:
»Plascencia nimmt Platz neben Márquez, Calvino et al.«, schwärmte der britische Telegraph andere verglichen ihn mit Matt Ruff, Jonathan Lethem, T.C. Boyle oder George Saunders. In seinem viel beachteten Romandebüt erzählt Salvador Plascencia von Federico de la Fe, der mit seiner Tochter Little Merced aus Mexiko, nach El Monte, USA, auswandert, nachdem seine Frau ihn verlassen hat. Dort beginnt er mit Hilfe einer Gang von tätowierten Nelkenpflückern und den seherischen Fähigkeiten von Baby Nostradamus einen Krieg gegen den allwissenden Saturn und eine Suche nach einem Heilmittel gegen Traurigkeit. Mechanische Schildkröten, desillusionierte Heilige, die eine Scheinidentität als Wrestler führen, eine Frau aus Papier und Rita Hayworth sind nur einige der Figuren, deren Schicksale in dieser Geschichte von Krieg und verlorener Liebe miteinander verbunden sind. Zwischen Bandenkriegen und Papierschnitten ist dies auch ein Buch über die Wunden, die die erste Liebe und scharfe Gegenstände hinterlassen. Jede Figur erzählt aus ihrer Perspektive, die verschiedenen Stimmen quellen im Buch über die Seiten, überlagern sich und löschen einander aus, selbst die Schnitte ins Papier finden sich im tatsächlichen Buch wieder ein Roman mit Kultbuchpotenzial.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.