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Etwas vom Schönsten ist, sich am Ende eines ereignisreichen Tages ins Bett zu legen. Doch wer kennt es nicht: Manchmal will der Schlaf trotz aller Müdigkeit einfach nicht kommen. So geht es auch dem Jungen, der uns mit wachen Augen anschaut. »Dann gehe ich eben noch ein bisschen spazieren», sagt er sich.Und wen er da so alles trifft! Eine Giraffe, einen Koalabär, Pottwale ... Sie alle haben einen guten Vorschlag, was der Junge tun könnte, um Schlaf zu finden. Er legt seinen Kopf unter den Arm, wie der Vogel seinen Schnabel unter den Flügel steckt. Als das nichts hilft, nimmt er sich den Rat…mehr

Produktbeschreibung
Etwas vom Schönsten ist, sich am Ende eines ereignisreichen Tages ins Bett zu legen. Doch wer kennt es nicht: Manchmal will der Schlaf trotz aller Müdigkeit einfach nicht kommen. So geht es auch dem Jungen, der uns mit wachen Augen anschaut. »Dann gehe ich eben noch ein bisschen spazieren», sagt er sich.Und wen er da so alles trifft! Eine Giraffe, einen Koalabär, Pottwale ... Sie alle haben einen guten Vorschlag, was der Junge tun könnte, um Schlaf zu finden. Er legt seinen Kopf unter den Arm, wie der Vogel seinen Schnabel unter den Flügel steckt. Als das nichts hilft, nimmt er sich den Rat des Otters zu Herzen, sich einfach rücklings auf dem Wasser schaukeln zu lassen. Das Pferd hingegen meint, dass er sich bloß bequem hinstellen müsste, um einschlafen zu können. Doch allen Ratschlägen zum Trotz, der Schlaf will nicht kommen. Zum Schluss fragt der Junge den Albatros: »Kannst du mir helfen?« Dieser meint, auf der Erde könne man nicht schlafen, dazu müsse man fliegen. Aber auch das Fliegen hilft nicht, und so macht der Junge sich auf den Heimweg. Er ist müde geworden und schläft sogleich ein ...
Autorenporträt
Tatia Nadareischwili wurde 1988 in Tbilissi, Georgien, geboren. Sie absolvierte ein Studium für Illustration und einem Masterstudiengang in Grafischer Gestaltung an der Kunstakademie von Tbilissi. Seit 2009 hat sie regelmäßig an Gruppenausstellungen in Georgien teilgenommen, 2011 erschien in Tbilissi ihre erste Buchveröffentlichung mit dem Titel »Der schwarze Fluss«. Während drei Jahren hat Tatia Nadareishvili als Kunsttherapeutin in einer Tagesstätte für Kinder mit Behinderung in Rustawi gearbeitet und nahm an verschiedenen Projekten des Book Art Centers Tiflis und des Virgami Virtual Publishing House teil. Heute ist freischaffende Illustratorin, Schlaf gut ist ihr erstes Buch, das ausserhalb von Georgien erscheint.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.04.2017

Kleinkariert lässt sich erkennbar besser schlafen

Einschlafbücher gibt es viele. Solche, bei denen man nicht über schöne Bilder, sondern auch noch über eine wunderschöne Schrift staunen kann, dagegen selten. Aus Georgien kommt nun ein solches Werk.

Alle in diesem Bilderbuch tragen Karo. Der kleine Junge sowieso, sein himmelblauer karierter Schlafanzug ist todschick. Aber auch die Giraffe, der Vogel, die Fischotter, die Pottwale, die Pferde, die Koalas, die Fledermäuse, die Enten und der Albatros - sie alle stecken in karierten Pyjamas, und das sieht sehr lustig aus, denn ganz so einfach ist es ja nicht, bei diesen Kleidungsstücken einen Pferdeschweifausschnitt hinzubekommen, eine Pottwalhose oder einen hochgeknöpften Giraffenkragen. Das erste große Vergnügen, das Tatia Nadareischwilis Bilderbuch "Schlaf gut" bereitet, liegt darin, sich diese animalischen Nachtgewänder anzuschauen. Das zweite darin, darüber nachzugrübeln, warum es ein Tier im Buch gibt, das keine Karos trägt.

Vielleicht, weil das Faultier ohnehin die ganze Zeit schläft und darum keinen Pyjama braucht. Somit müsste es der beste Ratgeber sein für den kleinen Jungen, der gerade partout nicht einschlafen kann und deshalb Tipps bekommen möchte, wie er es hinbekäme. Aber wie die anderen Befragten auch hat das Faultier keine andere Vorstellung vom Einschlafen, als dass man dazu einfach nur das tun müsse, was es selbst dabei tut: "Weißt du was, häng dich mit den Händen und Füßen an den Baum. Ich schlafe so", sagt es dem kleinen Jungen, und der tut, wie ihm empfohlen. Doch er schläft nicht ein.

Das ist das dritte große Vergnügen in diesem Buch: sich die verzweifelten Versuche anzusehen, die der Junge unternimmt, um die verschiedenen Schlafpositionen einzunehmen. Da hängt er oder schwimmt er. Da liegt er oder fliegt er. Und da hängt und schwimmt er schon wieder, aber nun auf andere Art als zuvor, denn Pottwal und Ente haben divergierende Vorstellungen vom Schlafen im Schwimmen, und die Fledermaus hängt schlummernd anders da als das Faultier. Das Schöne daran: Dieses Schlafverhalten entspricht genau dem, was die Tiere in der Natur tatsächlich machen.

Man lernt also etwas in diesem Buch. Und staunt. So wie es auch die achtundzwanzigjährige Tatia Nadareischwili getan hat, als sie vom Schlafverhalten der Pottwale hörte: senkrecht unter Wasser. Das wollte sie zeichnen. Und dann kam eine animalische Schlummerhaltung zur anderen. Doch zusammengehalten wird das alles durch den kleinen Jungen mit seinem unerfüllten Schlafbedürfnis.

Er hat keinen Namen, ist aber von schwarzer Hautfarbe, ganz selbstverständlich, denn warum muss ein kleiner Junge unbedingt weiß sein, wenn er aus Georgien kommt? Das Einschlafproblem haben Kinder auf der ganzen Welt. Dass der Junge aus Georgien kommt, zeigt sich daran, dass er Georgisch spricht. Auch in der deutschsprachigen Ausgabe.

Wie das? Der in Basel beheimatete Baobab-Verlag hat die georgischen Texte, die sich in der Originalausgabe mitten in den Bildern befinden, nicht, wie sonst üblich, retuschiert und durch die Übertragung ersetzt, sondern dort belassen und die deutschen Sätze unter die doppelseitigen Illustrationen gestellt. Da stehen sie oft genug in Bilderbüchern, also macht das gar nichts - außer dass man nun noch die für uns rätselhaft schönen geschwungenen Buchstaben des georgischen Alphabets sehen kann. Es ist zwar gar nicht älter als das deutsche, wie die Übersetzerin Rachel Gratzfeld in ihrem begeisterten Nachwort behauptet, denn unseres stammt bekanntlich von den Römern, aber die Kategorie Alter tut bei Schönheit ja nur wenig zur Sache. Vielmehr liegt darin das vierte große Vergnügen: sich in diese fremde Schrift hineinzudenken, mit Hilfe des deutschen Textes einzelne Worte zu identifizieren, auch wenn man sie nicht lesen und somit auch nicht aussprechen kann. Das erfordert Kombinationsgabe, und fürs Kombinieren muss man ausgeschlafen sein. Da geht man also gerne zu Bett, um morgen weiterzumachen mit diesem Buch.

ANDREAS PLATTHAUS

Tatia Nadareischwili: "Schlaf gut". Ein Bilderbuch aus Georgien.

Aus dem Georgischen von Rachel Gratzfeld. Baobab Books, Basel 2017. 32 S., geb., 16,50 [Euro]. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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