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Afrika - mit 54 Staaten, über 1000 Sprachen und der jüngsten Bevölkerung der Welt - ist bunt und vielfältig, uralt und modern. In Europas Erzählung vom "schwarzen Kontinent" klingt diese Vielfalt selten an. Mit erstaunlicher Hartnäckigkeit hält sie fest an der Mär von Afrikas Geschichtslosigkeit und politischer Bedeutungslosigkeit, die aktuellen Medienbilder bleiben verkürzt auf politische Schreckensszenarien und exotische Folklore. Lutz van Dijks spannende Geschichte Afrikas - die er vor allem für junge LeserInnen geschrieben hat - will es anders und beleuchtet unzählige Facetten des…mehr

Produktbeschreibung
Afrika - mit 54 Staaten, über 1000 Sprachen und der jüngsten Bevölkerung der Welt - ist bunt und vielfältig, uralt und modern. In Europas Erzählung vom "schwarzen Kontinent" klingt diese Vielfalt selten an. Mit erstaunlicher Hartnäckigkeit hält sie fest an der Mär von Afrikas Geschichtslosigkeit und politischer Bedeutungslosigkeit, die aktuellen Medienbilder bleiben verkürzt auf politische Schreckensszenarien und exotische Folklore. Lutz van Dijks spannende Geschichte Afrikas - die er vor allem für junge LeserInnen geschrieben hat - will es anders und beleuchtet unzählige Facetten des Kontinents. Sie beginnt bei der Entstehung des Erdteils und den ersten Menschen, die von hier aus in alle Welt wanderten. Sie erzählt von den frühen Hochkulturen im islamischen Norden und den christlichen und traditionell-afrikanisch geprägten Kulturen im Süden, vom Leben in der Steppe und in den modernen Großstädten. Der Autor berichtet von den Jahrhunderten europäischer Kolonialisierung und der Befreiung und macht schließlich hochaktuelle Themen wie Aids und Ebola, die neue Rolle Chinas, den "arabischen Frühling", Boko Haram, Flucht und Vertreibung verständlicher. Die größte Stärke dieses Werks aber liegt darin, dass Afrikanerinnen und Afrikaner immer wieder selbst zu Wort kommen. Sie erzählen von ihrem Leben und ihren Hoffnungen und machen das Bild von Afrika endlich menschlich und lebendig: das nachhaltigste Mittel gegen das Klischee vom schwarzen Kontinent!
Autorenporträt
Lutz van Dijk, Dr. phil., geboren 1955 in Berlin, lebt als Mitbegründer der Stiftung HOKISA (Homes for Kids in South Africa) seit 2001 in Kapstadt. Er ist Autor vieler Romane und Sachbücher für Jugendliche. 1997 erhielt er den Jugendliteraturpreis von Namibia, 2001 den Gustav-Heinemann-Friedenspreis, 2009 die Poetik-Ehrenprofessur der Uni Oldenburg. Zum Thema Afrika sind von Lutz van Dijk u.a. erschienen: "Township Blues" und "Themba" (cbt) sowie "Romeo und Jabulile" und "African Kids" (Peter Hammer Verlag). Zuletzt übersetzte er "Niemand wird mich töten" von Mbu Maloni und "Nanas Liebe" von Sonwabiso Ngcowa (Peter Hammer Verlag).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.08.2015

Wir alle kommen aus Afrika
Lutz van Dijk erzählt von unseren Vorfahren, die einst auf dem Schwarzen Kontinent lebten,
von der Sklaverei im 17. Jahrhundert und von der Aufbruchstimmung, die heute herrscht
VON TIM NESHITOV
Auf keinem Kontinent leben so viele Kinder wie in Afrika. Die Hälfte aller Menschen dort sind 18 Jahre alt oder jünger. Aber was wissen Kinder in Deutschland über Afrika? Wer mit seinen Eltern eine Safari in Tansania macht oder auf den Tafelberg in Kapstadt steigt, erlebt viel. Wer aber nicht nur im Reiseführer geblättert, sondern auch ein gutes Geschichtsbuch gelesen hat, erlebt Afrika anders.
  Der deutsch-holländische Autor Lutz van Dijk hat so ein Buch geschrieben, und man kann es sogar gut zu Hause in Deutschland lesen, ohne je nach Afrika zu fahren.Denn Afrika – Geschichte eines bunten Kontinents ist auch eine Geschichte der Menschheit. Wir alle kommen aus Afrika. Der Flüchtling aus Eritrea, die Medizinstudentin aus Ghana, US-Präsident Barack Obama. Ja, sogar Angela Merkel kommt – ursprünglich – aus Afrika. Dieser gemeinsame Ursprung liegt rund zwei Millionen Jahre zurück, damals entwickelten sich in Afrika die ersten Urmenschen: der Homo habilis („der Werkzeuge gebraucht“) und der Homo erectus („der aufrecht geht“). Nach ihnen kam der Homo sapiens („der seinen Verstand gebraucht“).
  Eine kleine Gruppe dieser Menschen, höchstens 2000 Homines sapientes, verließ vor rund hunderttausend Jahren Afrika. Sie zogen in Richtung Asien, später nach Europa. Wer heute helle Hautfarbe hat, ist ein Nachfahre dieser wenigen Auswanderer. Natürlich spielt diese gemeinsame Herkunft nun keine Rolle mehr. Heute gibt es Staatsbürgerschaften, Grenzen mit Zäunen, Tausende unterschiedliche Sprachen, all die ethnische und kulturelle Vielfalt. Jeder hat seine eigene Heimat. Aber die Geschichte Afrikas der vergangenen Jahrhunderte zeigt eben auch, wie willkürlich geografische Grenzen gezogen, wie leicht eine Ethnie versklavt, wie schnell eine Heimat zerstört werden kann.
  Der Historiker Lutz van Dijk wurde 1955 in Berlin geboren, arbeitete an einer Schule in Hamburg und am Anne-Frank-Haus in Amsterdam. Seit 2001 lebt er in Südafrika. Bis 1994 durfte er dort nicht einreisen, weil er sich gegen das Apartheid-Regime eingesetzt hatte. Seine Jugendromane Township Blues, Thembaund Romeo und Jabulilewerden in südafrikanischen Schulen gelesen. Als Mitbegründer der Stiftung Hokisa kümmert er sich um Kinder und Jugendliche, die mit HIV/Aids leben müssen.
  In Afrika – Geschichte eines buntes Kontinents beschreibt Van Dijk viel Elend, vor allem die Gräuel der Kolonialzeit. Damals baute eine Mafia europäischer, afrikanischer arabischer Händler ein ausgeklügeltes System des Sklavenhandels auf. Menschen wurden in Tonnen gezählt. Ein Dokument von 1696 zum Beispiel erlaubte einer portugiesischen Gesellschaft,„10 000 Tonnen Neger“ pro Jahr einzuführen.
  Aber Lutz van Dijk zeigt auch ein anderes, selbstbewusstes und optimistisches Afrika. Er lässt Afrikaner zu Wort kommen, Schüler, Studenten, Schriftsteller, die die Geschichte ihres Kontinents kommentieren. Die ghanaische Autorin Amma Darko schreibt im Nachwort, sie wünsche sich, dass die Geschichte Afrikas in Zukunft so dargestellt werde wie in diesem Buch, mit Nöten und Erwartungen der Afrikaner, aber auch mit ihren Stärken.
  „Es ist sogar ein Vorzug, dass Lutz van Dijk kein Afrikaner ist“, meint Darko. „Niemand kann ihm vorwerfen, dass sein Buch nur ein weiterer Versuch eines Afrikaners sei, die Mängel Afrikas zu entschuldigen.“ (ab 13 Jahre und Erwachsene)
Lutz van Dijk: Afrika – Geschichte eines bunten Kontinents. Hammer 2015. 320 Seiten, 22 Euro.
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