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Eine verurteilte Mörderin. Eine talentierte Diebin. Eine skrupellose Gangsterin. Eine desillusionierte Ermittlerin. Zusammen sind sie die einzige Hoffnung eines vermissten Mädchens.
Los Angeles. Dayly, die Tochter der unverbesserlichen Diebin Sneak Lawlor, ist verschwunden. Sneak bittet ihre ehemalige Zellengenossin, die wegen Mordes verurteilte und gerade entlassene Ärztin Blair Harbour um Hilfe. In ihrer Not wenden sich die beiden Frauen auch an die Polizistin Jessica Sanchez, die gerade ein 7-Millionen Haus geerbt hat und von ihren Kollegen deswegen gehasst wird. Und weil die Spur der…mehr

Produktbeschreibung
Eine verurteilte Mörderin. Eine talentierte Diebin. Eine skrupellose Gangsterin. Eine desillusionierte Ermittlerin. Zusammen sind sie die einzige Hoffnung eines vermissten Mädchens.

Los Angeles. Dayly, die Tochter der unverbesserlichen Diebin Sneak Lawlor, ist verschwunden. Sneak bittet ihre ehemalige Zellengenossin, die wegen Mordes verurteilte und gerade entlassene Ärztin Blair Harbour um Hilfe. In ihrer Not wenden sich die beiden Frauen auch an die Polizistin Jessica Sanchez, die gerade ein 7-Millionen Haus geerbt hat und von ihren Kollegen deswegen gehasst wird. Und weil die Spur der wie vom Erdboden verschluckten Dayly ins kriminelle Milieu führt, stößt auch noch die ultraharte Gangsterin Ada Maverick zu der Truppe. Denn es geht um Geld, um sehr viel Geld. In der Todeszelle sitzt derweil der Bankräuber und Mörder Fishback und zieht die Fäden ...
Autorenporträt
Candice Fox stammt aus einer eher exzentrischen Familie, die sie zu manchen ihrer literarischen Figuren inspirierte. Nach einer nicht so braven Jugend und einem kurzen Zwischenspiel bei der Royal Australian Navy widmet sie sich jetzt der Literatur, mit akademischen Weihen und sehr unakademischen Romanen. Für den ersten und zweiten Teil ihrer Trilogie, Hades und Eden, wurde sie 2014 und 2015 mit dem Ned Kelly Award ausgezeichnet. Thomas Wörtche, geboren 1954. Kritiker, Publizist, Literaturwissenschaftler. Beschäftigt sich für Print, Online und Radio mit Büchern, Bildern und Musik, schwerpunktmäßig mit internationaler crime fiction in allen medialen Formen, und mit Literatur aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Australien/Ozeanien. Herausgeber der 'global crime'-Reihe metro in Kooperation mit dem Unionsverlag (1999 - 2007), der Reihe 'Penser Pulp' bei Diaphanes (2013-2014). Gründete 2013 zusammen mit Zoë Beck und Jan Karsten den (E-Book-)Verlag CulturBooks und gibt ein eigenes Krimi-Programm für Suhrkamp heraus. Co-Herausgeber des Online-Feuilletons CULTurMAG. Andrea O’Brien, geboren 1967 in Wilhelmshaven, übersetzt zeitgenössische britische, irische, australische und amerikanische Literatur. Ihre Übersetzungen wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Arbeitsstipendium des Freistaats Bayern (2016) und mit dem Literaturstipendium der Stadt München (2019). O’Brien lebt und arbeitet in München.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensentin Katharina Granzin lobt diesen Thriller über vier Frauen, denen es ihr Umfeld schwer macht, als echten "Pageturner". Die Figuren, drei ehemalige Zellennachbarinnen, eine abgebrühte LAPD-Detective und ihre Gegenspieler:innen, erscheinen der Kritikerin zwar extrem, aber die Autorin schafft es ihr zufolge, sie nie ins Flache abdriften zu lassen. Im Gegenteil wundert Granzin sich, wie viel Pulver Candice Fox in einem einzigen Roman verschießt, ist aber auch sehr froh darüber. Definitiv Stoff für eine spannende Crime-Serie, findet sie.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.12.2020

Noch gibt es Spannung
Krimis im Lockdown: Nicci French, Candice Fox und Ryan Gattis

Ein treuer Leser aus dem Fichtelgebirge war enttäuscht, dass die Dezember-Krimiseite diesmal keine Weihnachts-Tipps lieferte, sondern unseren Überlegungen Platz machen musste, was wir nicht mehr im Krimigenre vorgesetzt bekommen möchten (F.A.Z. vom 7. Dezember). Damit das Fest, der Jahreswechsel und der Lockdown nicht ohne fiktionale Spannung vorübergehen müssen, hier drei Empfehlungen für Kurzentschlossene, die sich lieber eigene Bilder im Kopf machen wollen.

Das englische Autorenduo Nicci French ist eigentlich bei Vertretern der reinen Lehre als Flughafen- und Bahnhofsbuchhandel-Stapelware etikettiert, übertrifft diese Erwartungshaltung aber immer wieder erfolgreich. So auch mit dem neuesten Streich "Eine bittere Wahrheit" (C. Bertelsmann, 508 S., br., 16,- [Euro]). Ein Dorf an der englischen Südküste, die Endzwanzigerin Tabitha Hardy, eine alleinstehende Eigenbrötlerin, hat mit einer Erbschaft das Haus ihrer Kindheit gekauft, um es zu renovieren. Als im Schuppen eine ziemlich zugerichtete männliche Leiche gefunden wird, ist die blutüberströmte Tabitha die naheliegende und einzige Verdächtige. Zumal der Tote, ihr ehemaliger Lehrer, seine Schülerin im Alter von fünfzehn Jahren mehrfach beschlafen hat - was sie damals willenlos über sich ergehen ließ.

Seither leidet sie unter Depressionen, hat psychotische Schübe und ein wegen der Einnahme von Psychopharmaka nebeliges Erinnerungsvermögen. Die Pflichtverteidigerin rät ihr, sich schuldig zu bekennen. Da beschließt die junge Frau, sich selbst zu verteidigen. Im Gefängnis empfängt sie Besucher, die ihre Rekonstruktion des Tathergangs unterstützen sollen, aber eigene Interessen verfolgen. Im zweiten Teil liegt eine Havarie vor Gericht so nah wie England dem Kontinent. Nicci Gerrard und Sean French schaffen es, das mühsame Ringen ihrer Protagonistin so kühl zu entwickeln, dass es ihr auf fünfhundert Seiten nicht gelingt, sich ins Leserherz zu schmuggeln. Auch keine andere Figur taugt als Identifikationsangebot. Das ist gehobenes Handwerk, das unterschwellige Spannung aufzubauen versteht, die heute so vielen Krimis fehlt.

Auch das ist schon mal keine schlechte Erzählperspektive: "Ich blickte direkt in die Mündung einer Waffe." Mit diesem Satz beginnt der neue Roman der Australierin Candice Fox. "Dark" (Suhrkamp, 396 S., br., 15,95 [Euro]). Er spielt zur Abwechslung mal in Los Angeles und versammelt ein Quartett starker Frauen zu einer starken Story: eine ehemalige Kinderchirurgin, die wegen Mordes gesessen hat, zwei ihrer ziemlich schillernden Bekanntschaften aus dem Knast (den man sich wohl wie in der Serie "Orange Is the New Black" vorstellen darf) und eine Latina-Polizistin, die ein sehr teures Haus in Brentwood geerbt hat, raufen sich zusammen, um ein verschwundenes Mädchen zu finden, das vieles ist, nur nicht unschuldig.

Fox erzählt das aus drei verschiedenen Perspektiven, ihr Ton ist hart und knapp, nicht nur die Männer schlagen schnell und grausam zu. Ein realistisches Milieustück sollte man nicht erwarten. Dies hier ist eine wilde, unterhaltsame Gangsterkinostory voller Übertreibungen und exzentrischer Einfälle, deren lustigster eine zahme Wühlmaus ist, die ihre drogensüchtige, kleptomane Besitzerin in einem Eiscremebehälter aufbewahrt.

Den entgegengesetzten, der Wahrhaftigkeit verpflichteten Weg beschreitet Ryan Gattis. Sein Thriller "Das System" (Rowohlt, 544 S., geb., 22,- [Euro]) ist zu gleichen Teilen analytisch und fesselnd. Die Story spielt ebenfalls in Los Angeles und beginnt mit dem Mordanschlag auf eine Dealerin vor dem Haus ihrer Mutter. Ein Junkie beobachtet die Szene und sagt später aus, zwei Gangmitglieder hätten die Tat begangen. Dumm nur, dass einer der beiden unschuldig ist und von seinem Kompagnon mit in den Abgrund des Justizapparats gerissen wird.

Wie schon in seinem Roman "In den Straßen die Wut" (F.A.Z. vom 5. Dezember 2016) lässt Gattis, 1978 in Illinois geboren, verschiedene Ich-Erzähler abwechselnd auftreten. Ihre Individualität kommt in allem, was sie sagen, denken und wahrnehmen, zum Ausdruck. So klingen nicht nur die Staatsanwältin und der zermürbte Fixer vollkommen unterschiedlich; auch der unerfahrene und der sturmerprobte Gangster bedienen sich einer jeweils anderen Sprache. Schritt für Schritt und mit skrupulösem Blick unternimmt Gattis eine Reise durch das amerikanische Justizsystem: Wenn es "dich erst mal auf dem Schirm hat, dann bist du ihm schutzlos ausgeliefert". Gerechtigkeit, das wird im Laufe der Lektüre immer deutlicher, ist dabei vor allem eine Frage der Perspektive.

hhm/pek/span

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.03.2021

KRIMIKOLUMNE
So leicht kann man es sich verscherzen mit den Kollegen. Jessica Sanchez vom Los Angeles Police Department, eine Latina, hat ein Haus geerbt, von einem Mann, der dankbar war, weil sie den Mörder seiner Tochter überführt hat. Sieben Millionen ist es wert, das sorgt für Unruhe bei den anderen Cops und beim Chef, sie wird gemobbt und attackiert von den meist mittelalten weißen Kollegen, und schlägt zurück.
Auch ein Fall aus der Vergangenheit quält sie: Hat sie dabei schlecht ermittelt, hat deswegen die Ärztin Blair Harbour für viele Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen? Blair ist inzwischen wieder in Freiheit, sucht mit einer ehemaligen Zellengenossin, der drogenabhängigen Sneak, deren verschwundene Tochter. Dabei geht es um noch sehr viel mehr Millionen. Bei diesem Millionenbetrag wird auch Ada Maverick lüstern, die den Stripclub The Viper Pit führt. Die fünfte im Bunde ist eine Wühlmaus, sie trägt den Namen Hugh Jackman. „Dark“, der neue Roman der australischen Autorin Candice Fo, ist eine wilde Parabel über Solidarität und Begierde unter Underdogs und unter Frauen.
„Maybelline“ heißt der Roman bei uns, im Original „Gods of Howl Mountain“. Maybelline ist ein schwarzes 1940er Ford-Coupé, das aussieht wie eine Kanonenkugel, sein Dröhnen klingt, als käme es vom Berg selber. Rory Docherty fährt es, um den Whiskey auszuliefern, der in den Bergen schwarz gebrannt wird, oder um den Mais dafür hinaufzuschaffen. Maybelline heißt auch Rorys Großmutter, Granny May, sie geht oft in die Berge hinauf, um die Kräuter zu holen, aus denen sie ihre Tinkturen braut, den Mondtee zum Beispiel, der Poleiminze und Gänsefingerkraut enthält. Das Rezept stammt von den Waldhexen, eine Mischung, die tödlich sein kann, wenn man sie nicht genau abstimmt, aber sie hilft den Mädchen, wenn es einen „Unfall“ mit einem Burschen gab, auf dem Rücksitz seines Wagens. Howl Mountain, North Carolina, Herbst 1952: Anarchie und Grand-Guignol.
1931 ist das Tal geflutet worden, für die Stromgewinnung, die Leute haben sich zur Wehr gesetzt. Rory war in Korea, hat dort ein Bein verloren. Er verliebt sich in ein Mädchen, Tochter eines Predigers, die mit Schlangen Umgang hat. Man kann den Herbst lieben lernen beim Lesen, die kalte Luft, die frische Klarheit, stolze Unabhängigkeit und kindische Mutproben.
Ein ganz persönlicher Lockdown für George Fowler, er musste für eine gewisse Zeit untertauchen, schnell und anonym. Den Ort dafür hatte er vor Langem ausgesucht und präpariert, in Mablethorpe, mit seinem eher tristen Seebad-Charme – Vergnügungspark, Gasometer, Riesenrad, – aber es ist kaum etwas in Betrieb außerhalb der Saison. In den Bars lädt er den Mann hinter dem Tresen auf einen Drink ein. Keiner weiß von diesem Rückzugsort, auch Jean nicht, Georges Frau, die ist inzwischen tot. Ein Bungalow in Strandnähe, gerüstet gegen Angriffe wie eine Festung, an einer Wand im Salon ein Bild des Fetischisten Allen Jones, außerdem eine Leinwand und zwei Projektoren, 16 und 8 Millimeter. Mit Voyeurismus hat Fowler sein Geschäft gemacht, Pornofilme, extrem und brutal, harter Snuff. „GBH“ heißt der Roman im Original, grievous bodily harm, im Deutschen „Schwere Körperverletzung“. Das Buch erschien 1980, zwei Jahre darauf starb der Autor Ted Lewis, 42 Jahre alt, er hatte schwere Alkoholprobleme. Ein Schicksal, wie es sich für einen Noir-Schreiber gehört. 1970 hatte Ted Lewis „Jack’s Return Home“ geschrieben, der 1971 unter dem Titel „Get Carter“ verfilmt wurde, von Mike Hodges, mit Michael Caine, ein ikonischer Film der Brit-Noir-Tradition. Den Film kennen alle. Den Roman hat kaum einer gelesen. „GBH“, der eben im Berliner Verlag Pulp Master wieder herauskam, geht noch ein paar Schritte weiter. George Fowler wird von Konkurrenten ausmanövriert, reagiert mit Folter und Mord, landet in einer totalen Einsamkeit, mit seinen Erinnerungen und Phantasmen. Am Ende dann ein letzter schrecklicher Film, den er nicht rausreißen konnte aus seinem Leben.
FRITZ GÖTTLER
Candice Fox: Dark.
Aus dem Englischen
von Andrea O’Brien. Suhrkamp, Berlin
2020. 395 Seiten,
15,95 Euro.
Taylor Brown:
Maybelline.
Aus dem Englischen
von Susanna Mende. Polar, Stuttgart.
412 Seiten, 14 Euro.
Ted Lewis: Schwere Körperverletzung.
Aus dem Englischen
von Angelika Müller.
Pulp Master, Berlin
2020. 334 Seiten,
14,80 Euro.
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»Eine wilde Parabel über Solidarität und Begierde unter Underdogs und unter Frauen.« Fritz Göttler Süddeutsche Zeitung 20210301