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Silent Cities presents Mat Hennek's portraits of some of the world's great cities-from New York, Los Angeles and London, to Tokyo, Munich and Abu Dhabi-yet all curiously lacking people. Conceived and constructed by man as vessels for human activity, these metropolises are transformed by Hennek into monuments of silence: empty, sometimes eerie sites for rituals of work and recreation that are yet to take place. Whether the shimmering windows of a Dallas office building, a lush Hong Kong garden of palms, blooms and fountains, the famed pastel terraced facades of Monaco, or rows of trolleys…mehr

Produktbeschreibung
Silent Cities presents Mat Hennek's portraits of some of the world's great cities-from New York, Los Angeles and London, to Tokyo, Munich and Abu Dhabi-yet all curiously lacking people. Conceived and constructed by man as vessels for human activity, these metropolises are transformed by Hennek into monuments of silence: empty, sometimes eerie sites for rituals of work and recreation that are yet to take place. Whether the shimmering windows of a Dallas office building, a lush Hong Kong garden of palms, blooms and fountains, the famed pastel terraced facades of Monaco, or rows of trolleys outside the concrete bulk of Paris' Charles de Gaulle airport, Hennek's pictures demonstrate a consistent formal rigor and recast familiar environments as new sources for focus and reflection.
Autorenporträt
Mat Hennek was born in the Black Forest area of Germany in 1969 and today lives with his partner, the French pianist Hélène Grimaud, in upstate New York and California. While previously based in Berlin, Hennek created influential photographic portraits for the entertainment and music industries, before turning his attention to natural landscapes. He has held solo exhibitions throughout Europe, Asia and the USA. Steidl published Hennek's Woodlands project in 2017, which he presented with Grimaud as the multimedia concert Woodlands and Beyond... at Hamburg's Elbphilharmonie, com-bining his photos with her performance of romantic and impressionistic compositions.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.08.2020

Stillgestellt im Bildraum
Kleine Störfaktoren betonen die rigide Ordnung: Mat Hennek fotografiert menschenleere urbane Orte

Minimalistischer geht es kaum. Kein Vorwort, keine flankierenden Essays, keine Hinweise zu Künstler und Equipment. Nur Bilder. Auf jeder Seite eins. Darunter spärliche Informationen: "J Tokyo 04 2013" oder "F Aix-en-Provence 07 2016" oder "KR Seoul 03 2017". Zeit und Raum, mehr gibt der Fotograf Mat Hennek nicht preis in diesem Band, der dem Blick des Betrachters alles andere unterordnet. Texte, zumal interpretierende, weisen in bestimmte Richtungen, die sich, einmal eingeschlagen, nur schwer wieder ändern lassen. Sobald ein Foto einen Titel bekommt, ist es einem Deutungsrahmen unterworfen, der vorreflexiven Anschauungen zuwiderläuft.

Henneks akribisch komponierte Bilder verwahren sich schon deshalb vor überhasteten Sinnzuschreibungen, weil sie wenig Inhalt und viel Form zu bieten haben. "CH St. Gotthard 01 2014" ist eine Studie darüber, wie sich mit mehr als einem halben Dutzend Horizontalen Ordnung herstellen lässt. Leitlinien und Schutzplanken, Mittelstreifen und auf unterschiedlicher Höhe verlaufende Fahrbahnen, eine Böschung und ein Pfeiler: Obwohl die Aufnahme aus etlichen Elementen besteht, die einen Vorder-, Mittel- und Hintergrund erzeugen, wirkt sie seltsam flächig, am oberen rechten Bildrand sogar perspektivisch falsch. Kenntnisse über die Bedeutung des Gebirgspasses und seine Baugeschichte sind bei der Rezeption genauso nutzlos wie hermeneutische Versiertheit, denn die Wirkung verdankt sich dem unmittelbaren Effekt.

Auch "GB London 03 2015" hat den Reiz des statischen Ornaments. Zu sehen ist die rot verklinkerte Fassade eines in die Jahre gekommenen Apartmentkomplexes. Balkone, Treppen, Fenster. Allerdings hat das Foto nichts zu erzählen, die Bildgegenstände erfüllen eine rein schmückende Funktion. Viele der Aufnahmen erinnern an Edward Hoppers Gemälde, deren Szenen oft so stillgestellt sind, dass sie wie eingefroren anmuten. Hennek treibt dieses Verfahren auf die Spitze, verzichtet er doch im Gegensatz zu Hopper weitgehend darauf, Menschen abzubilden und Momente des Übergangs einzufangen, bei denen sich Zeit etwa im Dämmerlicht materialisiert.

Der Band ist nicht der Versuch, die Poesie leerer Großstädte während der Corona-Krise wiederzugeben. Tatsächlich hat Hennek, der 1969 in Freiburg geboren wurde, in den vergangenen sieben Jahren immer wieder unbekannte Ecken sehr bekannter Orte aufgesucht, um in jenen Momenten den Auslöser zu betätigen, da keine Passanten oder Autos die Komposition ruinierten.

Kleine Störfaktoren, die wie das berüchtigte "Punctum" Roland Barthes' die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen, gibt es gleichwohl zuhauf. So zeigt "USA Los Angeles 05 2013" eine weiße Wand, an der ein Fernseher befestigt ist. Davor zwei Mülleimer: Aus dem linken hängt ein Textilstück heraus - ein Tuch, ein Sakko? -, dessen Rand jene mittig plazierte Vertikale touchiert, die das Bild in zwei Hälften teilt. Der aus rechten Winkeln zusammengesetzten Anordnung fügt der Stoff exakt die Prise Chaos hinzu, welche es zur Formvollendung braucht. Mat Hennek lässt touristisch erschlossene Gegenden links liegen, um auf Nebenpfaden den ästhetischen Clou zu suchen. Baustellen sind ihm dabei genau- so recht wie Flughäfen oder Wohnanlagen. In München fotografiert er ein Gebäude, das gerade restauriert wird, und die davor aufgespannte, mit ebendiesem Gebäude bedruckte Plane. Allerdings ist sie verrutscht, so dass die gewünschte Illusion in eine Schräglage gerät. Die aus solchen Arrangements entstehenden Brüche verleihen Henneks Arbeiten ein melancholisches Flair, das sich wohltuend von den Großstadt-Bildern aus der Lockdown-Zeit abhebt. Menschenleere Plätze kann jeder fotografieren. Die Kunst besteht darin, die richtige Form zu finden.

KAI SPANKE

Mat Hennek:

"Silent Cities".

Steidl Verlag, Göttingen 2020. 96 S., Abb., geb.,

45,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Kai Spanke unterscheidet leere Orte von den leeren Orten bei Mat Hennek. Dessen "akribisch komponierter" Minimalismus, der auf jegliche Erläuterung verzichtet und dem Betrachterblick alles unterordnet, bietet den "Reiz des statischen Ornaments", so Spanke. Die Fotos von Baustellen, Airports und Wohnanlagen erinnern den Rezensenten an Edward Hopper nur ohne Menschen. Brüche in den Bildern geben ein "melancholisches Flair", findet er.

© Perlentaucher Medien GmbH