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Ali Smith

Sommer

Roman

Hardcover
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Eine Geschichte über Menschen, denen große Veränderungen bevorstehen. Sie sind eine Familie und glauben doch, Fremde zu sein. Was verbindet diese Menschen? - Der Sommer. Da ist zum Beispiel Sacha, 16, die Probleme mit ihrem kleinen Bruder hat, einem hochbegabten, die Schule schwänzenden Einstein-Fan; und eigentlich will sie die Welt retten, aber ihre Eltern sind ihr da auch keine Hilfe. So weit die Gegenwart. In der Vergangenheit verbringen ein anderer Bruder und eine andere Schwester einen wunderschönen Sommer, obwohl sie wissen, dass die Zeit gegen sie arbeitet …

»Mit ›Sommer‹ hat Ali Smith ein literarisches Projekt abgeschlossen, wie es in der Gegenwartsliteratur nicht viele geben dürfte.«


DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Englischen von Silvia Morawetz
Originaltitel: Summer
Originalverlag: Hamish Hamilton
Hardcover mit Schutzumschlag, 384 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-630-87581-1
Erschienen am  26. July 2021
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Sommer

Von: Bearnerdette

13.02.2023

Mit Sommer schliesst Autorin Ali Smith ihre Vier Jahreszeiten Tetralogie ab. In gewohnt besonderem Stil, und eleganter Sprache, erzählt sie diesmal unter anderem von Geschwisterliebe, vom Erwachsenwerden und von Sommererinnerungen. Ein würdiger Abschluss für eine Buchreihe, die mir sehr gut gefallen hat und ganz besonders war, anders als alles was ich sonst gelesen habe. Wie gewohnt widmet sich Smith auch in diesem Band aktuellen politischen Themen, diesmal Klimakrise und Corona. Sommer ist zwar nicht mein liebster Teil der Reihe (Winter und Herbst mochte ich am meisten), aber ihr Können beweist Smith allemal erneut.

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Grandioses Finale einer einzigartigen Tetralogie

Von: LiteraturReich

10.12.2021

„Wie tief die Dunkelheit auch sei, wir müssen das Licht selbst mitbringen“ (Stanley Kubrick) – mit unter anderen diesem Motto beginnt Ali Smith ihren Roman Sommer und beendet mit ihm zugleich ihre großartige Jahreszeiten-Tetralogie. Herbst, Winter, Frühling waren für sich schon beeindruckende Bücher, die in die Dunkelheit unserer unruhigen Tage hinabstiegen und versuchten, sie zumindest streckenweise zu beleuchten. Mit Sommer rundet sich das ganze Werk auf überraschende und geniale Weise. „Die kürzeste und heikelste Jahreszeit, die nicht verantwortlich gemacht wird – weil man den Sommer ja gar nicht zu fassen kriegt außer in Fitzelchen, Fragmenten, Augenblicke, aufblitzenden Erinnerungen an sogenannte oder eingebildete perfekte Sommer, Sommer, die es nie gab.“ Ali Smiths hochaktuelles Projekt ist mit dem letzten Band im Jahr 2020 angekommen. Der Sommer ist noch ein Sehnsuchtsort, seine Wärme und Helligkeit noch in weiter Ferne, die Mauersegler als Symbol des Sommers noch nicht zurückgekehrt. Im Februar des Jahres zeichnet sich eine rätselhafte Pandemie ab – ihre Tragweite versuchen wir heute gerade erneut zu fassen. Im Februar 2020 erschien das Corona-Virus nur als ein weiteres Problem unter vielen, die die britische Autorin in ihrer Bestandsaufnahme der britischen Gegenwart benannte. Brexit, Migration, Klimawandel, soziale Kälte und Populismus sind die Themen, die Smith in ihrer Tetralogie beleuchtet und auf ihre ganz eigene Art in Geschichten voller Assoziationen, literarischer Referenzen und Sprachkunst bearbeitet. Aber die Pandemie kostet im Laufe des Jahres immer mehr Kraft und Leben. Standen die drei Vorgänger praktisch für sich und hatten nur den typischen Smith-Stil und ihr Repertoire an Referenzen an die „Hofheiligen“ der Autorin gemeinsam, etwa an Charles Dickens und William Shakespeare, so führt die Autorin in Sommer überraschender- und beglückenderweise einige ihrer Charaktere auf virtuose Art zusammen. Den Leser:innen, die die vorangegangenen Teile nicht kennen, wird das nicht weiter auffallen, da Ali Smith diese Beziehungen nicht groß ausstellt, man sie selbst quasi im Nebensatz entdecken muss. Ein Großteil des Lesevergnügens wäre ohne ihre Kenntnis aber verloren. Im Mittelpunkt steht dieses Mal die Familie von Grace Greenlaw. Die ehemalige Schauspielerin lebt mit ihren heranwachsenden Kindern Robert und Sacha Tür an Tür mit dem Ex-Mann , der mit seiner neuen Freundin einfach ein Haus weitergezogen ist. Der dreizehnjährige Robert ist hochbegabt, aber reichlich seltsam und destruktiv, ja manchmal geradezu bösartig. Seine sechzehnjährige Schwester Sacha ist eine Idealistin mit viel Sympathie für Greta Thunberg und einem Abschiebehäftling als Brieffreund. Am Strand von Brighton, wo die Greenlaws leben, begegnet sie Arthur und Charlotte. Die beiden kennt man aus Winter, was der Leser:in aber erst allmählich klar wird (immerhin liegt die Lektüre dieses zweiten Band der Tetralogie schon eine Weile zurück). Aber ja, da gab es einen Arthur mit seinem Natur-Blog „Art in Nature“, frisch verlassen und ziemlich mies ausgetrickst von seiner Freundin Charlotte. Nun scheinen die beiden wieder vereint zu sein – nicht als Paar, aber immerhin als Freunde. Die Beiden sind unterwegs nach Norden, um einen alten Herrn zu besuchen, den 104jährigen Daniel Gluck. Nun spätestens erkennt man Ali Smiths Plan der Zusammenführung ihrer Charaktere. Denn im Eröffnungsband Herbst war dieser Daniel Gluck 101 und schien dem Tode entgegen zu dämmern. An seinem Bett saß damals die Nachbarin Elisabeth Demand. Und auch in der Erzählgegenwart kümmert sie sich rührend um Daniel. Und wird das Herz von Arthur gewinnen, der mit ihr ins Cottage seiner Mutter Sophia Cleeves in Cornwall ziehen wird – genau, dort spielte Winter. Zunächst einmal nehmen aber Arthur und Charlotte Grace Greenlaw und ihre Kinder mit auf ihre Reise nach Norfolk. Robert, großer Einstein-Fan, weiß vom kleinen Dorf Roughton, wo der große Physiker 1933 auf seiner Flucht vor den Nazis einige Wochen verbrachte, und Grace hat einst den „Sommer ihres Lebens“ in der Gegend verbracht. Auf eine ganz andere Reise macht sich parallel dazu der alte Daniel Gluck. Im Pflegeheim, während der Besuche Elisabeths – immer wieder verirrt sich sein Geist weit in die Vergangenheit. In die Zeit des Zweiten Weltkriegs, als Daniel und sein Vater 1940 als „feindliche Ausländer“ im Hutchinson Camp auf der Isle of Man interniert waren. Daniel und sein Vater waren schon vor dem Krieg als Juden vor den Nazis von Deutschland nach England geflohen, während die Schwester Hannah zurückblieb. Ihre Geschichte scheint (Ali Smith arbeitet mehr mit Andeutungen als mit Gewissheiten) wiederum mit der der Familie Greenlaw verknüpft. Die Episoden der Vergangenheit, in die sich der dahinschwindende Geist Daniels verliert, gehören zu den eindringlichsten und berührendsten Passagen des Romans. Gleichzeitig ermöglichen sie Ali Smith auch in Sommer wieder einen reichen Bezugsrahmen. In Camp Hutchinson waren auch Prominente wie Kurt Schwitters oder der Maler Fred Uhlmann interniert. Und auch Charlie Chaplin bekommt wieder eine Reminiszenz, genauso wie die Bildhauerin Barbara Hepworth und natürlich Dickens und Shakespeare. Wie Ali Smith ihre Charaktere aus Herbst, Winter und Frühling verknüpft, die Zeitebenen von Erzählgegenwart und Daniels weit zurückreichenden Erinnerungen verwebt, ist so leichthändig wie genial. Bei aller Komplexität, in die man sich zugegebenermaßen zunächst immer ein wenig einlesen muss, erzählt Smith immer mit viel Witz. Ihre eigenwillige Sprachkunst, voller Assoziationen, Wortspiele, ist von Silvia Morawetz wieder großartig übersetzt worden. Ali Smiths Jahreszeiten-Tetralogie zu lesen, ist ein großes intellektuelles und ästhetisches Vergnügen. Um sie einmal selbst zu zitieren: „Bücher brauchen Zeit, um sich uns nach und nach zu erschließen, wir brauchen Zeit, um zu begreifen, was sie ausmacht – strukturell, in den thematischen Anschlüssen, den Gedanken, die sie auslösen, und den Korrespondenzen mit Büchern, die ihre Vorläufer waren, denn Bücher werden eher von Büchern hervorgebracht als von ihren Verfassern; sie sind das Ergebnis aller Bücher, die vor ihnen da waren.“ Und natürlich ist ein Buch von Ali Smith immer auch politisch. Die Geschichte Großbritanniens, ihre dunklen Stunden, Klimaveränderung, Migration, die Vergiftung der öffentlichen Debatten, gesellschaftlicher Egoismus und Gleichgültigkeit, Verarmung der Kultur – die Anklagen stehen fest, werden benannt, aber sie kommen durch die Lakonie, die Kühle und den Witz der Anklägerin niemals moralinsauer rüber. Und Ali Smith hegt auch immer das kleine Pflänzchen Hoffnung. Es fehlte, vielleicht jahreszeitenbedingt, ein wenig in Winter. In Herbst wird es vermittelt durch Ovids Metamorphosen, in Frühling durch die stets wiedererwachende Lebenskraft der Natur. In Sommer ist es nicht nur dieser selbst und die Mauersegler, die ihn Jahr für Jahr ankündigen, sondern vor allem der „innere Sommer“, die Kunst und die Schönheit, die Hoffnung vermitteln. Am Ende stehen die Protagonisten zusammen: „Sie standen unter einem Nachthimmel auf einem Parkplatz, auf dem vielleicht Einstein selber einmal stand und zu den winzigen erleuchteten Pünktchen in der Schwärze hinaufsah, zu den alten und echten und bereits erloschenen Sternen, bis Roberts Schwester, die aufgewacht war und sie winken sah, sich den Mantel um die Schultern zog, aus dem Auto ausstieg und dahin kam, wo sie in der Kälte standen , und alle zusammen schauten sie hinauf, zeigten auf die Sternbilder, deren Namen sie wussten, und rieten bei den anderen herum.“

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Vita

Ali Smith

Ali Smith wurde 1962 in Inverness in Schottland geboren und lebt in Cambridge. Sie hat mehrere Romane und Erzählbände veröffentlicht und zahlreiche Preise erhalten. Sie ist Mitglied der Royal Society of Literature und wurde 2015 zum Commander of the Order of the British Empire ernannt. Ihr Roman »Beides sein« wurde 2014 ausgezeichnet mit dem Costa Novel Award, dem Saltire Society Literary Book of the Year Award, dem Goldsmiths Prize und 2015 mit dem Baileys Women’s Prize for Fiction. Mit »Herbst« kam die Autorin 2017 zum vierten Mal auf die Shortlist des Man Booker Prize sowie auf Platz 6 der SWR-Bestenliste, für »Sommer« erhielt sie den George Orwell Prize. 2022 wurde Ali Smith mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur ausgezeichnet.

Zur Autorin

Silvia Morawetz

Silvia Morawetz, geb. 1954 in Gera, studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik und ist die Übersetzerin von u.a. Janice Galloway, James Kelman, Hilary Mantel, Joyce Carol Oates und Anne Sexton. Sie erhielt Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds, des Landes Baden-Württemberg und des Landes Niedersachsen.

Zur Übersetzerin

Pressestimmen

»So virtuos und glaubhaft, wie Ali Smith ihre Romanfiguren zeichnet, so gekonnt verbindet sie auch die verschiedenen Zeitebenen und Handlungsstränge.«

Michael Hirz / Kölner Stadt-Anzeiger (06. August 2021)

»Das Finale einer Tetralogie auf literarisch hohem Niveau beeindruckt durch Raffinesse und große Lust am Erzählen.«

Norbert Mayer / Die Presse (27. July 2021)

Weitere Bücher der Autorin